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Out For A Kill --- Review Contest 2010

Gestartet: 31 Juli 2010 23:14 - 17 Antworten


Veröffentlichung:
30.07.2010
Laufzeit:
90 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 31 Juli 2010 23:14

geraut

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Out For A Kill


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Vorwort:
Es war Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als ein junger, bis dato weitgehend unbekannter, Kampfsportexperte die Bühne des Action – Kinos betrat. Sein Name: Steven Seagal. Mit vorwiegend simplen (Rache) Geschichten, aber dafür beinharten und großartig choreographierten Kampf – und Ballerszenen, traf der Aikido - Meister voll den damals herrschenden Zeitgeist. Zeugnisse seiner Arbeiten, wie „Nico“, „Hard To Kill“ oder „Alarmstufe Rot“ sind auch heute noch ein Begriff. Als Ende der 1990er Jahre die Streifen „Fire Down Below“ und „The Patriot“ an den Kinokassen floppten, schien das Ende seiner Filmkarriere eingeläutet. Doch weit gefehlt, nach einem ansprechenden Comeback mit Andrzej Bartkowiaks „Exit Wounds – Die Copjäger“, verlegte er sich fortan auf Direct-To-DVD – Produktionen. Hierzu zählt auch „Out For A Kill“ aus dem Jahr 2003, welcher seit 30. 07. 2010 auch auf Blu – Ray erhältlich ist.


Story:
Der preisgekrönte Archäologieprofessor Robert Burns (Steven Seagal) ist mit Ausgrabungen in China beschäftigt, als Mitglieder eines chinesischen Verbrecherkartells, die entdeckten Artefakte als Drogenversteck missbrauchen. Nachdem der Professor diese Untat spitzgekriegt hat, gelingt ihm und seiner Assistentin im letzten Augenblick die Flucht vor den Mobstern. Kurz vor der rettenden Grenze zu Kasachstan aber stirbt die junge Frau im Kugelhagel der Gangster. Da die Versanddokumente der Kunstgegenstände allesamt Burns Unterschrift tragen, hält man diesen des Rauschgiftschmuggels für mitschuldig und steckt ihn kurzerhand in einen chinesischen Knast. In der Hoffnung, dadurch den Drahtziehern auf die Spur zu kommen, gelingt es Agenten der amerikanischen „DEA“ (Anti - Drogenbehörde), den Archäologen frei zu bekommen. Als jedoch Burns Ehefrau Maya bei einem Bombenanschlag im eigenen Haus ums Leben kommt, kennt der Gelehrte nur noch eines, tödliche Rache an jedem Mitschuldigen dieses heimtückischen Mordes…

Schon nach den ersten Minuten dieser cineastischen Bankrotterklärung wird klar, der Terminus „talentfreie Zone“ muss für Regisseur Michael Oblowitz und Drehbuchautor Dennis Dimster wohl neu definiert, bzw. großzügig erweitert werden. Denn Oblowitz schafft es tatsächlich, dem naiv - einsilbigen Drehbuch, auch noch den letzten Zahn zu ziehen, indem er praktisch die Hälfte des gesamten Filmes in Zeitlupe ablaufen lässt. Wer Seagal – Filme kennt, kann sich vorstellen wie viel Platz da bei einer Laufzeit von 1 1/2 Stunden noch bleibt, um eine einigermaßen sinnvolle oder wenigstens spannende Geschichte zu erzählen. Allerdings besteht bei Mister Oblowitz noch Hoffnung, denn wenn jemand Steven Seagal als Universitätsprofessor besetzt, bedingt das einiges an Phantasie und auch ein Mindestmaß an Kreativität. Dass man sich aber in einem Zombie – Film wähnt, kann wohl nicht zur Gänze dem Regisseur angelastet werden. Bei der gebotenen Darstellerriege, allen voran Seagal und ein gutes Dutzend weiterer Untoter, wären wohl auch wesentlich namhaftere Filmemacher daran gescheitert, den Charakteren Leben einzuhauchen. Dabei verzichtet der Kampfsport - Mime in dieser Produktion gänzlich auf überflüssige Nebensächlichkeiten, wie Schauspiel oder gar Emotion. Stattdessen prügelt sich der feiste Professor mit stoischer Miene durch den Plot oder ergeht sich in pseudo – buddhistischen Weisheiten. Der einzige Lichtblick ist Michelle Goh in der Rolle der chinesischen Drogenfahnderin Tommie Ling. Sie versucht zumindest ihrem Beruf gerecht zu werden und Ansätze von Gefühl zu vermitteln. Der Film an sich bietet einen dümmlichen Handlungsstrang, vor allem aber dilettantische Bildschnitte und schwankt zwischen einschläfernder Langeweile, anspruchslosem Getöse oder unfreiwilliger Komik. Bestes Beispiel - Die grandios lächerliche Kampfszene im Barber Shop. Hier wird auch deutlich, was handwerklich in diesem Fiasko geboten wird. Der Streifen handelt zwar von Drogenschmuggel und Mord, das eigentliche Verbrechen aber - dieser Film – bleibt ungesühnt.

Bild:
Der Videotransfer wurde mit dem VC-1 Codec versehen und liegt in ganzen Bildern (progressiv) und einer Auflösung von 1920 * 1080 Bildpunkten vor. Das Ansichtsverhältnis beträgt 1,85:1. Regisseur Oblowitz verwendet durchgehend starke Filter. Meist leidet das Bild unter einem teilweise heftigen Gelbstich, wodurch Grünanteile konsequent reduziert werden. Das sieht zum einen scheußlich aus und hat auch noch den Nachteil, dass die Durchzeichnung in dunklen Passagen absäuft. Der Schwarzwert befindet sich dadurch aber auf ansprechendem Niveau und überraschender Weise hält sich auch das Graining in Grenzen. Der Kontrast insgesamt ist durch die Farbverfälschung nur schwer zu beurteilen, fällt aber eher flach aus. Digitale Artefakte sind kaum vorhanden und auch die Bildschärfe befriedigt einigermaßen. Die Ausleuchtung wird ebenfalls durch die erwähnten Filter beeinträchtigt und somit hinterlässt auch das Bild einen eher mäßigen Eindruck.


Ton:
Die deutsche, sowie auch die englische Tonspur liegen in DTS-HD MA Audio 5.1 vor – theoretisch. Denn auch eine unkomprimierte Tonspur ist machtlos, wenn Schauspieler undeutlich sprechen. Dass sich Steven Seagal in dieser Disziplin auszeichnet, dürfte bekannt sein. Corey Johnson aber, der Darsteller des DEA – Agenten, nuschelt in Verbindung mit einem schlimmen Ami - Akzent vor sich hin, sodass der Mann selten einwandfrei zu verstehen ist. Hingegen geht die Sprachverständlichkeit beim deutschen Ton in Ordnung. Allerdings sind beide Tracks – was die Sprache betrifft - zu leise abgemischt. Oder anders ausgedrückt – Der Krawall beherrscht das Geschehen, wobei sich die Räumlichkeit weitgehend auf die Actionszenen beschränkt und der Subwoofer ordentlich zu tun hat. Der uninspirierte Score wird ebenfalls zu laut abgebildet und ist dadurch omnipresent. Beide Tonspuren verrichten ihre Arbeit auf ähnlichem Niveau und enttäuschen auch nicht.


Extras:
(teilweise in HD)
Es befinden sich auf der Disc einige Trailer sowie der beinahe obligatorische Audiokommentar. Es gibt eine Picture Show zu bewundern, entfallene Szenen sind ebenfalls vorhanden. Abgerundet wird das Paket durch ein „Making Of“. Der eine oder andere mag sich an den Extras erfreuen, viel Mehrwert ist allerdings nicht zu erkennen.


Fazit:
Out For A Kill – Raus um zu töten. Genau das möchte der feinsinnige Cineast nach dieser audiovisuellen Katastrophe tun, oder wenigstens vor Verzweiflung, schreiend durchs Dorf laufen. Nach einiger Zeit der Besinnung kommt man aber zu dem Schluss, dass stattdessen der Drehbuchautor lesen und schreiben lernen sollte, der Regisseur besser Müllmann geworden wäre und der Hauptdarsteller einmal mehr talentfreies Unvermögen mit Minimalismus verwechselt hat und deshalb abermals bei dem Versuch gescheitert ist, Gary Cooper zu imitieren. Hinzu kommt der Score von Roy Hay, der die bewegten Bilder in etwa ebenso gekonnt unterstützt, wie Julio Iglesias ein Wrestling – Event. Technisch gesehen ist die BD in Bild und Ton Mittelmaß – für die eingesetzten Filter kann der Transfer nichts.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Müsste man Schmerz definieren, käme dieser Film dabei heraus. Jenseits der technischen Eigenschaften dieser BD, gibt es wenig Gutes an diesem Werk. Aber das wird wohl den unerschrockenen Fan des Meisters nicht davon abhalten können, sich diese traurige Bildfolge zu Gemüte zu führen. So sei es denn.


Wertung:

Story:
1/10 (für Michelle Goh)
Bild:
5/10
Ton:
6/10
Extras:
3/10
Gesamt:
4,5/10


Testgeräte:

Bildwerfer:
Sony HW10
A/V Receiver:
Pioneer LX60
BD – Player:
Panasonic BD65
Lautsprecher:
Teufel System 6


#2
Geschrieben: 31 Juli 2010 23:28

Schnitzi76

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Hahahaha - mein LIEEEEEBERRRRR DIETMAR !!!

Wenn der Film nur HALBWEGS so viel Vergnügen bereiten würde
wie Dein Review,
dann wäre alles in trockenen Tüchern gewesen!
Aber der geht echt gar nicht !!
Out for a Thrill - wäre bezeichnender gewesen!

Ich dachte zwar NIE das ich das einmal sagen müßte, aber
gegen diesen Streifen sind alle Boll-Filme zusammen wahre Meisterwerke!

Schade, eigentlich mag ich Seagal - aber in dem Film ist er einfach FFF:

Fett, Faul, Faceless...
:eek:
...sum...sum...sum...
#3
Geschrieben: 31 Juli 2010 23:33

Menschenfeind

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Sehr gut! :)

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www.SeptemberMurder.de
#4
Geschrieben: 01 Aug 2010 00:19

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Hat ja doch noch geklappt mit dem Review, vielen Dank für die gute Unterhaltung :)
Habe die Scheibe heute [edit: gestern] für 9,99 im real stehen sehen und musste schon dran denken.



"Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche."
(F. W. Bernstein)

#5
Geschrieben: 01 Aug 2010 07:41

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WOW, ganz starker Beitrag vom kämpfenden Knödel - spät, aber gut. Habe herzlich gelacht und mich sehr gut amüsiert!
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde

#6
Geschrieben: 01 Aug 2010 08:14

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Na bitte... wurde ja doch noch was. Echt witzig geschrieben :rofl::thumb:
#7
Geschrieben: 01 Aug 2010 09:16

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Sehe mir Steven Seagal auch immer gerne mal an...aber dieser Film geht gar nicht !!!
Und übrigens: KLASSE REVIEW! (Trifft den Nagel auf dem Kopf)
#8
Geschrieben: 01 Aug 2010 09:34

Ceyda

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Wow, endlich mal ein gnadenloser Verriss und dann noch so witzig geschrieben.:thumb:

Ich kenne den Film zwar nicht, aber deine Überzeugungsarbeit den Film auch besser weiterhin nicht zu kennen hat gefruchtet.

Danke!
#9
Geschrieben: 01 Aug 2010 09:39

Ponin

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Klasse Review zu einem vermurksten Film :)
Ponin
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Geschrieben: 01 Aug 2010 12:23

Gast

Ich liebe Verrisse :D

Sehr gute Review ,da ich eh nie darauf kommen würde mir den Film anzuschauen ,weis ich nun auch wieder warum ^^

Einziger Kritikpunkt ist der Verweis zu den Müllmännern ,die mMn einen ausgezeichneten Job machen und es nicht verdient haben in die Nähe von Steven Seagal gerückt zu werden .


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