Nachdem letztjährigen Savage Dog liefern Scott Adkins und Regisseur
Jesse V. Johnson ihr nächstes gemeinsames Projekt ab, welches auch
nicht das letzte sein wird. Der kommende Martial Arts Actioner
"Triple Threat" ist nur eines von mehreren, weiteren gemeinsamen
Projekten der beiden.
Im vorliegenden, auf dem britischen Comic der Autoren Pat Mills und
Tony Skinner basierenden "Accident Man" verkörpert Scott Adkins die
Rolle des Auftragskillers Mike Fallon, dessen Spezialität es ist,
seine Morde so zu tarnen, dass sie wie ein Unfall aussehen.
Für Adkins war dies seit langem ein Wunschprojekt und er schrieb
erstmalig auch das Drehbuch.
An seiner Seite versammelte er zudem mit Michael Jai White, Ray
Park und Amy Johnston absolute Martial Arts Spezialisten. Adkins
selbst und Jai White sind ohnehin die besten westlichen Martial
Arts Darsteller und gut 12 Jahre hat es nun gedauert, ehe die
beiden nach ihrem Auftritt in Undisputed 2 endlich wieder einen
gemeinsamen Film machten. Von ihren kleinen Auftritten in der Serie
"Metal Hurlant Chronicles" mal abgesehen.
Umso größer waren natürlich auch im Vorfeld die Erwartungen an die
Action und vor allem Kampfszenen! Diese wurden wieder von Tim Man
choreographiert, der zur festen Größe in Adkins letzten Filmen
geworden ist, hier auch seinen fast obligatorischen Gastauftritt
vor der Kamera absolviert und sich einen sehr guten Fight gegen
Adkins liefert.
Adkins führt den Zuschauer als Auftragskiller Mike Fallon mit
auffällig viel Mono- und Dialog durch den Film. Sind seine
sonstigen Charaktere meist eher wortkarg unterwegs, so erzählt er
hier regelmäßig und passend zu jeweiligen Szenen Begebenheiten aus
dem Off, sei es nun über sich oder eben die Charaktere, die gerade
vorgestellt werden.
Letztere sind eine bunte Mischung aus weiteren Killern, die alle in
Big Rays ( Ray Stevenson ) Bar abhängen und über ihn, genauer
Mittelsmann Milton an ihre Aufträge kommen. Jeder hat seine
speziellen Stärken und Schwächen, agiert dementsprechend völlig
unterschiedlich. Mike Fallon\'s Spezialität ist es, seine Morde
aussehen zu lassen wie Unfälle, zudem ist er bestens ausgebildet in
mehreren Kampfkünsten.
Unter den anderen Killern ist auch das Duo Mick und Mac, die von
Michael Jai White und Ray Park gespielt werden. Letzterer ist hier
endlich mal in einem guten Martial Arts Film vertreten und kann
seine Skills auch würdig unter Beweis stellen ( seine damalige
Performance als Darth Maul war ohne Frage sehr gut aber auch recht
kurz ). Ebenso ist Newcomerin Amy Johnston am Start und für sie
gilt fast das Gleiche wie für Park. Nach ihren beiden ersten
eigenen Filmen "Lady Bloodfight" und "Female Fight Club", die beide
eher mittelmäßig bis enttäuschend waren und zudem ihren Fähigkeiten
nicht gerecht wurden, hat sie hier endlich ein gutes Team um sich
und als Co-Stars einige der Besten des Genres. Hier rockt die Dame
amtlich und tritt im Endfight gegen Adkins an, wo sich die beiden
einen spektakulären Kampf liefern.
Insgesamt bietet Accident Man viele Fights und versorgt Martial
Arts Fans mit sehr guter Action. Die Härte stimmt, Kamera und
Schnitt sind top, enthalten auch einige schöne Slow-Mos und die
Choreo ist wie von Tim Man gewohnt, hochklassig. Neben dem Finale
gegen Amy Johnston ist der Fight Adkins vs. Jai White und Park ganz
klares Highlight, ebenso der gegen Tim Man, welcher sich hier als
Motorradkiller gegen Adkins zu behaupten versucht und dabei auch
mit einigen übertriebenen Gesten für Humor sorgt. Davon gibt es in
Accident Man auch einiges, besonders zeichnet sich dieser durch
guten Wortwitz und gelungene Sprüche aus.
Schauspielerisch blüht Adkins hier in seinem Herzensprojekt auf und
zeigt einige neue Facetten und mehr von seinem Können, was auch
durch den vergleichsweise viel höheren Dialoganteil zustande kommt.
Amy Johnston wie gewohnt mit toller Ausstrahlung und Ray Stevenson
ist ein weiterer Gewinn für den Film.
Martyn Ford, der in Undisputed IV den Endgegner spielte, hat hier
übrigens einen Cameo und einen kurzen Fight gegen Adkins.
Insgesamt ist Accident Man ein hervorragender Martial Arts Actioner
und eine etwas andere Comicverfilmung, die durch ihren ausgeprägten
Gewaltgrad und Blutanteil positiv auffällt. Die 18er Freigabe ist
jedenfalls durchaus gerechtfertigt.
8,5 / 10