Glaub mir. Ich habe in den letzten 2,5 Jahren so viel Tiefenwissen
bzgl. Akkutechnologie, CO2 und E-Mobilität angesammelt, ich würde
mich da aktuell als Semi-Experten bezeichnen. Hier mal meine
Aufstellung anhand meines persönlichen Rucksacks:
21,3 Gramm CO2 / km (Audi TTS)
0,00 Gramm CO2 / km (M3P)
CO2 Produktionsrucksack ICE = 10 Tonnen (Durchschnitt über alle
ICE's)
CO2 Produktionsrucksack Tesla BEVs = 20 Tonnen (Durchschnitt über
alle Modelle und Akkus)
Mit meinem NCA-Kathodenmaterial gehöre ich eher noch zu den
"Umweltsündern" in dem Bereich. Die Einstiegsmodelle (und damit
Volumenmodelle) haben mittlerweile alle Eisenphosphat-Akkus (LFP),
die in Bezug auf die verwendeten Materialien konfliktfrei sind,
aber im Performance Bereich (Ladekurve und Leistungsentnahme)
Nachteile bringen. Da ich Performance fahre wäre das auch nichts
für mich. Aber ich komme nun mal vom einem Sportwagen Coupé.
Nichtsdestotrotz ist mein Break-Even des CO2 Rucksacks von 10
Tonnen nach genau 46.948 km abgearbeitet. Und das ist jetzt der
Vergleich zu einem Audi TTS Benziner.
Kommt jemand von einem ICE dessen CO2 Ausstoß je km über dem eines
2.0 TTS liegt, so ist sein Rucksack noch schneller abgebaut. Bei
mir waren es 2022 = 2.960 kg CO2 die ich eingespart habe. In 2023
waren es 3.665 kg. 2024 (hab meinen Wagen im Dezember gekauft)
werden es um die 3.400 kg werden. Damit bin ich dann innerhalb von
drei Jahren bei den 10 Tonnen die ich mit mir aus der Produktion
rumschleppe. Fährt jemand mehr km / Jahr, fährt er den Rucksack
auch schneller rein.
Aber das ist für mich nur ein Nebenprodukt und war weder meine
Intuition, noch mein Kaufgrund. Am Ende ist's mir sogar völlig egal
und ein besseres Gewissen oder sowas habe ich jetzt auch nicht. Nur
mittlerweile wird ja jede Klimadiskussion rund um CO2 (oder
Mikroplastik) geführt und leider gibts halt auch sehr viele
Vorbehalte gegenüber BEVs. Manche Argumente kann ich verstehen,
andere Argumente sind Bullshit weil irrelevant und einige Argumente
sind einfach Lügen die vorrangig in DE verbreitet werden. Deswegen
lade ich jeden herzlich ein der sich vernünftig über mein Auto
unterhalten will und biete auch Probefahrten an. Aber ich
missioniere nicht, bin gegen ein Verbrennerverbot (was gar nicht
möglich ist) und es gibt nach wie Use-Cases bei denen ich von einem
BEV auch abrate. Ein E-Auto ist nun mal ein sehr individuelle Sache
wo man nicht mit der Gießkanne über alle Menschen drüber gehen
kann. Was allerdings stimmt ist, das 7-8 von 10 Leuten mit einem
BEV ohne Einschränkungen fahren könnten wenn die denn wollten. Und
was leider auch stimmt, das nach wie vor die großen, deutschen
Autobauer in der Gesamtheit hinterherhinken. Aber wenn ich sehe wie
z.B. asiatische Fabrikate innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne
mit das Nonplusultra-Ultra geworden sind, dann muss man auch da
einfach mal seinen Hut vor ziehen. Das was Deutschland nach dem
Krieg groß machte (Wirtschaftswunder = Technologie & Fleiß)
sehen wir mittlerweile in anderen Ländern. Und auch wenn der
deutsche Markt irrelevant von den VKs ist, so ist es ja wichtig das
heimische Hersteller nicht den Anschluss verlieren. Das haben sie
aber und deswegen struggeln die auch alle. Die deutschen
Zulassungszahlen in China sind desaströs und auch die USA sind
mittlerweile nicht mehr der Markt wo man sich Made in Germany
entscheidet. Zumindest mal nicht im Massenmarkt was eben kein
Porsche ist.
Aber die Sache bei Euch mit den Wallboxen find ich mega heftig.
Hattest Du ja schon mal erwähnt. Zeigt auch einfach wieder eins der
vielen Probleme die wir mittlerweile in DE haben.
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists