Geschrieben: 06 Sep 2017 11:44

Steeljunkie Extreme
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Kann mir vorstellen, dass das mehr ein Konzept-Film ist. Einige
Stimmen sagen ja, dass Aronofsky hier das Destruktive im Menschen
versucht darzustellen und dabei Dinge wie Plausibilität und
Kausalität (bewusst) vernachlässigt. Daran stören sich ja gerne
viele Zuschauer, weil sie lieber offensichtliches Erzählkino
präferieren.
Geschrieben: 15 Sep 2017 00:37

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Meine Review:
Zu Beginn von "Mother!" bekommen J-Law und Mr. Penélope Cruz
unerwarteten Besuch von Ed Harris. So weit, so gruselig, nichts ist
schlimmer als überraschende Besucher! Es bleibt aber nicht bei Ed
Harris, bald stößt auch noch seine Frau zu ihm, gespielt von
Michelle Pfeiffer.
Während J-Law nur ihre Ruhe haben will, um das Haus zu renovieren,
empfängt ihr Mann jeden Besucher mit offenen Armen, was einem
schnell verdächtig vorkommt. Allgemein merkt man schon früh, dass
in diesem Haus etwas nicht stimmt, aber wer ist Schuld? Javier
Bardem? Jennifer Lawrence? Die Besucher? Das Haus selbst?
Mehr will ich gar nicht verraten, weil auch die Trailer nicht mehr
verraten und ein großer Reiz des Films darin besteht, dass man nie
weiß, was als nächstes auf einen zukommt.
Rückblickend ist die Handlung selbst kaum der Rede wird, es wird
aber dennoch nie langweilig, weil Jennifer Lawrence (und der
Zuschauer mit ihr) in einem Albtraum gefangen zu sein scheint, den
man nicht immer versteht, der einen durch seine
Unkontrollierbarkeit aber immer wieder beunruhigt und verängstigt.
Diverse Szenen oder Dialoge sind so bizarr, dass man schon ein
wenig schmunzeln muss, man bleibt aber dennoch durchgehend gespannt
im Geschehen und wartet auf Antworten, nachdem der Film immer mehr
Fragen aufwirft.
Diese Antworten werden einem aber nicht auf dem Silbertablett
serviert, so viel sei verraten, viele Zuschauer werden den Kinosaal
mit einem "Hä?" auf den Lippen verlassen, mich
eingeschlossen.
Hinzu kommt vermutlich noch ein leicht geschockter
Gesichtsausdruck, denn die Geschehnisse im Finale gehören zu den
kontroversesten Szenen des bisherigen Kinojahres und sind
vermutlich der Grund für die zahlreichen Verrisse in den Medien und
nach der Premiere in Cannes.
Teilweise kann ich sie sogar verstehen, auch ich hätte gut und
gerne auf die Entwicklungen der letzten 5 Minuten verzichten
können, aber "Mother!" will es dem Zuschauer nicht leicht machen
und schafft es mit seiner Kompromisslosigkeit zumindest, jedem
Zuschauer in Erinnerung zu bleiben. Ob nun gut oder schlecht, das
muss jeder für sich entscheiden.
Geschrieben: 15 Sep 2017 10:54

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Zitat:
Zitat von hibb
Kann mir vorstellen, dass das mehr ein Konzept-Film ist. Einige
Stimmen sagen ja, dass Aronofsky hier das Destruktive im Menschen
versucht darzustellen und dabei Dinge wie Plausibilität und
Kausalität (bewusst) vernachlässigt. Daran stören sich ja gerne
viele Zuschauer, weil sie lieber offensichtliches Erzählkino
präferieren.
Nach allem was ich so aus den bisherigen Stimmen herausfiltern
konnte - auch einiges Reviews aus dem Kritikerspiegel bei
Rotten-tomatoes, denke ich auch, dass es ganz klar in diese
Richtung geht.
Davon abgesehen war Aronofsky immer dann am besten, wenn er nichts
auf irgendwelche Standards oder allgemeine Erwartungshaltungen
gegeben hat. Sei es der starke Pii oder der
traumwandlerisch-melancholische The Fountain, oder Black Swan, der
von den aufgezählten dreien sogar noch der konventionellste seiner
Werke ist. Dass es da einige Leute gibt, die von dem Film maximal
irrtiert sind, sehe ich da schon beinahe als Qualitätsmerkmal bei
einem Mann wie Darren Aronofsky.
Also Mother! wird mich definitiv ins Kino ziehen...
Geschrieben: 15 Sep 2017 11:25

Steeljunkie Extreme
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ich war beGEISTERT - wirklich.
es ist wie ihr sagt und wie man es auch irgendwie erwartet hat: die
"lösung", falls es eine gibt, erkennt man wohl erst nach
mehrmaligem schauen und / oder mit google?! wie auch immer - der
film schafft es in knapp 2h ganze dreimal eine SO extreme spannung
aufzubauen, dass ich bald geplatzt bin vor innerer unruhe,
fassungslosigkeit und fremdscham. wie du so schön schreibst,
earl23, man erlebt das ganze MIT jennifer lawrence.
für mich bis jetzt der beste film 2017.
10/10
Geschrieben: 15 Sep 2017 11:51
Läuft der schon?
Wenn ja wird er bei uns im Kino nicht gezeigt :(
Geschrieben: 15 Sep 2017 11:55

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Huch, der läuft ja schon. Manchmal parke ich auch. Hab' da nach wie
vor richtig Bock drauf.
Für mich wird er am Ende aber damit fallen oder stehen, ob
Aranofsky mehr als nur skurille Bilder, grotesken Horror und
Plattitüden über was-weiß-ich zu bieten hat. Es gibt nämlich auch
solche Reviews.
Geschrieben: 15 Sep 2017 12:46

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Zitat:
Zitat von hibb
Huch, der läuft ja schon. Manchmal parke ich auch. Hab' da nach wie
vor richtig Bock drauf.
Für mich wird er am Ende aber damit fallen oder stehen, ob
Aranofsky mehr als nur skurille Bilder, grotesken Horror und
Plattitüden über was-weiß-ich zu bieten hat. Es gibt nämlich auch
solche Reviews.
Die Wortwahl des Review-Schreibers deutet jedoch auch an, dass er
alles andere als ein Aronofsky-Fan ist. Muss nichts heißen, kann
aber...;)
Geschrieben: 15 Sep 2017 15:30

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Da ich die Kritik gestern Morgen zufällig im Radio gehört habe:
SWR2-Mother!-Besprechung.
Die positiven Stimmen hier wecken nun doch mein Interesse. Wenn es
zeitlich passt und der Film als Nice Price Vorstellung zu sehen
ist, werde ich vielleicht doch einen Blick riskieren.
Geschrieben: 15 Sep 2017 18:46

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Zitat:
Zitat von Schlumpfmaster
Die Wortwahl des Review-Schreibers deutet jedoch auch an, dass er
alles andere als ein Aronofsky-Fan ist. Muss nichts heißen, kann
aber...;)
Klar, die Meinungen tendieren nun mal in die entgegengesetzten
Extreme. So einen starken Hate-it-or-love-it Film hatten wir
vielleicht das ganze Jahr noch nicht.
Man kann aber durchaus die Frage stellen, ob Aranofsky mit
Elementen wie Schock und graphischen Darstellungen etwas zu
kaschieren versucht. Er arbeitet halt gerne mit Extreme und wenn
irgendwann die Tiefe und der Inhalt nicht mehr mithalten können,
dann droht man in eine plumpe Verkettung von drastischen Mitteln zu
verfallen. War bei mir zum Beispiel bei den letzten beiden
Winding-Refn Filmen der Fall. Sah halt alles super aus und war auch
erfreulich kompromisslos, aber auf der Deutungsebene doch irgendwie
platt.
Ich persönlich bin auch ein riesiger Fan von
Requiem for a
Dream (naja, eigentlich kann ich jedem Aranofsky eine Menge
abgewinnen), aber ich kann auch diejenigen nachvollziehen, die
sagen, dass es ihnen irgendwann nur noch wie eine plumpe Verkettung
von seelischen und körperlichen Grausamkeiten vorkam und deshalb
der Film seine Wirkung verlor. Man schießt halt schnell über's Ziel
hinaus und bei jedem liegen die Grenzen woanders, wo wir wieder bei
Hate-it-or-love-it wären.
Wie gesagt, Stand jetzt habe ich immer noch mega Bock drauf, aber
ich habe meinen Hype-Level schon auf ein gesundes Maß
heruntergeregelt. Mal sehen ob ich es nächste Woche reinschaffe.
Hat mich dann doch überrascht, dass der bereits läuft.
Geschrieben: 15 Sep 2017 19:57

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Hatte ja nach den Ausschnitten und dem Cast richtig Bock drauf den
zu sehen. Was ich jetzt aber so gelesen habe, schreckt mich doch
etwas ab, den schaue ich lieber wenn er dann zum streamen da ist
und nicht auf der großen Leinwand...