Habe jetzt auch die ersten zwei Folgen gesehen (es wären mehr
geworden, aber ich musste unbedint auch in Terminator reinsehen
;-)
Leider kam ich bei beiden Serien nur bedingt auf meine Kosten,
obwohl eine abschließende Wertung aufgrund der wenigen gesehenen
Folgen noch nicht gegeben werden kann.
Bei Die Ringe der Macht sieht es für mich wie folgt aus:
Positiv:
- wie mein Vorredner schon erwähnt hat, sieht man das hohe Budget
in jeder Szene. Auch die Kostüme passen, es wirkt alles wie aus
einem Guss. Die Welt ist sehr natürlich dargestellt.
- die Musik passt ebenfalls, gelegentlich kam das alte "Herr der
Ringe" Feeling auf, dass ich damals im Kino hatte.
- es scheint mir, dass die Handlung nun schneller voranschreitet
als noch in Staffel 1, wo ich manchmal das Gefühl hatte, ich hätte
auch einige ganze Folgen nicht sehen brauchen, ohne etwas
grundlegendes zu verpassen.
- man hat schon Lust, weiter zu sehen, das "Kribbeln" ist da
;-)
Negativ:
- die Dialoge finde ich wie schon in Staffel 1 manchmal arg zu lang
oder nichtssagend; ich habe mich öfters dabei erwischt, wie ich
mich mit meiner Frau über die anfallenden Dinge des nächsten Tages
unterhalten habe - bei Serien und Filmen, die mich wirklich packen,
hört ihr mich kaum atmen ;-)
- Sauron! Leider passt das für mich gar nicht, schon seit Staffel 1
nicht. Hier wird einer DER Bösewichte der Filmgeschichte
entzaubert. War er in den Filmen eine Urgewalt, über den selbst
seine mutigsten Feinde voller Respekt und Angst sprachen, ist er
hier... na ja, ein Mensch (oder fast). Er wird gefoltert,
Untertanen verweigern ihm die Gesellschaft, er hat eine Schlägerei
in einer Seitenstraße mit ein paar Raufbolden; klar, die Serie
zeigt seinen Werdegang, aber ich zumindest hätte das lieber nicht
gesehen. Ich bin mir fast sicher, dass, wenn ich die Trilogie
demnächst mal wieder sehe, ich das feurige Auge nicht mehr als so
bedrohlich empfinden werde. Manchmal lässt man die Vorgeschichte
eines Schurken vielleicht wirklich besser weg, es gibt da ja so
einige Beispiele in der Filmwelt, wo das nicht geklappt hat.
- die Handlungsstränge an sich - wo HdR trotz mehrerer Gruppen auf
ein Ziel zusteuerte, mäandert man hier mal hierhin, mal dorthin.
Ich habe mich bislang nicht richtig einfinden oder mitfiebern
können.
Trotz aller Kritik ist das natürlich eine hervorragend und mit
Herzblut umgesetzte Serie. Leider fehlt für mich in vielen Dingen
das letzte Quentchen, um von "nett" auf "sehr gut" zu wechseln.
Aber es kommt ja vielleich noch. Lust darauf, die Serie weiter zu
verfolgen, habe ich auf jeden Fall.
6/10 (mit Luft nach oben)