Lieber Stefan, Du sollst Dich wundern wie eloquent ich im "echten"
Leben bin, sogar so gut, das ich vor Leuten reden darf (und ich
meine nicht den Marktplatz, nein ich meine um meinen Kühlschrank zu
füllen, sprich beruflich) ;)
Wahnsinn, oder?
Nur auf Deine Argumente einzugehen ist nicht immer einfach. Aber
hier lieferst Du mir gerade im Bezug auf Q ein gutes Argument. Du
findest ihn nicht menschlich? Und schreibst in Deinem Spoiler das
dies dem alten Q nie passiert wäre. Siehst Du, gerade das ihm so
ein Fehler unterläuft macht ihn in meinen Augen menschlich und
sympathisch. Was die explodierenden Kullis angeht, na ja, das ist
auch Bond, aber nicht nur. Gerade das weg lassen dieser Gadgets hat
Bond in ungeahnte Höhen schnellen lassen. So sehr ich die
klassischen Bonds auch liebe, so waren sie ein Produkt ihrer Zeit
und heute wirkt so etwas falsch angefasst nur lächerlich.
Eine gute Lösung was Gadgets angeht liefert meiner Meinung nach
Mission Impossible, auch wenn ich da die Maskierungen manchmal
grenzwertig finde, aber ok ist Geschmacksache.
Viele Leute fanden es unrealistisch was Bond da so hingelegt hat
und der Höhepunkt war wohl der Tarn Aston Martin.
Mich persönlich hat es nicht gestört, aber so im Nachgang,
verglichen mit Casino Royal, stört es dann doch im direkten
Vergleich, weil CR doch wesentlich geerdeter ist. Aber hier spielen
natürlich eine Menge die persönlichen Vorlieben des Betrachters ein
grosse Rolle. Auch mit der Bourne Identität musste ich mich erst
mal ein Stück weit anfreunden, denn es war eine neue Art von Agent
und eine neue Art einen Film zu drehen, schnelle Schnitte, Close
Ups und die ganzen vielen Filmischen Stilmittel die man so
einsetzen kann. Das war solide, das war erdig und der Zuschauer
konnte mit dem Protagonist mitfühlen, weil man das Gefühl hatte
mittendrin, statt nur dabei zu sein. Genau das hat meiner Meinung
nach allen Bonds immer gefehlt, Connery, Moore das waren Fantasy
Action Filme, erst mit Dalton wurde ich zu einem Bond Fan, weil
dieser Bond menschlich war und mal geblutet hat. Mittlerweile habe
ich auch meinen Frieden mit den älteren Bonds gemacht, aber ich
muss sie immer als Produkt ihrer Zeit sehen, sonst funktionieren
sie nicht zu 100% und viele Kritikpunkte der Bondgegner stechen
einem ins Auge wie Goldfingers Laser..
Aber Dalton war seiner Zeit weit voraus und das Ergebnis war zwar
solide an den Kinokassen, aber halt nicht durchschlagend. Ich
glaube das ist der Grund warum ich Brosnan in Goldeneye so sehr
abgelehnt habe, weil das war wieder der Bond den ich eigentlich
nicht sehen wollte. Aber früher habe ich etwas anders gedacht als
heute, da wollte ich mit der Brechstange Sinn in einem Film finden
und hatte das kindliche Vergnügen am Film verloren. Erst im Alter
fand ich das wieder und kann mich auch mal fallen lassen, des wegen
Interessieren mich so manche Logiklöcher nicht so sehr, weil für
mich die Magie mehr zählt. Denn dafür wurden und werden Filme
gemacht, um einen aus der Realität für 2h zu entführen. Ok, auch um
Geld zu verdienen.;)
Was uns beide im speziellen angeht, ich bin sicher, das wenn wir
uns gegenüber sitzen würden, die Gespräche anders verlaufen würden,
weil hier im Forum einfach Körpersprache, Sprachmelodie und diverse
andere Dinge fehlen die man idR für eine gute Konversation braucht.
Die Leute dich mich persönlich kennen oder bereist länger, werden
vielleicht gerne bestätigen das ich ganz umgänglich bin, der zwar
immer einen Spruch auf Lager hat und sich hin und wieder gerne den
Mund verbrennt, aber im Grunde ein netter Kerl ist. Aber auch das
habe Dir bereits mehrfach geschrieben.
Ich hoffe das war nun ausführlich genug für Dich ;)