Zitat:
Interviews geführt? Das sind Schüler, die reden
und erzählen. Ich höre denen noch zu. Einige Lehrer und Eltern oft
nicht wirklich. Oder: es ist wie bei dir - es ist ihnen ganz
egal.
Wie du zu der Aussage kommst es sei mir egal, kann ich nicht
nachvollziehen. Ich habe halt nur Zweifel daran, dass du mit ca.
100 Schülern konkrete Gespräche über GTA V geführt hast. Zumindest
erscheint mir die Zahl sehr hoch gegriffen. Gerade da mir der
aktuelle alltägliche Schulbetrieb durchaus bekannt ist und ich
keine Lehrer kenne, die für sowas überhaupt die Zeit haben.
Ich halte zusätzlich nichts davon subjektiv auf eine total
einseitige Schiene zu gehen und dann auch noch sehr zweifelhafte,
vermeintlich juristische Aussagen zu tätigen. Wenn man Eltern einen
Gesetzesbruch unterstellt, sollte man das schon klar belegen
können. So einfach ist die Rechtslage in diesem Beispiel nicht, da
da einige Dinge hineinspielen.
Wie gesagt war es früher für Kinder und Jugendliche wesentlich
einfacher
im Handel an Spiele zu kommen, die
vermutlich nicht besonders altersgemäß waren - denn Altersfreigaben
gab es gar nicht erst. Ein anderer Einfluss wäre das Internet mit
illegalen Downloads, die es natürlich heute für Jugendliche
leichter machen bestimmte Titel zu beziehen, die nicht für sie
geeignet sind.. Du hast dich jetzt bei deinen Aussagen ja aber über
die Händler beschwert.
Zitat:
Und wenn du glaubst Kinder wollen 'cool' sein,
dann bist du bei Kindern im letzten Jahrtausend stehen geblieben.
Kein Mensch sagt 'cool' oder will es sein.
Na, dich möchte ich als Lehrer bei solchen Aussagen nicht erleben
;-). Ob man nun das Wort "cool" (schlag doch ein Synonym vor, wenn
du dich daran aufhängst) benutzt oder ein anderes: Für Kinder und
Jugendliche ist es wichtig innerhalb ihrer Peer-Group gut
dazustehen. Und wenn dann ein Spiel wie "GTA V" meinetwegen
"angesagt" (setze beliebiges Wort ein) ist, dann kann es sehr gut
sein, dass auch diejenigen vorgeben es zu spielen, die es in
Wahrheit gar nicht besitzen. Das sind grundlegende Verhaltensweisen
bei Jugendlichen, die gut dokumentiert sind und sich auch nicht
ändern. Wenn dir das nicht bekannt ist, wundere ich mich doch
sehr.
Ich möchte dich damit nicht angreifen, aber ich finde deine
Aussagen da halt sehr subjektiv und verallgemeinernd und teilweise
auch falsch - siehe eben die Verzerrung der Vergangenheit bzgl.
Altersfreigaben. Dass Eltern angeblich heute weniger auf das
achten, womit sich die Kinder beschäftigen, ist ebenfalls erstmal
nur ein Klischee. Denn das hängt viel stärker von der Art des
Elternhauses ab. Also dem sozialen Status, der Bildung, etc.
Solltest du beispielsweise an einer Hauptschule / Regionalschule
unterrechten, womöglich in einem Problemviertel einer Großstadt,
ergibt sich sicher ein ganz anderer Eindruck von Jugendlichen, als
wenn du z.B. an einem privaten Elite-Gymnasium angestellt bist
(überspitzt gesagt). Denn die Elternhäuser, das soziale Umfeld,
etc. sind dann stark verschieden.