Zitat:
Zitat von R-Mean
Wie jetzt? Ist das etwa überhaupt nicht "möglich" auf Blu-ray?
Kanns doch net sein...
So sieht es aber aus. Wie Tsungam und std es schon geschrieben
haben, war die anamorphe Speicherung auf der DVD nur dazu da,
um
1. aus der sehr geringen Grundauflösung noch einiges herauszuholen
und zu retten,
2. die Auflösung der DVD, die ansich eigentlich für reine 4/3
Geräte geschaffen wurde, so zu gestalten, dass mit 16/9 Geräten
noch ein wenig mehr herausgeholt werden konnte und 16/9 Endgeräte
somit einen
zusätzlichen Kaufanreiz
boten.
Die Industrie erachtete damals (und auch heute noch) 16/9 als den
optimalen finalen Standard für die Endgeräte. Da die HD Medien den
Kontent schon in 16/9 speichern ist hier auch keine Notwendigkeit
vorhanden, anamorph zu speichern. Dazu müßte die Hardware Industrie
erstmal gemeinsam hersteller- und länderübergreifend der Ansicht
sein, dass 16/9 einfach nicht breit genug ist und ein neues Format
21/9 her muss. Davon sind wir aber in der Realität noch weit
entfernt. Den über 10.000 verschiedenen aktuellen Modellen an TVs
steht nicht mehr als gerade mal EIN EINZIGES gegenüber, das ein
noch breiteres Bild hat, deshalb wird der Schritt zu anamorphem
HD-Inhalt wohl noch lange dauern und kommt vermutlich tatsächlich
erst mit dem Nachfolger.
Der anamorphe Inhalt hat nämlich auch einen Riesennachteil: es kann
nicht mehr pixelnativ 1:1 wiedergegeben werden, da die Bildpixel
des Datenstroms auf dem Trägermedium ja hier für die Projektion in
die Breite gezogen werden. Da die physikalischen Pixel-Zellen auf
einem Display sich aber nicht ebenfalls in die Breite ziehen
lassen, müssen hier Umskalierungen stattfinden.
Übrigens auch mit dem Philips Cinema Dingsda 21:9 Display. Nehmen
wir mal an, es gäbe anamorphe BDs, die ein 21/9 Bild tragen, obwohl
die Bildinformation auf der Scheibe volle 16/9 hat (eben anamorph
gestaucht), dann könnte der Philips Cinema TV zwar seine 1080
Zeilen dem Kontent optimal anpassen (Kontent hätte dann ja
1920pixelprozeile x 1080zeilen), aber die 1920 Pixel pro Zeile
müsste er auf seine 2560 Pixel pro Zeile "hochskalieren", wobei
dann drei Pixel des Quellmaterials auf 4 Pixel des Panels verteilt
werden müssten. Das ist nicht pixelnativ. Das kostet Schärfe. Und
das selbst oder gerade bei anamorphen BDs.
21/9 Geräte wären nur dann optimal versorgt, wenn auch die
Abmessungen der Bilddaten im Datenstrom sich ändern würden. Von
1920x1080 weg und hin zu 2560x1080.
Da das aber erst recht nicht im Bluraystandard vorgesehen ist und
auch nicht konform ist mit den Postproduktionsstandards der
Filmstudios, die das Material meist mit 2048x1080 bearbeiten und
"endlagern", wäre das Heraufsetzen des Standards der Auflösung von
Bluray Discs auf 2560 statt 1920 Pixel eine Lösung ohne großen
Nutzen. Mal abgesehen davon, dass dann alle 16/9 Endgeräte Nutzer
wieder nur ein unschärferes, weil nicht mehr pixelnatives
downskaliertes Bild sehen dürfen.