Ich hab WW noch nicht gesehen, weshalb ich mir vielleicht nicht eine Meinung dazu bilden sollte, aber ich hatte bereits in der Promophase genau den Verdacht, den Cameron jetzt äußerte. Für mich ist WW bzw. Gadot keine Figur, die man in einem Atemzug mit Ellen Ripley, Sarah Connor oder Furiosa nennt. Ich würde sie eher in die Lara Croft Ecke stellen.

Wie gesagt, ich kenn den Film nicht, aber nur eine weibliche Protagonistin, die Ärsche tritt, installieren macht noch lange keine feministische Figur. Schon gar nicht wenn sie großteils mit einem knappen Outfit rumrennt und das als ihre interessanteste "Charaktereigenschaft" verkauft wird. Viele reden sich ja trotzdem ein, dass man hauptsächlich ihren Charakter schätzt. Die Tomb Raider Revolution hat es auch nie gegeben, einer der größten Irrtümer der Popkultur.

Und noch was: Als Director von T2 und Aliens hat er mehr Recht kritisch ggü. WW zu sein als die meisten.

Das heißt wenn er jetzt ein riesiges Box Office hinbekommt, wird seine Äußerung besser bzw. werthaltiger?

Da hat Jenkins aber Glück gehabt. Nicht vorzustellen, sie hätte die Aussage vor 3 Monaten getätigt!

Nein er sollte erst mal wieder nen Film mit ner Starken Frauenrolle liefern, weil auch das hat er lange nicht mehr gemacht:sarcastic:

Wenn es Männerärsche sind... ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl, dass in weiten Teilen heutiger neofeministischer Kreise genau das der Fall ist.

WW ist eben ein weiblicher Superheld, mehr nicht. Ich sehe bei der Figur jetzt wenig was sie von einem männlichen Superhelden unterscheidet. Also klar, es gibt männliche Superhelden die ihr weniger ähnlich sind aber das sie Eigenschaften hätte die sie jetzt signifikant von anderen Superhelden unterscheidet? Nicht wirklich.

Sie trägt natürlich auch knappe Bekleidung, bei Thor etc. ist das aber auch nicht anders. Die optischen Vorzüge werden sowohl bei gewissen männlichen als auch bei ihr durchaus gezeigt.

Die ganze Diskussion (sowohl in die eine als auch in die andere Richtung) halte ich für reichlich sinnlos.

Das ist aber nicht dasselbe. Würde man der üblichen bei solchen Vergleichen immer auftretenden Argumentationsketten folgen. Was ich nicht vorhabe ;)

Aber es ist ja auch nicht ungewöhnlich, dass irgendwelche Gruppen ein popkulturelles Stück Unterhaltung hernehmen und sich zu ihren Zwecken zurecht schnitzen und interpretieren.

Schlecht formulierten Argumentationsketten folge ich aber eben nur bis zu dem Punkt, an denen ich sie auseinandernehme.

Das da irgendwelche Leute irgendwas draus machen. Sollen sie doch. Wenn irgendwelche Leute in WW eine unglaubliche Kämpferin für die Emanzipation der Frau sehen, dann dürfen sie das tun. Und wenn Cameron das Gegenteil sieht und zufälligerweise seine eigene Figur als "passenderes" Beispiel sehen möchte - soll er doch.


Eben.

Die Hauptdarstellerin bzw. auch die MacherInnen des Films sehen das aber anscheinend auch ganz ähnlich:

http://www.spiegel.de/panorama/leute/wonder-woman-gal-gadot-man-ist-feminist-oder-sexist-a-1164484.html

Naja, ich halte GG jetzt nicht für jemanden, deren Einstellung für mich eine Guideline sein müssten. Mal davon abgesehen sind solche Interviews ja immer ein bisschen schwierig zu führen bzw. das dort genau herausgearbeitet wird, was gemeint ist.

Man müsste jetzt ja erst einmal klären, was für sie "Feministen" sind. Dann müsste man klären was Sexismus ist. Und dann noch 20 andere Dinge. Für mich ist das Wort Feminist etwas anderes als wenn man für die Gleichstellung von Mann und Frau ist. Sie benutzt das Wort scheinbar als Synonym. Aber wie gesagt, da lässt sich wenig rauslesen.

Ihre Aussage ist auch eher nicht die, um die es mir ging. Und das Thema ist da für mich auch weniger, ob man das als Gesetz sehen muss.

Eher so Sachen wie Vorpremiere nur für Frauen. Ich will das gar nicht groß bewerten, weil es mir auch völlig wurscht ist und ich den Film eh nicht gucke, aber es erzeugt halt schon den Eindruck, als würde man dem Film intern eben auch eine entsprechende Bedeutung zusprechen wollen.

Ob die wiederum tatsächlich da ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich wollte halt nur darauf hinaus, dass dieses Thema offenbar nicht nur von außen herangetragen wird.