@ HippiesTriumph
Ich arbeite derzeit als Redakteur für ein IT-Magazin und hab
täglich mit Grafikkarten, Prozessoren und allerlei Multimedia zu
tun. Also ganz unbelesen bin ich da nicht :-).
Es ist letzten Endes so, dass die Komponenten in der PS4 nicht
anderes sind als angepasste Bauteile, wie sie auch in aktuellen PCs
stecken. Wie du schon schreibst entstehen die Unterschiede dadurch,
dass Entwickler auf Konsolen generell alles auf eine spezifische
Hardware zuschneiden könnten. Zudem ist das Betriebssystem auf den
Konsolen natürlich auch anders als ein PC-Betriebssystem wie
Windows. Weiterhin kommt hinzu, dass die Konsolenhersteller wie
Sony, Microsoft und Nintendo den Entwicklern spezifische Software
zur Entwicklung bereitstellen. Auch das hat natürlich einen großen
Einfluss auf das technische Endergebnis. Das ist z.B. auch der
Grund warum PS3-Spiele verhältnismäßig noch relativ ordentlich
aussehen, auch wenn die Hardware der PS3 heute jedem
Einstiegs-Gaming-PC hinterherhinkt.
Meine Aussage war lediglich: Besser als aktuelle PC-Spiele wie
"Crysis 3" werden die Spiele auf der PS4 auch nicht aussehen - das
sagen übrigens auch bereits zahlreiche Entwickler selbst in
Interviews. Auch die Hardware-Hersteller haben ähnliche Aussagen
getätigt und sehen beispielsweise vor allem für PC-Gamer Vorteile
in den neuen Konsolen, da die Multiplattform-Entwicklung nicht mehr
so die PC-Grafik limitiert. Diese Aussage stammt beispielsweise von
AMDs John Taylor und ist hier nachzulesen:
http://blogs.amd.com/fusion/2013/02/21/amd/AMD hat immerhin APU und GPU der PS4 für Sony entwickelt.
Dü würfelst nun auch recht viel durcheinander und schmeißt Zahlen
in den Raum, die man so gar nicht verallgemeinern kann:
Zitat:
Während man mit einem herkömmlichen Gamer PC
etwa 0,5GB an Daten pro Frame hinbekam bei 60FPS, schafft die Ps4
knapp 3GB pro Frame.
Das sind vollkommen willkürliche Zahlen. Außerdem ergibt diese
Aussage technisch keinen Sinn. 0,5 GB Daten soll man in welcher
Form hinbekommen? Pro Frame in den Arbeitsspeicher laden? Das ist
so pauschal so oder so kein Merkmal, da unzählige andere Faktoren
hinzukommen: Wie groß ist der RAM? Welcher Speichertyp ist gemeint?
Wie schnell sind CPU und GPU? Wo kommen die Daten her – von der
Festplatte, einer SSD oder einem optischen Medium? Um was für Daten
geht es überhaupt? Wie lange sollen die im RAM bleiben? Zumal die
Beschränkung auf "irgendwelche Daten in einer bestimmten Zeit in
den RAM laden" wenig über das grafische Ergebnis in Spielen
aussagt. Und Aussagen eines Entwicklers von vor mehr als 5 Jahren
(!) zu zitieren ist als wenn ich eine DVD-Bewertung auf eine
Blu-ray beziehe. In der Zeit ist technisch viel zu viel passiert.
So gesehen stellst du hier (das meine ich nicht böse) aktuell nur
wirre Zahlen ohne Zusammenhang in den Raum.
PCs entwickeln sich nunmal grafisch viel schneller weiter – das ist
nichts Neues. Die Playstation 3 war etwa ein halbes Jahr nach
Erscheinen bereits grafisch deutlich hinter aktuellen Gaming-PCs.
Sie war aber "kosteneffizienter" – denn was man ausgeben musste, um
die gleiche Grafik an einem PC zu bekommen, war deutlich mehr als
ihr Verkaufspreis. Genau das ist nun bei der PS4 noch etwas
eingeschränkter genau so. Die PS4 erreicht zum Erscheinen die
grafische Qualität aktueller Pcs – es ist aber eben nicht mehr der
Quantensprung wie früher. Genau das sagen aktuell auch alle
Entwickler. Beispielsweise auch John Carmack von id Sofware und
dessen Meinung würde ich auch nicht unbedingt einfach abtun.
Damit will ich übrigens die PS4 nicht schlecht machen. Ich finde es
sowieso albern von "Pclern" und Konsolen-Fans zu sprechen – ich
spiele gerne an PC und Konsole. Wer die beste Grafik will, sollte
nur eben auch in Zukunft am PC bleiben. Die Konsolen punkten wie
seit jeher mit anderen Vorteilen wie Exklusivtiteln,
Benutzerfreundlichkeit und speziellen Zusatzfunktionen.