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Cars @ JonnySteiert

Gestartet: 07 Apr 2009 11:12 - 4 Antworten


Veröffentlichung:
14.02.2008
Laufzeit:
117 Minuten
Schauspieler:
-
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 07 Apr 2009 11:12

JonnySteiert

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JonnySteiert

Bin doch noch dazu gekommen, ein weiteres Review zu verfassen :-).

Review Cars

Cars.jpg

Es ist beinahe jedes Jahr das gleich Schauspiel: In schöner Regelmäßigkeit geht der Oscar für den „besten Animationsfilm“ an die kreativen Köpfe von Pixar. Neben dem zu Unrecht übergangenden, großartigen Film „Die Monster AG“ ist dabei „Cars“ der einzige Film, der trotz einer Nominierung in der entsprechenden Kategorie nicht zu Oscar-Ehren kam, da er gegen „Happy Feet“ den Kürzen zog. Unter Kritikern gilt „Cars“ demnach auch als der insgesamt schwächste Pixar-Film, zumal die Idee von sprechenden Autos mit menschlicher Mimik sicher nicht bei jedem Zuschauer Gefallen gefunden haben dürfte. Dieses Review versucht eine Antwort auf die Frage zu geben, ob es sich dennoch lohnt, den Film in seiner Blu-Ray-Sammlung stehen zu haben.

Story:
Lightning McQueen ist das „Überraschungsauto“ der aktuellen Rennsaison – obwohl er neu dabei ist, fährt er bereits um den Titel mit. Nachdem sich im letzten Rennen nicht einmal per Foto-Finish ein Sieger ermitteln ließ, geht es zum Entscheidungsrennen nach Kalifornien. Dummerweise geht McQueen auf dem Weg dorthin aufgrund des Sekundenschlafes seines Transportlastwagens verloren und ihn verschlägt es in das kleine Wüstenkaff Radiator Springs an der Route 66, wo er gleich einmal die Hauptstraße in Schutt und Asche legt. Zur Strafe verurteilt ihn Richter Doc Hudson dazu, die Straße neu zu teeren, nachdem der schicke (und weibliche!) Porsche Sally den Richter dazu überredet hat. Auch wenn der Einzelgänger McQueen sich anfangs in Radiator Springs unwohl fühlt und von den Autos dort nichts wissen will, fängt er doch an, Sympathien für die Bewohner zu entwickeln, unter anderem für das Abschleppauto Hook und natürlich besonders für Sally…

So sehr das Drehbuch bisher die eindeutige Stärke der Pixar-Filme war, so sehr muss man eingestehen, dass „Cars“ in diesem Bereich seine Schwächen hat. Die Geschichte vom Einzelgänger, der aus seiner gewohnten Umgebung gerissen wird und dann dadurch neue Freunde findet, ist weder sonderlich neu, noch wird sie bei „Cars“ mit großen Überraschungen inhaltlicher Natur besonders verbessert. Darunter leidet die Spannung, ist das Geschehen letztendlich doch recht vorhersehbar- besonders das eher schwache Ende des Films. Im zweiten Drittel hat „Cars“ darüber hinaus kleine Durchhänger, wo es wünschenswert gewesen wäre, wenn man den Film etwas gestrafft hätte. Diese berechtigten Kritikpunkte sind ungewöhnlich für Pixar, und insofern ist „Cars“ in der Tat der wohl insgesamt schwächste Film der Animationskünstler. Ist „Cars“ deswegen nicht besonders sehenswert? Doch, das ist er - ohne jeden Zweifel. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe: Die Verwendung von Autos anstelle von Menschen funktioniert überraschend gut, der Zuschauer kann sich meistens durchaus in die sehr liebevoll ausgearbeiteten und gestalteten Charaktere einfühlen und sogar so etwas wie eine emotionale Bindung ausbauen. Selbst diejenigen, die Autos als Hauptcharaktere für eine im Grunde reichlich bescheuerte Idee halten, müssen eingestehen, dass diese Idee zumindest so gut wie irgendwie möglich umgesetzt wurde. Der zweite Wesentliche Punkt, warum „Cars“ als Film letztendlich funktioniert, ist der Humor, der den ganzen Film über nicht zu kurz kommt. Immer wieder sorgen klasse Sprachwitze und herrlich absurde Situationen (besonders hervorzuheben ist die Szene, in der McQueen und Hook „Traktoren erschrecken“ spielen) für wirklich gelungene Lacher. Zu guter Letzt ist Cars technisch gesehen absolut überzeugend: Die Animationen sind wunderschön, besonders die aufwendigen Spiegeleffekte auf den Autos und die detaillierten Landschaften wissen den Zuschauer zu begeistern. Sehenswert ist übrigens auch der selbstironische Abspann, in dem die Autos im Autokino ältere Pixar-Filme wie Monster AG schauen, in denen die Figuren wiederum durch Autos ersetzt wurden. Köstlich. Im Endeffekt ist der Film also ebenso unterhaltsam wie sehenswert, und man kann attestieren: Selbst der schwächste Film aus dem Hause Pixar ist immer noch besser als 90 Prozent der Animations-Konkurrenz. Das ist ja auch schon eine respektable Leistung.

Bild:
Perfekte Schärfe, perfekter Kontrast, brillante Farben, perfekte Kompression – das in einer Auflösung von 1080p vorliegende, mit einem MPEG-4/AVC Codec codierte Bild weis in allen Belangen restlos zu überzeugen. Es gibt hier aber auch gar nichts, was an dem Bild von Cars zu kritisieren wäre. Auch wenn Animationsfilme generell meistens ein sehr gutes Bild auf Blu-Ray-Disk haben: „Cars“ sticht alle Anderen locker aus. Die Bildqualität kann eigentlich nur mit den Worten „absolut perfekt“ zusammen gefasst werden. Müsste man sich für genau eine Blu-Ray-Disk als Bildreferenz entscheiden: - meine Wahl fiele auf „Cars“. Beeindruckend.

Ton:
Der Ton steht dem Bild in kaum etwas nach: Deutsche Kunden kommen in den Genuss einer Dolby-Digital und einer DTS-Spur, englischsprachige Pixar-Fans dürfen sich über True-HD-Sound freuen. Die Dynamik ist auf allen Spuren hoch, die räumliche Ortung ist immer präzise und die Effektlautsprecher arbeiten fast den gesamten Film über ohne Pause. Die vielen gelungen Surround-Effekte sind bei dem Film besonders hervorzuheben, ebenso die kräftigen Bässe, die erklingen, wenn die Autos ihren Motor starten. Auch das Zusammenspiel der Effekte mit Musik und Stimmen funktioniert sehr gut und auf extrem hohem Niveau. Insgesamt ist die DTS-Spur noch einmal hörbar kräftiger und besser als der gute Dolby-Digital-Sound, während der True-HD Soundtrack (von den insgesamt etwas besser passenden englischen Synchronsprechern abgesehen) der DTS-Spur gegenüber nur noch minimale Verbesserungen bringt. Zusammenfassend verfügt „Cars“ über einen durchweg hervorragenden Ton, bei dem einige Szenen als Referenz bezeichnet werden können.

Extras:
Die Blu-Ray-Disk wurde mit einer ganzen Reihe Extras bestückt, die sich sehen lassen können: Besonders gelungen sind die Pixar-typischen Kurzfilme, die hier in HD vorliegen. Bei „Ein-Mann-Band“ macht ein kleines Kind zwei Straßenmusikern Konkurrenz, während „Hook und das Geisterlicht“ eine nette Ergänzung zum Hauptfilm darstellt. Über ein 16 Minuten langes Feature (in SD) erfährt der Zuschauer dann etwas über die Motivation der Filmmacher, und auch die 5 zusätzlichen Szenen (die nur in „Rohform“ vorliegen und nicht gerendert wurden) sind recht interessant. Bemerkenswert und auch Empfehlenswert ist aber vor allem der interaktive Bild-in-Bild Modus, über den man den ganzen Film über zusätzliche Informationen (z.B. Making-Of-Videos, Deleted Scenes, Kunstgrafiken und die Audiokommentare) einblenden kann. Abgerundet wird das Angebot an Extras dann mit einigen weiteren kleinen Making-Of-Videos und einem netten Java-Spiel. Abzug gibt es lediglich für den fehlenden Filmtrailer und das unübersichtliche und verwirrende Hauptmenü (Man kann zwei verschiedene Menüs anwählen, die sich lediglich im Bezug auf die Extras unterscheiden). Ansonsten bleiben kaum Wünsche offen.

Fazit:
„Cars“ ist kein Meisterwerk und hat einige Schwächen, obwohl er von Pixar kommt. Nachdem dieser erste Schock überwunden ist, kann man aber durchaus viel Spaß einen witzigen, sehr unterhaltsamen Film mit netten Charakteren haben - wenn man sich mit Autos als Hauptdarsteller anfreunden kann. Die Blu-Ray-Disk selbst ist jedenfalls aus technischer Sicht ein Muss für jede Sammlung, sie ist klare Referenz in Bild und Ton, eine perfekte Demo-Scheibe mit tollen Extras. So gesehen kann man mit einem Kauf eigentlich nicht viel falsch machen.

Testgeräte:
siehe „Mein Heimkino“.

Bewertung:
Story: 7/10
Bild: 10/10
Sound: 10/10
Ausstattung: 9/10
#2
Geschrieben: 07 Apr 2009 11:24

Schlumpfmaster

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Eine von grundauf ehrliche Betrachtung des Films. Er ist sicherlich nicht schlecht, kann aber überzeugte Pixarjünger bei zu hohen Erwartungen doch relativ entäuschen.

Zur Technik gibt es natürlich wenig bis nichts, was man kritisieren könnte. Hinsichtlich Bild ist er meines Erachtens auf einer Stufe mit Ratatouille anzusiedeln, durch die Konturen der Hauptdarsteller und den schönen glatten Formen inklusive Metaliclack sind die Vorzüge von Cars aber oftmals offensichtlicher, alsbei seinem genialen jüngeren Bruder.

Also eine durchaus gerechte und gut beschriebene Beurteilunng der BD. Einzig beim Punkt Sound, empfand ich deine Ausführung irgendwie komprimiert. Andererseits hast Du eigentlich nahezu alle relevanten Details aufgeführt, weshalb dies wohl eher ein "Gefühl" von mir ist.

Gefällt mir gut, in Struktur, Sprache und Inhalt.:)
#3
Geschrieben: 07 Apr 2009 12:12

Breiti

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Bin auch wieder schwer angetan; erneut eine Klasse Review von Johnny. Sprachlich gut und unterhaltsam geschrieben, kommt es doch zu einem differenzierten Zrteil das sich jederzeit nachvollziehen und zum eigenen Geschmack in Beziehung zu setzen ist - Klasse!

Beim Bild hätte ich mir ene wenig mehr gewünscht (die hervorragende plastische Wirkung des Bildes9), ansonsten schweige ich lieber, besser geht's kaum :-)
"America is the only country that went from barberism to capitalism without civilization in between." - Oscar Wilde

#4
Geschrieben: 26 Jan 2010 01:02

Ewald7

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Interessante Soundbewertung. Ich persönlich würde ihn noch viel stärker hervorheben.
Gruß


Ewald


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#5
Geschrieben: 12 Feb 2010 10:48

TarantinoFan

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Zitat:
Zitat von Ewald7
Interessante Soundbewertung. Ich persönlich würde ihn noch viel stärker hervorheben.
Fand ich auch. War bei dem Film echt hervorhebend, auch wenn der Inhalt nicht jeder Manns Sache ist ;)

Liebe Grüße aus NRW, TarantinoFan 5


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