Stimmt, den hatte ich auch gesehen, fällt mir gerade ein. Fand den
aber im Gegensatz zu John Woo so unterirdisch, dass ich das gleich
wieder verdrängt habe. Mir bleibt das Konzept zu vorhersehbar, und
auch das Ende, welches nun ein genialer Twist sein soll, ist eben
jenes: man erkennt es schon, bevor es angedeutet wird. Das Wesen
selbst bleibt mir zu unantastbar. Ich konnte mich weder in die
Faszination oder Grauen der Crew hinein(emp)finden, noch spürte ich
in irgendeiner Weise eine Bedrohung. Es hätte mich überhaupt nicht
gewundert, wenn "Ridley Scott" im Abspann aufgetaucht wäre: der
gesamte Film inkl. seiner Charaktere wirkt zu sehr nach "Schema F"
gestrickt; dazu gibts immer wieder gibts die Scott-typischen
"Erklärbär"-Szenen, hochgradig dämliche Entscheidungen einer
eigentlich doch ach-so-genialen Crew und, ja,
der Film hat
einfach nichts Neues zu erzählen, außer eben diesem
E.T.-Schreckgespenst des alles mordenden, alles überlebenden
Über-Organismus. Mein facepalm-Moment überhaupt war dann
Erklärbär-Moment Nr. 23a
SPOILER! Inhalt
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"Calvin" (der Name!!) meints ja gar nicht böse
- er hat bloß keine andere Wahl. Au weia...
Außerdem bleibt das ewige Problem der heutigen Zeit: es wirkt alles
zu glatt, zu synthetisch, man kann das langweilig-fade CGI förmlich
schmecken.
Ich wüssste jetzt wirklich nicht, was ich dem Film Positives
abgewinnen könnte. Ich empfand ihn als Zeitverschwendung. Die
All-Perspektiven waren okay, sprich Kameraarbeit. Die Schauspieler,
wegen denen ich den Film eigentlich geguckt habe, agieren solide im
Rahmen ihrer (hier leider begrenzten) Möglichkeiten. Und
tatsächlich gabs ein wenig Spannung im ersten Drittel des Films,
und zwar verbunden mit der Frage, wann E.T. denn nun sein wahres
"Gesicht" (wenn er/es denn eins hätte) zeigt. Aber wenn der
Zeitpunkt dann da ist, wie gesagt, verpasst man eigentlich nichts
weiter mehr.
Unterdurchschnittliche 04/10
Als wir das Feuer
erfunden haben, haben die Menschen damit auch eine Weile Mist
gebaut. Aber irgendwann haben wir den Feuerlöscher erfunden
(Stephen Hawking 2015)
„Erst kommt der Ruin
der Staatshaushalte durch die Politik, dann kommen die
Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, und am Ende steht das
Ende der bürgerlichen Freiheiten.“
(Roland Tichy, Vorsitzender der
Ludwig-Erhard-Stiftung)