Der Film konnte mich irgendwie nicht sonderlich überzeugen, ich
weiß auch nicht so genau, was er sein soll - Rachegeschichte,
Thriller, Psychogramm? Trotz seiner ruhigen oder trägen Art wird
häufig die einzige spektakuläre Auseinandersetzung im Film von den
Zuschauern gefeiert, die ganzen Erzählungen, Dialoge, Gedanken
innerhalb des Films fand ich häufig nichtssagend. Außerdem handelt
es sich um einen fiktiven Killer, ob der ein realistisches Abbild
dieses "Berufs" bietet bezweifle ich, wie ich es bei jedem
Spielfilm bezweifeln würde. Da muss für mich in erster Linie die
Geschichte passen und die ist ziemlich beliebig.
Was es für mich noch schwieriger macht ist dass der ganze
Schlamassel darauf beruht, dass der Protagonist sich einfach mal
ziemlich dämlich anstellt, so überragend wird der also in seinem
Job nicht sein. In seiner Gedankenwelt ist er es doch. Wenn das
also ein "realistischer Auftragsmörder" ist sehe ich auf der
Leinwand lieber die unrealistischen.
Da man weiß, dass es ein Fincher ist erkennt man natürlich auch
seine Handschrift und typische Merkmale, aber für mich ist es kein
typischer Fincher, weil der Film absolut spannungsarm war und
einfach nicht besonders gut. Mank kann ich nicht beurteilen, weil
nicht gesehen aber ansonsten für mich mit Abstand der schlechteste
Film von ihm. Gone Girl oder Zodiac fand ich deutlich stärker, von
Se7en ganz zu schweigen. Wenn hier nicht Michael Fassbender in
einem Film von David Fincher spielen würde hätte sich kaum jemand
für das Werk interessiert glaube ich. 5,5/10