Die Serie ist mal wieder ein Fall, wo ein jugendfreies Werk für
mich emotional deutlich belastender ist als jeder Beitrag, der
versucht die Extremität der Gewaltdarstellung noch ein bisschen
weiter zu steigern. In Adolescence steht die Frage nach den
Hintergründen im Vordergrund und die sind teils unerwartet
abgründig und erschütternd. Dabei gibt es keine allgemeingültigen
Antworten.
Die Leistungen der Darsteller fand ich grandios, die 4 Folgen sind
jeweils als One-Takes inszeniert, was die Intensität steigert. Man
ist gefühlt ganz nah am Geschehen. Für mich hat das hervorragend
funktioniert, es war zum Teil erschreckend und hat sehr
nachdenklich gemacht.
Trotzdem würde ich für die Serie niemals eine allgemeine Empfehlung
aussprechen, nachdem ich einige Google Rezensionen gelesen habe. Es
gibt Leute, die sich nach den vier Folgen voller Unverständnis
zurückgelassen fühlten. Es ist keine Actionserie und kein Krimi zum
mitraten, das sei im Vorfeld gesagt. Man versteht also nicht
zwangsläufig, was man hier sieht auch wenn man es vier Stunden lang
angeschaut hat.
Für mich hat fast alles gepasst, in Gedanken bin ich noch beim
Gesehenen und den Einblicken in die Psyche der Charaktere und
mancher Rezensenten. Von mir 9/10