Es gibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Helene ist halt ein
Marketingprodukt. Eine Schauspielerin, die auf der Bühne eine
Musikerin darstellt. Irgendwo von der Musical-Bühne weggecastet und
nach US-Modell unter Einsatz aller Mittel, die es heute braucht
Hits zu produzieren, quasi über Nacht in die Charts gedrückt. Ich
glaube das dürfte in dem Umfang einmalig in Deutschland gewesen
sein. Sendezeiten gekauft, Daily Rotation gekauft, Werbung gekauft,
0815-Hitformel (also kurze Strophen mit gleichgültigem Text, viele
(und schnelle) Wiederholung der Hookline. Pop-Kadenz,
Dynamikkompression drüber, fertig) angewandt, hat funktioniert.
Wenn du erst mal immer und überall zu hören bist und dann noch die
gefälligsten Pop-Kadenzen trällerst, ist die Chance eben ganz gut.
Selbst wenn du mit dem Mist den Schlager auf ein ganz neues Niveau
herunterziehst (die eigentliche Erkenntnis ist, dass das überhaupt
möglich war).
Das ist keine Musik, sondern ein musikalisches Produkt.
Gebrauchsmusik im günstigsten Fall.
Helene ist dabei völlig unwichtig und was sie kann oder nicht kann
auch. Klar kann sie singen und tanzen, sie ist schließlich
ausgebildete Musicalsängerin (wovon es tausende gibt, die das
vermutlich alle genauso könnten). Gerüchten zufolge (über den
Wahrheitsgehalt lässt sich nur spekulieren, aber das Zeit-Magazin
hielt es einst für glaubhaft genug, um es in einem Artikel über sie
zu erwähnen), findet sie das ja auch selbst nicht so toll was sie
da machen muss.
Aber der Preis für den Erfolg ist hoch. Dauertourneen, jede
Fernsehsendung, diverse Festivals, und sonst im Studio, Werbung
oder ein bisschen Gemeinnützigkeit demonstrieren. Es muss ein
Alptraum sein, Helenes Leben zu führen. Ich hoffe sie lässt sich
dafür wenigstens gut bezahlen.