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Warum gibt es Titel „xyz“ nicht auf Blu-ray

Gestartet: 23 März 2016 18:59 - 12 Antworten

#1
Geschrieben: 23 März 2016 18:59

Jason-X

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Viele Filmfans, speziell Anhänger der Blu-ray, kennen das Problem: Ausgerechnet der Lieblingsfilm ist immer noch nicht auf Blu-ray vorhanden. Stattdessen veröffentlichen die Publisher immer mehr „Schrotttitel“, die einen doch eh nicht interessieren.
Grundsätzlich werden hier aber Äpfel mit Birnen verglichen: Dass Publisher A eventuell jeden Monat 10 Trash- und C-Movie Titel veröffentlicht hat letztendlich keinen Einfluss darauf, dass Publisher B keine Katalogtitel veröffentlicht.

Das Grundproblem sind dabei die Lizenzen / Filmrechte, da man nicht so einfach bestimmte Titel als Blu-ray veröffentlichen darf / kann. Nach internen Diskussionen im Paramount Forum mit einem Sprecher der Firma hat sich offensichtlich herauskristallisiert, dass gerade der Mutter Konzern in den USA da ein sehr großes Mitspracherecht besitzt und ohne deren Entscheidung keine Titel im deutsch-sprachigen Raum auf den Markt gelangen und wenn dann nur als Vanilla Discs; sprich: ohne Bonusmaterial.

Ähnlich verhält es sich bei anderen Publishern. Während gerade Warner was Katalogtitel betrifft da recht großzügig sind und recht viele Titel auf Blu-ray neu veröffentlichen, zeigen sich Universal eher bedeckt. Wenn dann mal was erscheint, wie beispielsweise vor einigen Monaten 3 Filme mit Michael J. Fox, dann ist das Resultat bestenfalls gutklassig, wobei man auf eventuelles Bonusmaterial verzichten muss.

Sogar Blockbuster wie etwa die „Jurassic Park“ Trilogie erscheinen da in nicht wünschenswerter Qualität.
Mit etwas Glück werden einzelne Titel an Publisher wie Capelight, Koch Media und Konsorten unterlizensiert, doch auch diese picken sich nur vielversprechende Titel heraus.

Vereinzelt ist es auch schwierig, dass die Rechte vieler amerikanischer Titel in den USA bei Publisher A liegen, in Europa / Deutschland allerdings bei Publisher B. Zudem wechseln auch bei einigen Artikeln die Rechte, so dass nach dem Ablauf einer Frist, diese an etwa Publisher C gehen. Oder eventuell doch zu Publisher A, der dann ebenfalls im deutsch-sprachigen Raum, die Veröffentlichungsrechte besitzt.

Letztendlich ist alles eine Geldfrage, denn auch mal abgesehen von der Tatsache, dass manche Publisher sich bei manchen Katalogtiteln gar nicht erst den großen Erfolg versprechen (was übrigens auch gerade bei Serien der Fall ist), sind auch Lizenzgebühren zu bezahlen. Bestimmte Titel erscheinen nicht, weil etwa darin enthaltene Musikstücke entsprechende Gebühren bedeuten. Dasselbe gilt für Veröffentlichungen von Extended Cut Fassungen.

Rechte, Gebühren, Lizenzen, Erfolgsaussichten… der Fan steht da leider nur an letzter Stelle.
#2
Geschrieben: 23 März 2016 19:01

Jason-X

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Zitat:
Zitat von Jason-X
Vereinzelt ist es auch schwierig, dass die Rechte vieler amerikanischer Titel in den USA bei Publisher A liegen, in Europa / Deutschland allerdings bei Publisher B. Zudem wechseln auch bei einigen Artikeln die Rechte, so dass nach dem Ablauf einer Frist, diese an etwa Publisher C gehen. Oder eventuell doch zu Publisher A, der dann ebenfalls im deutsch-sprachigen Raum, die Veröffentlichungsrechte besitzt.

Bestes Beispiel aktuell: Man on Fire - Mann unter Feuer!

Kam hierzulande über Paramount auf DVD, die Blu-ray kommt in den USA über 20th Century Fox und bei uns kommt die Blu-ray über StudioCanal (gott sei Dank!)
#3
Geschrieben: 27 März 2016 22:46

Ghost Rider

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Ein sehr interessantes Thema, allerdings geht es hier nicht immer (nur) ums Geld. Mittlerweile sind in den Führungsetagen vieler Filmunternehmen Manager, die ihre Filme, deren Geschichte und Beliebtheit/Fankreis gar nicht mehr kennen. Daraus folgt, das nur auf einzelne Tabellen geschaut wird und man Katalogtitel generell vernachlässigt, obwohl die damit durchaus Gewinne erwirtschaften könnten.

Zu diesem Thema hatte sich mehrmals Bill Hunt geäußert der Industriekontakte zu vielen US Labeln hat. Dieser ausführliche Kommentar dürfte einigen Freunden von Katalogtiteln die Probleme und internen Denkweisen näher bringen:

"A friend (in another thread) rightly pointed out that the home video business IS a business and that the studio would take on a project like TMP: DC - Remastered if they thought they could profit from it. That’s certainly true, and it’s worth pointing out that Paramount isn't exactly one of the more financially strong studios at the moment.

It is, however, not quite as simple as that. Having met with the executives in question multiple times now, it's become clear to me that many of them just aren't familiar with Trek, its fans, and its history. This is a problem I'm seeing at almost all of the major studios in the last 5 years - the recent and incoming decision makers just don't have any real familiarity with film. They don’t come from film schools, they come from business schools or law schools or marketing. And that’s fine - they’re genuinely good human beings and the studios certainly NEED people like that. But they often haven't even seen many of the titles they control, aren't really invested in them, and only make decisions based on spreadsheets. What this means is that they're largely unable to spot profit-making opportunities with their catalog in the way that Criterion or Shout! Factory or Twilight Time can.

An example of what I’m talking about is the Blade Runner: The Final Cut BD/DVD release from WHV ten years ago. Warner went all out on that release but, when it was in production (and I was previewing what they were doing), a couple senior executives there told me privately that they were really concerned that they were never going to make their money back on the project. They were looking at the spreadsheets alone and saying: “This movie has never made any money for the studio. It was a bust.” I told them in no uncertain terms that they were going to sell TONS of the sets (and I explained why - pent-up fan demand, a growing audience who really loved the film, the fact that the title had never gotten a good SE release) which they were happy to hear. In the end, it was a huge financial and critical success. The key was, there were still a few decision makers at WHV then who got it - who understood the film, its history, and its audience, and who KNEW there was an opportunity there. I believe there are opportunities like this with the Star Trek catalog films. The problem is, there just doesn’t seem to be any decision makers at Paramount who know the films, their history, and their audience well enough to see the opportunity there. And nobody’s willing to take even the smallest risks with catalog anymore at the studios. They’d rather focus on new release product, and license catalog titles out. The catch is, while Paramount licensed out much of their catalog to WHV a couple years ago, they kept the Trek titles back. But they’re not really doing much with them - even on the 50th Anniversary of the franchise.

The shame of it is that, if Paramount had taken advantage of the CBS Digital team & facility (which was just wrapping up work on TOS Remastered and was looking for other work) and brought in the VFX people who did the original work to supervise, they could have completed the TMP: DC Remaster for a fraction of the cost. But they missed the window and ultimately the CBS team was disbanded. What would convince Paramount to take on such a Remastering project now is hard to imagine. If the 50th Anniversary of Trek isn’t enough to do it, what would be? I guess we can hope for the 40th Anniversary of TMP in 2019. We'll see."

https://www.facebook.com/thedigitalbitscom/?fref=ts
#4
Geschrieben: 28 März 2016 21:52

gelöscht

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Zitat:
Zitat von Jason-X
Bestes Beispiel aktuell: Man on Fire - Mann unter Feuer!

Kam hierzulande über Paramount auf DVD, die Blu-ray kommt in den USA über 20th Century Fox und bei uns kommt die Blu-ray über StudioCanal (gott sei Dank!)

Wieso Gott sei dank von StudioCanal? Was ist da der Unterschied zu Fox?
#5
Geschrieben: 28 März 2016 22:05

Jason-X

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Zitat:
Zitat von Websl
Wieso Gott sei dank von StudioCanal? Was ist da der Unterschied zu Fox?

Fox hat den Titel in USA / UK rausgebracht, aber ohne jegliches Bonusmaterial... die Releases sind da wie auch bei Warner sehr oft bzw nahezu immer identisch in Bezug auf den Inhalt

Studiocanal hat aber das komplett verfügbare Bonusmaterial mit draufgepackt :thumb:
dazu kommt halt auch noch DTS HD MA Ton in Deutsch :)
#6
Geschrieben: 28 März 2016 22:08

gelöscht

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Ah okay. Danke für die Erläuterung.
#7
Geschrieben: 30 März 2016 15:03

Dash_HB

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Zitat von Ghost Rider
Zu diesem Thema hatte sich mehrmals Bill Hunt geäußert der Industriekontakte zu vielen US Labeln hat. Dieser ausführliche Kommentar dürfte einigen Freunden von Katalogtiteln die Probleme und internen Denkweisen näher bringen:
...

Vereinfacht ausgedrückt, den Entscheidungsträgern mangelt es an inhaltlicher Kompetenz. Dort sitzen Leute, die sich mit Betriebswirtschaft bestens auskennen, von Filmen aber wenig Ahnung haben, insbesondere von älteren Titeln.
Ghost Rider und ich haben schon mal darüber gesprochen, dass oft ein ähnliches Problem zu bestehen scheint, wenn es um die Gestaltung von Sondereditionen geht. Es macht den Anschein, als würden auch in dieser Angelegenheit Menschen die Entscheidungen treffen, die von künstlerischer Gestaltung und von Design weniger Ahnung haben als von Bilanzen und KLR.

Habe ich da die Nostalgiebrille auf, oder war das vor, sagen wir mal zehn Jahren noch etwas ausgewogener? Ok, dass mehr Titel den Sprung von VHS auf die DVD schafften hat ja andere Gründe, der Qualitätssprung war ja um ein Vielfaches größer...
#8
Geschrieben: 30 März 2016 16:33

Ghost Rider

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Im Hinblick auf die Gestaltung ist mir der ärgerliche Trend aufgefallen, dass die teilweise gezeichneten Originalmotive durch Photoshopcover ersetzt werden. Gut, Photoshop ist auch nur ein Werkzeug und damit lässt sich auch etwas tolles zaubern, aber wenn man mit den Covern in den 2000ern vergleicht, werden Filter und Korrekturen heute teilweise viel radikaler und übertriebener eingesetzt, wodurch der gewohnte Photoshoplook entsteht.
Auf der anderen Seite arbeiten für kleine Labels wie Shout Factory in den USA auch Künstler wie Paul Shipper, die Artworks erstellen, die den Originalmotiven meist auch das Wasser reichen können. Ich hoffe das diese Entwicklung auch zu den Majorlabeln durchdringt.

Was Katalogtitel allgemein angeht, macht es mir mittlerweile kaum noch Spaß ein Filmfan zu sein, es ist zermürbend das Katalogtitel von den großen Labeln so ausgegrenzt werden, man wartet da teilweise Jahre auf....nichts. Auch da hoffe ich auf einen Führungswechsel bei den Unternehmen bzw. ein Umdenken. Das es ein Umdenken in Punkto Qualität geben kann hat Universal im kleinen ja schon mit ihren 4K remasterten Neuauflagen bewiesen.

Was aber meiner Meinung nach entscheidend ist, ist mit dem Irrglauben aufzuräumen dass die derzeitige Lage alleine darauf zurückzuführen ist, das Katalogtitel sich schlecht verkaufen würden, pauschal lässt sich dies nämlich keinesfalls sagen.

Vor zehn Jahren war der Home Entertainment Markt auch auf seinem Höhepunkt, die Entscheidungen wurden dort auch noch von den Leuten getroffen, die geholfen hatten das DVD und Blu-ray Format auf den Markt zu bringen und eine bessere vorstellungen von ihren Filmen hatten. Wenn ich jetzt nur an den Streamingwahn mancher Label heute denke...
#9
Geschrieben: 30 März 2016 16:40

Christian1982

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Zitat:
Zitat von Ghost Rider
Im Hinblick auf die Gestaltung ist mir der ärgerliche Trend aufgefallen, dass die teilweise gezeichneten Originalmotive durch Photoshopcover ersetzt werden. Gut, Photoshop ist auch nur ein Werkzeug und damit lässt sich auch etwas tolles zaubern, aber wenn man mit den Covern in den 2000ern vergleicht, werden Filter und Korrekturen heute teilweise viel radikaler und übertriebener eingesetzt, wodurch der gewohnte Photoshoplook entsteht.
Auf der anderen Seite arbeiten für kleine Labels wie Shout Factory in den USA auch Künstler wie Paul Shipper, die Artworks erstellen, die den Originalmotiven meist auch das Wasser reichen können. Ich hoffe das diese Entwicklung auch zu den Majorlabeln durchdringt.

Was Katalogtitel allgemein angeht, macht es mir mittlerweile kaum noch Spaß ein Filmfan zu sein, es ist zermürbend das Katalogtitel von den großen Labeln so ausgegrenzt werden, man wartet da teilweise Jahre auf....nichts. Auch da hoffe ich auf einen Führungswechsel bei den Unternehmen bzw. ein Umdenken. Das es ein Umdenken in Punkto Qualität geben kann hat Universal im kleinen ja schon mit ihren 4K remasterten Neuauflagen bewiesen.

Was aber meiner Meinung nach entscheidend ist, ist mit dem Irrglauben aufzuräumen dass die derzeitige Lage alleine darauf zurückzuführen ist, das Katalogtitel sich schlecht verkaufen würden, pauschal lässt sich dies nämlich keinesfalls sagen.

Vor zehn Jahren war der Home Entertainment Markt auch auf seinem Höhepunkt, die Entscheidungen wurden dort auch noch von den Leuten getroffen, die geholfen hatten das DVD und Blu-ray Format auf den Markt zu bringen und eine bessere vorstellungen von ihren Filmen hatten. Wenn ich jetzt nur an den Streamingwahn mancher Label heute denke...
Bezüglich des Cover stört mich dies nicht so, sondern was Ich eher nicht verstehe. Wenn Sony, Warner, Disney usw. keine Filme bringen wollen. Soll man eben diese Lizenz nur für eine bestimmte Zeit vergeben. Schließlich verstehe Ich nicht, wieso man auf Rechten sitzt und diese nicht auswertet und somit eine Auswertung blockiert. Paramount und MGM gehen schon mal denn richtigen Weg und Sony fängt nun scheinbar auch an umzudenken. Siehe "Candyman" und "Der Blob (1988)".
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Geschrieben: 30 März 2016 17:21

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In den USA wird dies teilweise auch so gehandhabt, allerdings mit recht restriktiven Auflagen. Sony lizensiert z.B. an Twilight Time unter und die dürfen dann nur 3000 Exemplare produzieren, da haben wir es in Europa wieder teilweise besser.


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