Geschrieben: 19 Okt 2023 11:22
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Das US-amerikanische Unternehmen Best Buy mit Firmensitz in Richfield, Minnesota, das vor allem für den Verkauf von Unterhaltungselektronik in Nordamerika bekannt ist und mit über 1.000 Filialen zu den größten Händlern in den USA gehört, wird offiziellen Informationen aus den USA zufolge im kommenden Jahr den Verkauf von Filmen und Serien auf physischen Medien einstellen. Dies gilt sowohl für den stationären Handel, wo die Verkaufsflächen ohnehin bereits in den vergangenen Monaten deutlich geschrumpft sind, als auch für den Onlinehandel. Die Entfernung des gesamten Sortiments an physischen Medien – Videospiele sind hiervon allerdings ausgeschlossen – erfolgt bereits nach dem Weihnachtsgeschäft 2023. Es wird dann auch keine exklusiven Neuheiten wie Steelbook-Sondereditionen mit exklusiver Vermarktung über Best Buy mehr geben.
Die Information teilte zunächst unser geschätzter Kollege Bill Hunt von TheDigitalBits.com. Inzwischen gab es offizielle Anfragen und mit ihnen eine konkrete Aussage eines Sprechers von Best Buy, der diese Entscheidung wie folgt begründet: „Die Art und Weise, wie wir Filme und Fernsehsendungen ansehen, ist heute ganz anders als vor Jahrzehnten. Durch diese Änderung erhalten wir mehr Raum und Möglichkeiten, unseren Kunden neue und innovative Technologien zum Erkunden, Entdecken und Genießen anzubieten.“
Inzwischen wird die Meldung von immer mehr Medien aufgegriffen und unserer Meinung nach falsch interpretiert. Diese Entscheidung ist aus Sicht unserer Redaktion KEIN Zeichen für das Aussterben des physischen Mediums, sondern einfach nur die logische Konsequenz eines sich immer weiter wandelnden Heimkino-Marktes. Der Vormarsch des Streamings ist nicht von der Hand zu weisen und auch einen Wandel des Konsums von Filmen und Serien kann man nicht bestreiten. Diejenigen, die nun aber daraus das Ende der Discs interpretieren, vernachlässigen völlig, wie groß die Gemeinde der Film- und Serienfans ist, wie viele Sammler es noch gibt, wie viel Umsatz noch immer mit physischen Medien generiert wird und wie viele Probleme Streaming auch für deren Anbieter bis heute mit sich bringt. Weiterhin wird übersehen, dass sich Marktanteile und das Verkaufsverhalten der Verbraucher in der Vergangenheit auch bei anderen Produktkategorien immer wieder gewandelt haben. Heutzutage werden physische Medien verstärkt im Onlinehandel erworben. Außerdem darf auch nicht übersehen werden, dass Best Buy bereits 2018 den Verkauf von Musik-CDs eingestellt hat. Die damalige Entscheidung hatte bis heute KEINE Auswirkungen auf den Verkauf von Musik-CDs – weder in Nordamerika, wo das Tätigkeitsfeld des Händlers ist, noch beispielsweise in Deutschland.
Hierzulande dürfte es früher oder später eine sehr ähnliche Entwicklung geben. Dies deutet sich bereits seit Monaten bei MediaMarktSaturn an. Schon längst hat die Elektrohandelskette damit begonnen, die Verkaufsflächen von physischen Medien zu verkleinern. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis MMS hierzulande ebenfalls diesen Schritt geht. Das liegt aber auch keineswegs daran, dass das physische Medium ausstirbt, wie es in vielen Artikeln inzwischen deutlich gesagt wird, sondern vielmehr an einer analogen Entwicklung wie sie nun auch in den USA zu dem Schritt von Best Buy geführt hat. Auch MediaMarktSaturn stehen in Konkurrenz mit dem Onlinehandel, schaffen es bis heute nicht ihren eigenen Onlineshop kundenfreundlich zu gestalten und beispielsweise mit Amazon mitzuhalten, und haben mit einer immer schwierigeren Lage im stationären Handel zu kämpfen. Das führt dazu, dass die wenigen noch verbliebenen Verkaufsflächen zwangsläufig in ihrer Wirtschaftlichkeit überdacht werden müssen.
Zusammenfassend sei noch einmal deutlich gesagt, dass aus der Entscheidung von Best Buy KEINE konkreten Schlussfolgerungen für die Zukunft des physischen Marktes gezogen werden können oder dürfen! Unsere Redaktion beobachtet sogar einen ganz anderen Trend, denn die Blu-ray Disc hat in Pandemiezeiten und auch in Zeiten der Streiks in Hollywood wieder deutlich zulegen können. Es sind viel mehr Artikel erschienen, die Publisher setzen verstärkt auf 4K-Premieren und Sondereditionen wie Steelbooks. Dadurch gelingt es momentan eine Durststrecke nach der anderen zu überwinden, denn in diesen Zeiten sind es nicht nur die leidenschaftlichen Sammler, die für die Branche die Fahne hochhalten, sondern auch andere Verbraucher sehen sich in Zeiten von geringerem Content, reduzierter Qualität im Steaming-Segment und immer weiter steigenden Preisen bei digitalen Abos mit immer mehr Plattformen mit der Frage konfrontiert, ob ein Film bzw. eine Serie auf Blu-ray oder eine schöne Sonderverpackung nicht doch ihr Geld wert ist. Es ist also noch längst kein Ende in Sicht. Solange es Sammler gibt, die bereit sind Geld in die Hand zu nehmen, werden auch die Publisher diese zusätzliche Einnahmequelle dankend annehmen und die Nachfrage nach Blu-rays weiter bedienen. (pf)
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