Zitat von QuantumStorm
Auch ich bin ja gerne einer, der da sagt "früher war alles besser",
doch das ist natürlich nur zum Teil richtig.
Ich bin in der Tat der Meinung, das viel von einem Film verloren
geht, in dem es mehr um den Effekt, als um die Handlung geht, aber
da werden höchstwahrscheinlich viele meiner Meinung sein.
Die Frage ist:
"Waren die damaligen Filme besser, weil man sich z.B. anhand
"fehlender" Spezial Effects noch mehr auf die Story konzentrieren
musste?
Zum Teil würde ich meine eigene Frage gern mit "ja" beantworten. Am
Beispiel
Alien kann man sehen, das ein Großteil der
Spannung daher kommt, das man Alien nur selten gesehen hat. Die
Tricktechnik war damals noch nicht soweit, das man das Alien "in
voller Größe" auf die Leinwand brachte, ohne zu sehen, das dort ein
Mensch drin agierte. So hat man meist nur Teile des Aliens gesehen,
das dann auch noch in Rauchschwaden eingehüllt war.
Heute wird das Alien "Live und in Farbe" dargestellt. Kein Gemetzel
ist blutig genug, das man es CGI Blut (siehe auch 300) nicht noch
aufpeppen könnte.
Sicher spielt hier auch eine gewisse Übersättigung eine Rolle, denn
wie hier schon gesagt wurde, hat man als geneigter Zuschauer schon
so einiges gesehen, da wird es immer schwieriger die Menge zu
begeistern.
Ich hätte jetzt gerne eine Aufstellung aller der Filme, die jeweils
im Jahrzehnt-Rhythmus in den USA gedreht wurden hie angehängt, habe
aber keine solche Abfragemöglichkeit gefunden.
Allerdings bin ich mir fast sicher, das die Filmindustrie in den
letzen Jahren immer mehr Filme gedreht hat.
Soll heißen: Es befindet sich auch immer mehr Schund unter dieser
Massenproduktion an Material, schließlich können nicht alle Filme
gut sein (schon gar nicht die "Schnellschüsse und gerade die gibt
es immer mehr).
Wie ist das nun bei älteren Filmen, denn da wird es ja auch viel
"Ausschuss" gegeben haben. Klar.
Die Frage ist nur, ob das, was wir heute als "Schund" oder
"Langweilig" zu bezeichnen pflegen, auch früher schon so gesehen
wurde?
Vermutlich.
Es geht aber auch "anders herum": Es gibt nämlich bei denen, die
sich heute ältere Filme ansehen, den sog. "Belächelungseffekt"
(googelt nicht, den hab ich erfunden).
Dieser Effekt lässt uns die alten Filme meist in einem anderen
Licht erscheinen, als sie es wirklich sind, weil sie ja "alt" und
manchmal irgendwie herrlich süß naiv sind.
Betrachten wir dazu mal "
The House on Haunted Hill"
(
http://www.imdb.de/title/tt0051744/):
Der Regisseur hat da versprochen, das einem das Eintrittsgeld
erstattet wird, wenn man es bis zum Ende des Films im Kinosaal
aushält.
Ich hab den Film gesehen: Ich bin aus dem Lachen nicht mehr
herausgekommen!
Ich hab mich die ganze Zeit gefragt: Fanden die das damals wirklich
gruselig?
Ja, wenn man dem Bonusmaterial glauben darf. Dies zeigt, das sich
auch unsere Wahrnehmung bei Filmen merklich geändert hat.
Ob die Menschen, die sich vor diesem Film gefürchtet haben, den als
"Schund" oder Langweilig abtaten weiß ich nicht: Ich vermute aber
eher nein.
Fazit:
Früher war nicht alles besser, nur war einiges besser durchdacht,
aufgrund der Tatsache, das man nicht soviele "ablenkende" Momente
in einem Film hatte, und Inkonsistenten und Längen dadurch
schneller auffielen.
Heute kann man einen Film Mega Actionreich gestalten, ohne das man
merkt, das der Film so gut wie keine Story hat. Zum erkennen für
Logikfehler bleibt beim Film selbst meist keine Zeit mehr, so das
wir die (wenn überhaupt) erst viel später erkennen.
Wenn man sich die Extras auf einer BD/DVD ansieht, dann kann man
manchmal auch die "deleted Scence" sehen. In Kombination mit den
Kommkentaren hört man oft: "...haben wir gelöscht um dem Film ein
höheres Tempo zu geben". Manchmal frage ich mich, warum sso manch
eine Szene gelöscht wurde, die für das Charakterverständnis nicht
unerheblich war. Die Antwort könnte schlicht und ergreifend sein:
"Wen interessiert schon den Charakter"...
[Ende der Rede]