Am Wochenende auf UHD angeschaut und vorab sei gesagt, dass
die UHD eine pure Enttäuschung ist.
Das Bild bietet für eine 4K eine bescheidene Bildqualität und
erreicht sogut wie nie echtes 4K-Feeling - unüblich für
Disney.
Der Ton ist heftig kastriert worden - keine Wucht, keine Dynamik,
kein Tiefbass. Immerhin überzeugt durchgehend die Räumlich- und die
Dialogverständlichkeit - üblich für Disney.
Das Thema, mit dem sich Brave New World befasst, hätte tatsächlich
Potenzial gehabt einen frischen, aufblühenden Wind dem
strauchelnden MCU zu verleihen oder wenigstens an die grandiosen
Russo Filme "The Winter Soldier" und "Civil War" anzudocken.
Leider bietet das Drehbuch dafür nicht ansatzweise einen
interessanten Plot, um die politische Situation spannend und
facettenreich aufzubauen.
Letztendlich verfällt es dem typischen Marvel-Kram der letzten
Jahre und bietet wirklich nichts nennenswertes.
Immerhin sorgt die Laufzeit von unter zwei Stunden für keine
Langeweile - ob das als Positiv bezeichnet werdern darf, lass ich
mal so stehen.
Die Charaktere bleiben regelrecht blass - Sam Wilson war, ist und
wird niemals Cap sein, Torres reiht sich zu den bereits bestehenden
Sprücheklopfer ein, Seth Voelker und Sabra sind Fehlbesetzungen und
obwohl es schön war Tim Blake Nelson erneut zu sehen, so wurde
seine Figur voll lauter Intelligenz an die Wand gefahren.
Einzig Harrison Ford verleiht seiner Interpretation von General
Ross eine positiv in Erinnerung bleibende Performance und zum Glück
hat er auch einiges an Screentime.
Kommen wir mal zur Action, die bei solch einem Film der rettende
Anker sein kann, aber auch inszenatorisch tauchen wir in
mittelmäßigem Standard ab. Die Nahkampf-Szenen sind schlecht und
langweilig choreographiert und selbiges zählt auch für die luftigen
Actionsequenzen.
Wirklich null Spannung, null Atmosphäre, null Ernsthaftigkeit, null
Gespür für eine drohende Gefahr - es reißt in keinster Weise
mit.
So funktioniert Action natürlich nicht, denn wenn man in solch
einem Moment auf die Uhr schaut, läuft etwas gewaltig schief.
Beim Kampf mit dem Red Hulk sei gesagt, dass Sam eigentlich nur
biologischer Matsch wäre, punkt.
Die knapp zwei Stunden sind vergangen und gut, ich war nicht
gelangweilt, aber das war's auch schon.
Ob das in der Form so angestrebt wird, ist fraglich und ich kann
nur hoffen, dass mit Thunderbolts eine neue Ära an MCU-Filmen
eingeleitet wird.
5/10