Geschrieben: 31 Mai 2010 23:27
Will Smith und Martin Lawrence bilden
ein Duo, das wie kaum ein anderes Humor und Action derart
erstklassig vermittelt – eine perfekte Symbiose. So bekannt die
beiden Filmhelden heute sind, so unbekannt waren sie damals zur
Zeit der Dreharbeiten von Bad Boys. Doch auch der Regisseur Michael
Bay, heute ein bekannter Name, war 1995 der breiten Masse völlig
unbekannt. Heute in aller Munde durch Blockbuster wie Armageddon
und Transformers, arbeitete er zur damaligen Zeit nich
hauptsächlich für die Musikindustrie und drehte
Werbefilme.
Doch nicht nur Bay war damals ein
recht unbeschriebenes Blatt. Zum Zeitpunkt des Drehbeginns war
Lawrence deutlich bekannter als Smith, welcher bis dato nur seine
Rolle in der Serie „Der Prinz von Bel-Air" vorweisen
konnte.
Ein Grund für Smiths Besetzung war
das sehr gering bemessene Budget. Columbia Pictures produzierte
schlussendlich den Film, nachdem das Drehbuch bereits von Disney zu
Sony gewandert war, um 19 Millionen USD. Nach Abzug von Steuern,
Gagen für Schriftsteller, Schauspieler und Produzenten standen nur
9 Millionen Dollar für die Produktion zur Verfügung. Hier spiegelt
sich auch der überragende Erfolg der beiden Hauptdarsteller wieder,
denn Bad Boys spielte über 141 Millionen Dollar ein.
Die Rolle des Mike Lowrey wurde für
Smith zum Sprungbrett für seinen kometenhaften
Aufstieg.Blu-ray Daten:
Kodierung: MPEG4-AVC - 23,976
fps
Seitenformat: 16:9 –
1,85:1
Auflösung: 1920x1080
Sprachen/Tonformate: Deutsch DTS-HD
MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1 und Französisch DTS-HD MA
5.1
Spieldauer: 119 min
Link zur IMD: http://www.imdb.com/title/tt0112442/
Produktionsjahr: 1995
Testgeräte:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC – TMT3
Story
Die beiden Hauptdarsteller Mike
Lowrey (Will Smith) und Macrus Burnett (Martin Lawrence) arbeiten
beim Miami Police Department – Abteilung Drogenfahndung. Erst
kürzlich konnten die beiden Heroin im Wert von 100 Millionen USD
beschlagnahmen. Allerdings wird der Fall neu aufgerollt, weil das
Heroin aus der Asservatenkammer gestohlen wird. Das Department
bekommt 72 Stunden Zeit den Fall zu klären und das verschwundene
Heroin wiederzufinden, bevor die interne Ermittlungsabteilung den
Fall übernimmt, die natürlich ein Informationsleck in den eigenen
Reihen vermuten. Diese ist auch berechtigt, denn der Dealer Fouchet
erpresste eine Angestellte des Departments und kam dadurch an
wichtige Informationen. Doch damit nicht genug. Fouchet erschießt
einen seiner Bandenmitglieder, die Prosituierte Julie Mott wird
Augenzeuge, kann aber flüchten und wendet sich hilfesuchend an
Lowrey und Burnett.
Die Story wird vielen schon aus
Beverly Hills Cop beziehungsweise Lethal Weapon bekannt sein und
weißt sehr viele Parallelen auf. Umso erstaunlicher war auch der
Erfolg des Films, der vor allem auf das perfekte Zusammenspiel von
Smith und Lawrence basiert. So schwach und teilweise unlogisch
einzelne Handlungsstränge sind, so stark präsentieren sich die
Dialoge zwischen den beiden. Ein perfekt aufeinander abgestimmtes
Duo, welche die inhaltlichen Fehler zwar nicht wett machen konnten,
den Film allerdings richtig unterhaltsam machten. Obwohl es in der
Filmgeschichte viele geniale Duos
gab, wie zum Beispiel Starsky und
Hutch oder Eddie Murphy und Nick Nolte, so versprühen Smith und
Lawrence eine ganz eigene Atomsphäre, welche sich von allen anderen
erfolgreich distanzieren kann. Bay gibt auch zu Protokoll, dass er
selbst das Drehbuch nicht mochte, allerdings keine Chance hatte es
umzuschreiben, weil das Budget dafür einfach nicht
ausreichte.
Doch trotz allem passte die Chemie
zwischen den beiden Helden so perfekt, dass 2003 Bad Boys 2
erschien.Bild
Das im Ansichtsverhältnis 1,85:1
präsentierte Bild weist vor allem in Außenaufnahmen einen
orangefarbenen, in Nachtszenen einen bläulichen Touch auf. Dies
unterstützt die Atmosphäre sehr gut und gibt dem Film einen
gewissen 90iger Jahre Style. Das leichte Filmkorn bleibt
überwiegend im Hintergrund und wirkt niemals störend. Die sehr gut
gelungenen Nahaufnahmen lassen trotz des 15 Jahre alten
Bildmaterials richtiges HD-Feeling aufkommen, wobei eine immer
wiederkehrende leichte Unschärfe zu erkennen ist. Die Farben werden
satt und natürlich wiedergegen. So gut die Umsetzung bei Tage ist,
so schlecht ist sie in dunklen Szenen. Zum einen sind teilweise
deutliche Unschärfen zu erkennen, andererseits saufen Details
massiv ab und es kommt zum sogenannten Blackcrushing. Dadurch
wirken besonders nächtliche Aufnahmen detailarm und das Geschehen
wird auch für den Zuschauer schlecht erkennbar. Ebenfalls fallen
immer wieder kleinere Verschmutzungen auf, welche aber im Gegensatz
zur DVD nur mehr ganz vereinzelt vorhanden sind.
Trotz dieser Kritikpunkte wurde das
Bild der Blu Version deutlich verbessert und lässt die DVD weit
hinter sich.
In hellen Szenen gut ersichtlich der orangefarbene Touch.
In dunklen Szenen überwiegt das Blau, hier auch gut ersichtlich die
immer wieder auftetende leichte Unschärfe.
Sehr gute Durchzeichnung. Details wie Schweißtropfen und kleine
Fältchen im Gesicht sind gut erkennbar.
In heller Umgebung sind Nahaufnahmen sicherlich ein
Highlight.
Ähnelt
von den Farben her etwas Transporter 2, welcher ebenfalls ein recht
gelblich/orangefarbenes Bild hatte. Außenaufnahmen sind ebenfalls
gut, nicht verwaschen oder mit störendem Filmkorn
unterlegt.
Ton
Wie von Sony gewohnt wird auch dem
deutschen Zuschauer der Sound im HD-Format präsentiert. Doch leider
wird die Audiospur dem Format nicht ganz gerecht. Der Ton wirkt
sehr dumpf, was vor allem in Feuergefechten negativ auffällt.
Schüsse aus diversen Kanonen wirken zu leise und werden nur recht
unpräzise wiedergegeben, ebenso splitterndes Glas oder zu Boden
fallende Wassertropfen. Der Subwoofer kommt in diesen Szenen
deutlich zu kurz, ebenso können ihn selbst heftigste Explosionen
nicht wirklich wachrütteln. Die wenigen stärkeren Einsätze wirken
zudem ebenfalls unpräzise.
Noch dazu beschränkt sich die Spur
fast ausschließlich auf die Frontlautsprecher. Nur sehr selten
kommen die hinteren Kanäle zum Einsatz, selbst während
Verfolgungsjagten oder Schusswechsel herrscht im Hintergrund
meistens eiserne Stille. Szenen wie im Nachtclub allerdings zeigen
auf, dass doch mehr möglich ist. Denn hier herrscht ein wunderbares
Surround-Feuerwerk mit diversen detailliert herausgearbeiteten
Geräuschen.
Fazit
Bad Boys punktet nicht mit einer in
sich perfekten Story oder grandioser technischer Umsetzung.
Letztere ist solide, aber nicht perfekt. Besonders beim Ton hätte
man deutlich mehr rausholen können und auch müssen. Schließlich
lebt ein Actionfilm zu einem nicht kleinen Teil von starken
Basseinsätzen und Surround-Feuerwerken. Das Bild ist über weite
Strecken gut bis sehr gut. Einzig dunkle Szenen leiden unter
massivem Detailverlust, was die Stimmung der Zuseher allerdings
kaum einen Dämpfer versetzen kann. Sehr gut arbeitet das Team
Smith-Lawrence zusammen und ergänzt sich in allen Szenen perfekt.
Dazu kommt noch die geniale Gesichtsakrobatik von Martin Lawrence,
welche über jeden Zweifel erhaben ist. Gemischt mit einer großen
Portion Will-Smith-Coolness erhält man am Ende eine kurzweile,
witzige und zugleich spannende Geschichte, die trotz ihrer
Ähnlichkeit zu anderen Filmen des Genres immer wieder überzeugen
kann. Eine klare Kaufempfehlung trotz der technisch nicht
einwandfreien Umsetzung!Story 8/10
Bild 7,5/10
Ton 6,5/10
Geschrieben: 31 Mai 2010 23:39
Mal wieder herzlichen Dank für das tolle Review. :thumb:
Ich habe zwar auf eine 1a-Aufbereitung gehofft, dennoch freue ich
mich auf das Eintrudeln meiner UK-Scheibe. :)
Is it progression if a cannibal uses a fork?;-)
Viele Grüße
Stefan
Geschrieben: 31 Mai 2010 23:43
Wieder einmal ein super Review!
Vom Bild bin ich ein bisschen enttäuscht, aber was solls....wird
gekauft:thumb:
Geschrieben: 31 Mai 2010 23:44
Schließe mich dem "Danke" gerne an :)
Auch wenn ich der Story die volle Punktzahl gegeben hätte...aber
das macht mal wohl so bei seinem Lieblings-Action-Film :D
Bin etwas enttäuscht, dass der Film nicht das "Bild" und den "Ton"
bekommen hat, den er eigentlich verdient hätte :pray:
Freue mich aber auf den 07.06. ... da wird hoffentlich die UK Disc
bei mir sein :)
Geschrieben: 31 Mai 2010 23:48
Ich denke, bei dem geringen Budget war technisch damals einfach
nicht mehr drin. Aber zur DVD schon ein ordentlicher Sprung
:thumb:
Danke wie immer für eure Meinungen! :)
Geschrieben: 31 Mai 2010 23:59
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Bedankte sich 72 mal.
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Jawohl, tolle Arbeit! :thumb:
Obwohl das Bild gemäß Alter u. verhältnismäßig geringen Budget
alles andere als Referenz ist, ist ein Kauf bzw. Update für mich
Pflicht.:)
Geschrieben: 01 Juni 2010 00:02
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Vielen Dank für die ausführliche Review!!!
Dann kann die gute alte DVD bald in Rente gehen. :D
Geschrieben: 01 Juni 2010 00:32
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Super Arbeit, jetzt hol ich mir die Boys
doch schon:cool:
Geschrieben: 01 Juni 2010 09:26
Deine Review hat mir richtig gut
gefallen, aber trotzdem bin ich mir immer noch unschlüssig, ob ich
den Film kaufen soll oder nicht.
Immerhin gehört Bad Boys in jeder gut sortierten Sammlung, aber
wenn der Ton nicht dem Film gerecht wird, würde ich auf eine
eventuell kommende Neuerscheinung warten.
Auf der DVD befand sich noch einen Dolby Digital 5.1 Tonspur, die
Frage ist nun, ob die DTS-HD Audiospur im Vergleich
schlechter/besser ist?
Geschrieben: 01 Juni 2010 09:36
Die Unterschiede zwischen der DVD DD Spur und der HD Spur der Blu
sind nicht sonderlich groß - trotzdem würde ich die der Blu etwas
höher einordnen. Auch wenn der Ton nicht gerade vor Detailliertheit
strozt, so ist er doch eine Ecke weniger vermatscht.
Lohnt sich in jedem Fall :):thumb: