Komme grad aus der Spätvorstellung und muss nun ein paar Zeilen zu
dem neuen "Kino-Phänomen" schreiben. Das war er also!? Der aktuell
absolut gehypte neue Horrorhit aus dem Hause Paramount der aktuell
bei 141 Mio. $ Einspielergebnis steht. Ich habe extra so eine
Randvorstellung genommen damit nicht der ganze Saal voller Teens
ist und das war gut so. Der Film ist sehr ruhig, kaum von Musik
untermalt und man hört jedes Störgeräusch. Wem sich der Film also
entfalten soll, sollte auf einen leeren Saal hoffen oder auf die
Heimkinoauswertung warten. Bis auf den allseitsbekannten Trailer
habe ich nichts zu dem Film gesehen und wollte mich so natürlich
überraschen lassen.
Dies ist auch gelungen denn ab Minute eins zog mich der Film in
seinen Bann. Die Eröffnungsszene ist quasi der Trailer und leider
wird uns da halt schon eine dicke Überraschung weggenommen. Was
allerdings hart war, war dann doch wie explizit diese Szene ist.
Vor wenigen Jahren hätte es dafür noch ne FSK 18 gegeben und in den
USA läuft der auch mit nem R-Rating (also ab 17 Jahren). Schön ist
dann die Odyssee von Rose mitzuerleben wie sie immer mehr in ihren
Wahn verfällt. Ich möchte hier nicht Spoilern weswegen ich alles
recht wage lasse. Interessant find ich das der Film wirklich so gut
ankommt, da das Zielpublikum mit so langsamen und leisen Filmen
eher weniger anfangen kann. Ich hatte mich eher auf einen Film der
von Jumpscare zu Jumpscare springt eingestellt. So ist er aber
nicht. Wobei es einige wirklich gute Schrecksekunden gibt und auch
mir zumindest einmal es kalt über den Rücken gelaufen ist. Trotzdem
terrorisiert der Film nicht in einer Tour wie es andere
Genrevertreter gerne machen und versteht es eine bedrückende und
überaus spannende Atmosphäre aufzubauen und ansich über die ganzen
2 Stunden zu halten. Zu keiner Zeit kam er mir trotz der längeren
Laufzeit (gemessen für Horrorfilme) langatmig oder langweilig vor.
Ich würde Smile am ehesten mit Insidious vergleichen. Das
Erstlingswerk war damals auch einfach perfekt und zog leider nen
ganzes Cinematic Universe nach sich. Das wird uns bei Smile wegen
dem Erfolg leider auch nicht erspart bleiben.
Wenn ich so drüber nachdenke habe ich an sich keinen einzigen
richtigen Kritikpunkt. Der Cast ist gut gewählt, wobei man die
meiste Zeit halt mit der Hauptdarstellerin verbringt. Zudem handeln
die Leute auch nicht strunzdoof was ja gerne mal in solchen Filmen
passiert. Außerdem kommt kein Woke/Diversitäts-Quatsch auf und es
wird nicht mit der Keule einem in die Fresse getreten um irgendeine
Message zu platzieren. Es ist endlich mal wieder einfach nur ein
ganz normaler, handwerklich gut gemachter und spannender kleiner
Horrorfilm mit natürlich Referenzen zu anderen Genrevertretern.
Vorneweg, wegen der Handlung, stand
The Ring bzw.
Ringu Pate und das Finale erinnert mit der Hütte
natürlich an
Tanz der Teufel. Horrorfans kommen
hier voll auf ihre Kosten.
Höchstens am Ende das eingesetzte CGI kann man kritisieren. Hier
merkt man dann schon das das Budget entlich war. Zudem ist
die Auflösung am Ende bzw. "der Bösewicht" vielleicht wieder
etwas Klischeehaft und nicht unbedingt neu. Aber grundsätzlich
war die Ausstattung des Films sehr gut und mir gefielen zum einen
das Haus in dem Rose wohnt als auch die Wohnung von Ihrem Ex-Freund
(dem Cop) sehr gut. Und als Tesla Fahrer erfreut es natürlich einen
so ein Product Placement zu sehen (wobei es das Pre-Facelift Model
S von vor 2017 ist).
Für mich nach
Scream (2022) Anfang des Jahres
der beste Horrorfilm in diesem Jahr (den
genialen
Nope sehe ich eher als
Thriller/Mysteriefilm) und wahrscheinlich kommt da auch nichts
besseres mehr. Die Spooky Season mit
Jeepers Creepers:
Reborn,
Men,
Orphan: First
Kill,
Hellraiser (2022) und
Halloween Ends ist fast vorbei. Einzig
Bodies, Bodies, Bodies steht noch in den
Startlöchern der aber eher wieder die Gesellschaftskeule schwingt
und mehr Komödie als reiner Horror zu sein scheint. Ich gebe
mal
8 von 10 Lächeln
Stefan Raab ist der Stinkefinger des aktuellen
Zeitgeists