Apropos Weihnachtsmärkte: da der Staat mittlerweile
Sicherheitspolitisch komplett kapituliert hat wird nun nur noch
gewarnt und nichts mehr gemacht (außer natürlich Betonpoller an die
Eingänge stellen und etwas Symbolpolitk. Stichwort Messerverbot von
8-16 Uhr). Jeder soll bitte selber auf sich aufpassen wenn er 2024
auf einen Weihnachtsmarkt geht. Es wird von einer "abstrakt hohen
Bedrohungslage" gesprochen. Weiteres Zitat:
Zitat:
Weihnachtsmärkte seien „aufgrund ihrer Symbolik
für christliche Werte sowie als Inbegriff der westlichen Kultur und
Lebensweise“ ein „ideologisch geeignetes Ziel für islamistisch
motivierte Personen“ dar.
Ja auch das ist Deutschland Anno Domini 2024.
Ich selber ging immer sehr gerne auf Weihnachtsmärkte und habe in
der Hochzeit (Mitte der 2010er Jahre) bis zu 5 Stück pro Jahr
besucht. Post-Corona ging es noch genau auf einen (also 2021, 2022
und 2023 zusammen genommen) und auch dieses Jahr ist aktuell die
Überlegung nur auf einen einzigen zu gehen. So wie Hamburg und
Berlin als Städtereisen zu Tabus wurden (und Hamburg war meine
liebste deutsche zu besuchende Stadt) sind es nun auch
Weihnachtsmärkte geworden. So erlebe ich meine Heimat im
vielzitierten Wandel.
Was mir gestern auffiel: in den letzten Jahren haben
Weihnachtsbeleuchtung an Häusern und Höfen stark zugenommen.
Manches ist sehr schön anzusehen, anderes eher nicht. Dabei ging
mir der Gedanke durch den Kopf das viele Menschen die schlimmen
Veränderungen sehen und sich immer mehr in ihr Eigentum
zurückziehen, versuchen aber dieses so schön wie möglich für sich
zu machen, da die Alternative draußen einfach keine Alternative
mehr ist. Wenn man mal mit dem einen oder anderen spricht wird das
auch bestätigt. Lieber beschaulich in den eigenen vier Wänden als
in die Stadt wo man sich selber nur noch fremd vorkommt. Auch sehe
ich hier seit 2-3 Jahren immer mehr Nachbarschaftsweihnachtsmärkte.
Also wo sich ne Straßengemeinschaft bildet, man nen Zelt / Pavillon
aufstellt und in einer kleinen Gemeinschaft bei selbstgemachtem
Glühwein zusammen steht. Dies hat viele Vorteile. Man kennt mehr
oder weniger den anderen, man muss keine Angst haben, es ist nicht
überfüllt und muss sich nicht mit Menschen auseinander setzen die
entweder einen gar nicht verstehen (wollen) und / oder komplett
keine Benimmregeln haben.
Der Nachteil daran: hier wächst eine Generation an Kindern heran
die klassische Weihnachtsmärkte nicht mehr erleben und somit auch
später diese Tradition nicht mehr weitergeben. Für mich war als
Kind der Weihnachtsmarktbesuch immer ein Highlight und was ganz
besonderes und gehörte in die Adventszeit dazu. Dies wird nun nicht
mehr weitergegeben bzw. durch diese Form der Gated Communities (ja
auch das ist eine Form davon) komplett verändert. Und noch ein
Nachteil. Da man selber Glühwein, Plätzchen, Maronen, gebrannte
Mandeln macht und der Besuch von einem "richtigen" Weihnachtsmarkt
flach fällt, trifft das natürlich auch wieder den kleinen Händler.
Jetzt muss man dafür aber auch verstehen das ich selber auf
hochwertige Weihnachtsmärkte inkl. Eintritt und mit entsprechender
Kulisse gehe / ging und nicht auf die reinen Fressbudenmärkte wo
sich ein Fressstand an den anderen reiht und man eh nur zum saufen
dahin geht. Diese Märkte haben ihre eigenen Konzepte und sind vom
Betreiber bis hin zur Optik der einzelnen Buden / Ständen penibel
vorgegeben. Dort gibts dann auch viel Handwerkskunst und besondere
Showeinlagen (wie Feuershows oder sowas) vor zum Beispiel einer
Schlosskulisse. Und gerade die wird es dann am meisten treffen.
Weil für die ist das im Jahr das Hauptgeschäft während der
Ayran-Stand auf dem Weihnachtsmarkt im Ruhrpott das ganze Jahr über
mit seiner Dönerbude auch Umsatz macht.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists
