Chucky - hat sich, dies zeigen nicht nur die vielen Fortsetzungen,
das aktuelle Reboot und die kommende Fernsehserie, zu einem festen
Bestandteil der Popkultur entwickelt. Dabei gehört der kleine und
eigentlich äußerst "fiese" Kerl längst in die "Liga" der
Horror-Ikonen und steht Michael Myers, Freddy, Jason und Co in
nichts nach.
Dabei zeichnet die Chucky-Reihe gerade der ironische Subtext und
die stete Selbstironie aus, was in dieser Form wohl allenfalls noch
mit der "Nightmare on Elm Street"-Reihe vergleichbar ist. Die
meisten Chucky-Filme sind immer mit einem Augenzwinkern bedacht und
erlauben es uns, immer wieder zu schmunzel - und gerade dies macht
die Reihe so "speziell" und liebenswert.
Gleichwohl wird dem geneigten Genrefan hier einiges geboten, denn
zimperlich ist Chucky nicht gerade - und das ist natürlich gut so
:-)!
Besonders macht die Chucky-Reihe für mich auch, dass sie
"leichtfüßig" und ganz neben bei nicht unerheblich
Gesellschaftskritik übt - wie könnte man das überbordene
Konsumverhalten unserer Zeit denn wohl auch besser ankreiden als
mit einer speziellen, hochpreisigen Puppe, die sich in einen
zynisch-wahnsinnigen Derwisch mit hohem Blutdurst verwandelt? Das
vermeintliche Konsumobjekt "frisst" den Konsumen :-). Gerade dieser
Subtext Chuckys hat nach all den Jahren und all den Filmen nichts
an seiner Treffsicherheit eingebüßt, denn das gesellschaftliche
Phänomen des Überkonsums hält immer noch an - ja. nimmt sogar noch
zu.
Insofern ist Chucky nach wie vor relevant - und es ist nur
folgerichtig, das "Chucky-Universum" immer weiter
auszubauen.
Die "Seele" des Chucky-Franchise ist dabei Don Mancini - und diesem
gebührt in gleichem Maße Lob dafür, die Reihe immer interessant und
clever geistig fortgeführt zu haben, als auch den Ursprung des
kleinen Quälgeist gesetzt zu haben.
Mir selbst gefällt dabei nach wie vor der 1. Teil der Reihe am
besten, der von der Tom Hollanf inszeniert wurde, der mit "Fright
Night" einen weiteren, geradezu ikonenhaft verehrten Genrefilm
geschaffen hat. Gerade weil der Horror sich im Erstling
schleichend bahn bricht und mit dem eigenen "Kind-sein" spielt. Wer
erinnert sich nicht an ein ganz besonderes Spielzeug, dass er als
Kind erhalten hat...
Dabei, dass will ich nicht verhehlen, kommt sicher gerade was den
1. Teil angeht, in meinem Fall ein hoher Nostalgie-Bonus hinzu.
Schließlich war ich selbst noch nahezu ein Kind, als ich Chucky zum
ersten mal sah - und diese "Erfahrung" hat lange nachgewirkt
:-).
Aus heutiger Sicht schätze ich zudem besonders "Chuckys Baby", denn
wie hier auch noch ganz nebenbei mit den "Freuden der Elternschaft"
umgegangen wird, ist - na sagen wir mal "bemerkenswert" :-). Gerade
wenn man selbst diese "Freuden" erlebt, "wirkt" Chuckys Braut
gleich doppelt so gut :-).
Ich würde mich freuen, wenn Chucky mich noch lange weiter begleitet
- und freue mich insbesondere auf die von Mancini geplante
Serie.
In diesem Sinne - Vorsicht vor Puppen, die Euch folgende Frage
stellen: "Wollen wir spielen?"