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Pandorum @ Patrick_Star

Gestartet: 13 Juni 2010 17:18 - 23 Antworten


Veröffentlichung:
22.04.2010
Laufzeit:
108 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 13 Juni 2010 17:18

Patrick_Star

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Wieder einmal steht die Erde kurz vor ihrem Ende. Kenner der Filme Sunshine und Cargo werden sich zum Teil verdutzt die Augen reiben, denn die Story von Pandorum erinnert doch recht stark an die Story der beiden Filme: Durch eine letzte Kraftanstrengung seitens der Menschen wird ein Siedlerschiff ins All geschossen, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Um sich trotz der ähnlichen Story Elemente absetzen zu können, versuchte der Regisseur Christian Alvart die besten Elemente aus den Genres Sci-Fi und Horror zu verknüpfen, um daraus den ultimativen Sci-Fi-Horrorfilm auf die Leinwand zu bringen: Man nehme bösartige Aliens und lange dunkle Gänge, vermische dies mit der Paranoia aus Sunshine und gebe eine Prise Horrorelemente aus Event Horizon hinzu. Voilà – man erhält Pandorum.
Diese deutsch-amerikanische Co-Produktion kam 2009 in die Kinos. Gedreht wurde vor allem in Berlin und Potsdam. Dem Budget des Films welches sich auf ca. 40 Millionen USD beläuft, steht ein Einspielergebnis von nur etwa 19 Millionen USD entgegen – finanziell gesehen also kein Erfolg. Vor allem die überwiegend negativen Kritiken waren ein starker Gegenwind. Durch die Umstände, dass sowohl die Produktion überwiegend in Deutschland stattgefunden hat, als auch der Regisseur ein deutscher Staatsbürger ist, stellte die deutsche Filmförderung 6 Millionen USD zur Verfügung. Seitens des Studios wurde besonders darauf geachtet, dass mögliche Sequels mühelos an den ersten Teil angehängt werden konnten. Der finanziellen Misserfolg macht ein solches Vorhaben allerdings recht unwahrscheinlich.
 
 
Story


Wir schreiben das Jahr 2174. Inzwischen hat die Überbevölkerung dramatische Ausmaße erreicht, denn 24,34 Milliarden Menschen leben inzwischen auf der Erde. Die daraus resultierende Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung hat katastrophale Folgen für unseren Planeten. Weitsichtig, wie die Menschheit nun mal ist, haben sich die Völker dieser Erde entschlossen, in einem gemeinsamen Kraftakt alle noch vorhandenen Ressourcen zu bündeln. Aus dieser Anstrengung heraus wurde zuerst die Sonde Paleo gebaut und zum weit entfernten Planeten Tanis gesendet. Als diese die Entdeckung von Wasser und Pflanzen auf der neuen Heimatwelt zur Erde sandte, bauten die Völker gemeinsam das Siedlerschiff Elysium (aus dem Lateinischen und bedeutet „Land der Seligen"), um 60.000 Menschen ein Überleben auf dem Himmelskörper zu sichern. Da der Flug über 100 Jahre dauert, werden bis auf eine Notbesatzung alle Passagiere in Hyperschlafkammern verfrachtet. Alle 2 Jahre sollten sich die dreiköpfige Crew abwechseln. Allerdings verlief nicht alles nach Plan. Bower (Ben Foster), ein Mitglied der Flugcrew 5 erwacht plötzlich aus seinem Hyperschlaf. Völlig desorientiert und benommen schleppt er sich durch den Raum – weder hat er Erinnerungen an seine Missionsdetails, noch wo er sich befindet oder wer selber ist. Der lange Tiefschlaf hat seine Spuren hinterlassen. Durch Zufall findet er ein weiteres Crewmitglied: Payton (Dennis Quaid), seinen vorgesetzten Offizier aus Crew 5. Den eigentlichen Plan, schnellstens auf die Brücke zu gelangen, verwarfen die beiden allerdings schnell als feststeht, dass der Hauptreaktor beschädigt ist und kurz vor dem Ausfall steht. Bower macht sich sogleich auf den Weg zum Reaktor, als er plötzlich auf bösartige, menschenfressende Monster trifft. Diesen kann er zwar entkommen und trotz der Hilfe zwei weiterer Überlebenden geht die Reise ins Innere des Schiffs nur langsam und beschwerlich voran. Doch die Uhr tickt, denn in weniger als einer Stunde wird der Reaktor versagen, und damit dass Schiff unweigerlich in den Weiten des Weltraumes verloren gehen.
 
Die Story selber bietet wie eingangs bereits erwähnt kaum Neues. Sci-Fi Fans werden die vielen Parallelen zu Genrekollegen sofort auffallen. Leider kann der Film nur Anfangs gefallen. Die Handlung wird gut aufgebaut, ebenso werden ein paar Schreckmomente gekonnt in Szene gesetzt. Mit weiterem Verlauf baut die Spannung allerdings rapide ab und verliert sich irgendwo in den dunklen Gängen des Siedlerschiffes. Nicht konsequent genug hat man sich an Elemente aus Alien gehalten, ebenso wenig kann Pandorum mit dem Paranoiafaktor aus Sunshine mithalten. Man verfällt in die Mittelmäßigkeit, ebenso die schauspielerische Leistung. So gut die Darsteller am Anfang zu gefallen wissen, so schwach wird im weiteren Verlauf sowohl die Paranoia, als auch die Angst vor den Monstern und der damit verbundenen Fluchtgedanke vermitteln, wodurch die Atmosphäre leidet.
 
 
 
Bild

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Der Film wird unter Verwendung des MPGEG4/AVC Codecs im Ansichtsverhältnis 2,35:1 präsentiert. Generell ist das Bild extrem dunkel gehalten, das Schwarz ist satt und tief. Die Farben blau und gelb sind stark vertreten und vermitteln gut die Atmosphäre von engen, düsteren und kalten Gängen. Teilweise ist die Dunkelheit allerdings so stark, dass kaum Wände oder Schotts erkennbar sind. Darunter leidet manchmal auch der Detailreichtum, denn Details wie Leitungen oder Schalter werden von dem Schwarz verschluckt. Ebenso ist ein immer wiederkehrendes, leichtes Filmkorn zu vernehmen, welches die Atmosphäre aber prinzipiell gut unterstützt. Lediglich in manchen sehr dunklen Szenen fällt dieses etwas unangenehm auf . Helle Abschnitte gibt es nur in Bowlers Rückblenden bzw. am Ende des Films. Diese Szenen werden extrem aufgehellt wiedergegeben, die Farben blass und ausgewaschen. Trotz dieser Filter bleibt das Bild scharf und durchzeichnet. Generell ist die Bildschärfe eine der großen Stärken des Streifens, ebenso Nahaufnahmen von Gesichtern. Selbst kleinste Details wie Poren, Wimpern oder Kratzer werden eingefangen und dem Zuschauer perfekt präsentiert. Ebenso gut in Szene gesetzt werden die vielen Lichteffekte, zum Beispiel vereinzelte Lampen in langen dunklen Gängen oder Knicklichter. Die wenigen Außenaufnahmen des Siedlerschiffs bewegen sich bei den Effekten auf aktuellem Niveau.

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Nahaufnahmen auf sehr hohem Niveau. Detailiert, plastisch und scharf.


1gku-1cg.jpg

Dunkel ist es in der Unendlichkeit. Stellenweise ist der Film zu dunkel geraten.

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Rückblenden farblich sehr blass gehalten.

1gku-1ci.jpg

Effekte auf aktuellem Niveau.


Ton

Constantin spendierte auch dem deutschen Publikum eine DTS-HD Master Audio Tonspur, die es wirklich in sich hat. Die Räumlichkeit ist ausgezeichnet, ein wahres Surround-Feuerwerk wird uns hier präsentiert. Von tropfendem Wasser über Stimmen und Wispern in der Dunkelheit, bis hin zu Funkensprühen und metallischen Schlägen ist alles vertreten, was in einen guten Horrorfilm gehört und lässt die hinteren Lautsprecher nur selten zur Ruhe kommen. Die Detailliertheit der einzelnen Geräusche wurde derart gut abgemischt, dass selbst leiseste Töne aus den Tiefen des Schiffs deutlich zu vernehmen sind. Die Filmmusik trägt ihr Übriges zur Stimmung bei und wird immer wieder gekonnt eingesetzt. Dialoge sind glasklar und sehr gut verständlich, einzig in einigen Kampfszenen bei höherem Effektaufkommen leidet die Dialogverständlichkeit etwas. Freunde von potenten Subwoofer-Einsätzen kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Sowohl kurze, harte Schläge, als auch lange Tiefbasseinsätze sind vorhanden und werden immer wieder gekonnt eingesetzt und lassen die Wohnzimmercouch fortwährend erzittern. Ebenso weiß die Dynamik zu überzeugen. Leises Wispern kommt ebenso glasklar aus den Lautsprechern auf den Hörer zugeschossen wie laute Explosionen und Energieüberladungen.
 

Extras

Die Extras sind zwar recht massig vorhanden, bieten dem Zuseher aber nur mittelmäßige Kost. Vorhanden sind ein Making-Off, Schnittberichte bezüglich erweiterten und geschnittenen Szenen, sowie Interviews mit Hauptdarstellern, Regieverantwortlichen und Producern. Diverse Bildergalerien und Audiokommentare sind ebenso mit von der Partie. Zwar sind die Extras allesamt in 1080p vorhanden, allerdings alle in Englisch gehalten mit deutschen Untertiteln. Die Infos der Hauptdarsteller bzw. der Regie sind zwar recht ausführlich vorhanden, bieten aber im Großen und Ganzen nur mäßig Interessantes oder gar Neues, statt dessen bekommt der Zuseher vor allem Selbstbeweihräucherung zu hören. Vergleicht man die Vorhaben beziehungsweise Aussagen der Regieverantwortlichen und der Produzenten mit dem tatsächlichen Endergebnis wird schnell klar, dass viele Vorhaben nicht gut umgesetzt wurden.
 

Fazit

Pandorum ist aus technischer Sicht ein sehr guter Transfer. Das Bild ist ausgezeichnet, scharf und plastisch mit einer sehr guten Durchzeichnung. Einzig die teilweise zu dunklen Aufnahmen trüben etwas den Gesamteindruck. Auch dem Tonmeister darf man gratulieren, hat er hier doch ein richtig gutes Werk abgeliefert. Die teilweise starken Kurzbasseinsätze lassen das Heimkino erzittern, und die Nachbarn fluchen, eine eventuell anschließende Delogierung des Heimkinobesitzers nicht ausgeschlossen . Bis auf ein oder zwei Ausnahmen eine sehr gute Dialogverständlichkeit, gute musikalische Untermalung und eine perfekt inszenierte Räumlichkeit runden das positive Gesamtbild ab. Auf die Story bezogen ist der Streifen allerdings eine Enttäuschung. Zusammenhänge werden nicht ausreichend erklärt bzw. überhaupt außen vor gelassen. Hier ist schon der Ansatz eines Sequels zu spüren, der wohl viele offen gebliebene Fragen komplett geklärt hätte. Dazu kommen noch kleinere Logikfehler. Zu erwähnen wären die ebenfalls recht billig wirkenden Gore-Effekte (Gewaltdarstellungen). Selbst in dem inzwischen in die Jahre gekommenen Alien-Filmen sehen diese besser aus als das, was uns hier präsentiert wird.
Für Freunde von Sci-Fi Schockern ist Pandorum sicher einen Blick wert, Genrefremde greifen doch besser zu Sunshine oder Event Horizon, welche das deutlich stimmigere Konzept besitzen, vor allem hinsichtlich der Story.
 
Story 6/10

Bild 8/10
Ton 9/10
Extras 6/10
Fazit 8/10

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HTPC inkl. Blu-ray Laufwerk/ Abspielsoftware Arcsoft Total Media Theatre 3
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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#2
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:07

Mooguai

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Klasse Review Patrick! Ich wollte mir den Film eig. direkt kaufen, aber jetzt werde ich ihn mir lieber doch erst ausleihen. Danke!
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Erdöl | Artensterben | WWF Deutschland | Heimkino | EVE Online Corporation

Die Mineralölindustrie hat 2008 einen Umsatz von ca. 1,47 Billionen Euro erzeugt. Der Preis dafür ist (zu) hoch.
#3
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:11

Schakal

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Gutes Review!

Der Film ist aber aufjedenfall ein Kauf wert, ist spannend und nicht vorhersehbar.

Der Sound war ab und zu an manchen Stellen viel zu laut meiner Meinung nach, also schlecht abgemischt. Dennoch war die Tonspur noch sehr gut und hatte ordentlich bumbs.

Bild war auch klasse und das ab und zu gröbere Filmkorn war passend zur Spannung des Films :)
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#4
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:21

gelöscht

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thx, Spitzenreview wie immer...:)
#5
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:34

SubZero

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Danke fürs Review!

Klasse beschrieben und treffend bewertet. Ich habe den Film zufällig heute gesehen und dem nur zustimmen.
Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten und den Schluß hätte ich so nicht erwartet.
Wie Schakal bereits schrieb, empfand ich den Sound an manchen Stellen ebenfalls recht heftig, so dass man diesen Film in einem Mietshaus eigentlich kaum genießen kann. War ständig am nachregeln der Lautstärke aus Angst vor den Nachbarn oder wars doch Schiss? Oder beides? ;)
Gegen Ende des Filmes ertappte ich mich des öfteren wie der Blick zur Uhr wanderte. 1.5Std. hätten mir hier gereicht!
Das Wasser steht uns bis zum Hals, aber seine Qualität ist ausgezeichnet.
#6
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:40

Gonzo71

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Wie immer ein sehr schönes Review. :thumb:
Allerdings gebe ich dem Film bei Story 7.5 - 8 Punkte, mir hat er sehr gut gefallen.
So Long, and Thanks For All the Fish.
Michael
 
 
#7
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:43

std

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Hi

was mir nicht klar geworden ist

SPOILER! Inhalt einblenden
 
warum sind so viele wach? und warum verwandeln sie sich?

der Film hatte was von Resident Evil aufm Raumschiff und hat leider zu viele Fragen offen gelassen
#8
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:47

Shadowjumper

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Werde Ihn mir dann doch erstmal ausleihen und danach entscheiden ob er in meine Sammlung wandert.
Wie immer ein dickes Danke schön für die Klasse Review.
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#9
Geschrieben: 13 Juni 2010 18:56

Ponin

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Sauber, den Film hatte ich schon länger im Auge, jetzt werde ich Ihn mir auf jeden Fall das nächste mal direkt in UK mitbestellen.

Danke :)
Ponin
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Geschrieben: 13 Juni 2010 19:06

Venom211

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Bei der Story verstehe nicht warum nur 6 aber ist ja ansichtssache.Und wieder einmal diese klasse Reviews.Lese nur deine wenn der Film auch von intresse ist(für mich).
Respekt:D
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