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Arrival - neuer Film v. Denis Villeneuve

Gestartet: 20 Juli 2016 21:25 - 203 Antworten


Veröffentlichung:
27.03.2017
Laufzeit:
116 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
Geschrieben: 11 Apr 2017 09:14

hibb

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Ja, dieser Teil des Films ist etwas unrund und hat den Beigeschmack, dass sie sie sich nicht lange mit logischen Erklärungen aufhalten wollten.
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Es ist das vielzitierte Zeit-Paradoxon, welches auch schon in Terminator willentlich Verwendung fand (John Connor schickt seinen eigenen Vater zurück durch die Zeit, damit er überhaupt gezeugt werden kann). Eigentlich dürfte es keine Zukunft geben, da sie nur mithilfe von Informationen aus der Zukunft die Gegenwart "retten" kann.

Es ist so, dass Adams im Telefonat Zhang versuch zu erklären, dass sie Zeit nicht linear wahrnimmt (ihr ist kurz zuvor klar geworden, dass ihre Flashbacks in Wirklichkeit Flashforwards sind) und dass diese Gabe ein Geschenk der Aliens ist, womit sie ihm auch klarmachen will, dass der Besucht der Aliens friedliche Absichten hat. Damit ihr Zhang auch glaubt zitiert sie die letzten Worte von Zhangs verstorbenen Ehefrau, die sie nur mithilfe von "Zeitreisen" wissen kann (genaugenommen sind es keine Zeitreisen, aber ihr wisst was ich meine). Dem Zukunfts-Zhang bei der Gala ist vollkommen klar, wozu sie im Stande ist, weshalb er ihr alle wichtigen Informationen preisgibt, damit sein Vergangenheits-Ich davon überzeugt werden kann, dass die Aliens keine bösen Absichten führen.

Die Zukunft ermöglicht also erst das Fortbestehen der Gegenwart, was eigentlich nicht funktionieren dürfte, weil ohne die Informationen aus der Zukunft die Menschheit sich vermutlich schon gegenseitig ausgelöscht hätte. Solcher Spielereien treten in vielen Filmen auf (Interstellar: Er legt in der Zukunft die Brotkrümel aus, damit sein Gegenwarts-Ich überhaupt ins All kommt um dann wieder die Brotkrümel auslegen zu können / Harry Potter: Harry begegnet sein zeitreisendes Ich, was ihn für einen Moment ablenkt, was dazu führt dass er nicht gefunden/getötet wird... was weiß ich, es ist Harry Potter I don't care...). Alles passiert halt parallel und nicht linear, das muss man wohl so hinnehmen. Es macht also keinen Sinn da noch viele Gedanken dran zu verschwenden, dieser Teil findet im Film so überhastet statt, sodass Villeneuve sich wohl gesagt hat "schnell dadurch" damit kein Zuschauer all zu lange darüber nachdenkt und sich daran stört.

Ob man das jetzt als Plothole oder Determinierung ansieht muss jeder für sich entscheiden, die Zeit läuft vorwärts und rückwärts, genauso wie Hannah's Name sich vorwärts und rückwärts lesen lässt. Adams veröffentlicht in der Zukunft ja das Buch "The Universal Language", womit jeder in der Lage sein sollte Zeit als nicht linear wahrzunehmen. General Zhang hat vielleicht zu dem Zeitpunkt schon die Aliensprache selber erlernt und weiß darum, dass er Adams die letzten Worte seiner Frau diktieren muss. Wer weiß, alles nur Spekulation, wird halt nicht wirklich geklärt. Hat mich aber in diesem Fall nicht so gestört, da vieles in Arrival halt ein Mittel zum Zweck ist, sprich manchmal muss man gewisse einfach so hinnehmen, damit der Film so funktionieren kann wie er ist.
Geschrieben: 11 Apr 2017 09:35

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Das sind im Grunde auch die Punkte, die ich meinte.

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Aber es gibt meines Erachtens einen Unterschied zu den üblichen Verdächtigen (Back to the Future ist ja auch weit vorn mit dabei, was Zeitreise-Paradoxen angeht, wie z.B. das Großvaterparadoxon). In den meisten Fällen haben wir eine Form von linearem Zeitverlauf. Die einzelnen "Zeit-Fragmente" liegen hintereinander. Hier habe ich das Gefühl, als lägen sie durcheinander und es werden die benötigten Fragmente einfach herausgenommen. Oder um es anders zu sagen, es gibt keine Zukunft wie wir sie beschreiben würden, alles ist parallel vorhanden.

Denn letztlich ergäben sich bei einem linearen Zeitverlauf ja auch andere Fragen, was Amys Reaktionen auf bestimmte Situationen angeht. Es bestünde ja kein Grund zur Sorge, wenn man wüsste, dass in der Zukunft alles glatt läuft. Sie hat ein Kind nach den Ereignissen bekommen, das Buch veröffentlicht, lehrt erfolgreich, was weiß ich. Nach unseren üblichen Zeitvorstellungen würde das ja so etwas wie Predestination sein.

Die Story ergibt eigentlich nur Sinn, wenn es eine parallele Zukunft gäbe in der das eben nicht der Fall ist.

Der Ansatz, dass der General die Alien-Sprache in dieser Situation bereits so weit beherrscht, dass er weiß was er zu tun hat, gefällt mir eigentlich auch ganz gut.
Geschrieben: 11 Apr 2017 11:08

ezio

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Zitat:
Zitat von Brathering
Nach dem gestrigen Blutvergießen auf den Nebenkriegsschauplätzen der Einleitung und des Ehemanns, möchte ich heute einen Clash auf dem Schlachtfeld der Major-Plot-Points anzetteln ;)

Oder um es etwas friedvoller zu formulieren, ich habe da noch Gesprächsbedarf zu einem Thema, das ich mal das Shang-Paradoxon nennen möchte.

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Zur Auffrischung: Der Amy-Charakter sieht in einer Zukunftsvision (?) einen Empfang auf dem sie General Shang begnet. Das findet offenbar zu einer Zeit statt, in der der Konflikt zwischen den Nationen beigelegt ist. Der General sagt ihr, er sei nur da um sie kennenzulernen, denn das einzige was ihn vom roten Knopf ferngehalten hätte, wäre ihr Anruf auf seinem privaten Mobiltelefon gewesen und dass sie ihm die letzten Worte seiner Frau wiedergeben konnte, die sie ihm auf dem Sterbebett sagte (Im Krieg gibt es keine Sieger, sondern nur Witwen. Oder so ähnlich, ich kann kein Mandarin ;)).

Dummerweise hatte sie aber seine Telefonnummer gar nicht. Und sie kannte auch nicht besagte letzte Worte. Also fragt sie ihn danach, bekommt die Antwort reist zurück in die "Gegenwart" ruft den General an, Welt gerettet, voila.

Das Problem dabei ist allerdings: Wie hat sie diese Information überhaupt in der "Zukunft" platzieren können, um sie später von dort zurückzuholen? Das scheint mir auf den ersten Blick eine Schleife zu sein, die eigentlich nicht aufzulösen ist.

Auf den zweiten Blick scheint mir das aber der entscheidende Punkt zu sein, der das "Konzept Zeit" in dieser Alien-Realität auflöst. Die läuft offensichtlich nicht linear, wie wir das aus den üblichen Zeitreisefilmen kennen, aber auch nicht als Schleife, wie es die Alien-Schrift vermuten lässt.

Außerdem ist das, wenn ich richtig aufgepasst habe, der einzige Zeitpunkt, in dem sie aktiv in der Zukunft handelt, also nicht nur "Passagier" so dass das vielleicht doch ein bisschen mehr ist, als nur eine Vision.

Meine Theorie, die ich allerdings wahrscheinlich noch nicht richtig ausformulieren kann, ist dass das Konzept Zeit hier so ähnlich funktioniert, wie Schrödingers Konzept der Paralleluniversen. Es passiert alles gleichzeitig, in irgendeiner Ebene, Zeit an sich gibt es nicht. Mal so an- und nicht zuende gedacht.

Wie seht Ihr das Problem und ist es auflösbar? Oder ist das einfach nur ein Storytwist um den Film zu Ende zu bringen?

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ich denke das der Film eher das gegenteil von Schrödingers Katze behandelt.
mMn gibts hier nur eine Realität ( und die ist auch schon "geschrieben", Die Theorie von " Anfang und Ende".
die besagt das die zeilt irgendwann zu ende ist.
Der Grund dafür das wir uns nur an die Vergangenheit erinnern und nicht an die Zukunft ist, weil wir zeitlich gesehen näher am Urknall sind als am Ende, wenn wir über der Mitte sind dann können wir uns auch an die Zukunft erinnern.
aber mit der Sprache der Aliens geht das bereits jetzt schon:thumb:

aber solche themen sind ja eh immer zum haare raufen :D

zum thema schrödiger empfehle ich dir den Film Mr. nobody...falls du ihn nicht schon kennst
Geschrieben: 11 Apr 2017 11:43

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Zitat:
Zitat von ezio
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ich denke das der Film eher das gegenteil von Schrödingers Katze behandelt.
mMn gibts hier nur eine Realität ( und die ist auch schon "geschrieben", Die Theorie von " Anfang und Ende".
die besagt das die zeilt irgendwann zu ende ist.
Der Grund dafür das wir uns nur an die Vergangenheit erinnern und nicht an die Zukunft ist, weil wir zeitlich gesehen näher am Urknall sind als am Ende, wenn wir über der Mitte sind dann können wir uns auch an die Zukunft erinnern.
aber mit der Sprache der Aliens geht das bereits jetzt schon:thumb:

aber solche themen sind ja eh immer zum haare raufen :D

zum thema schrödiger empfehle ich dir den Film Mr. nobody...falls du ihn nicht schon kennst

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Mit dem Schrödinger-Vergleich meinte ich auch eher, parallele Zeitzonen und nicht zwingend parallele Universen. Aber gut, das wird in dem Film halt alles eher am Rande behandelt. Dass sie nicht durch verschiedene Realitäten driftet scheint mir aber trotzdem deutlich zu sein, allerdings bis auf die Frage: Wozu denn eigentlich die ganze Aufregung, wenn alles vorbestimmt ist?

Das ist der Punkt mit dem ich mich ein bisschen schwertue.


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