Eigentlich wollte ich diese (erneute) Vorstellung schon ein paar
Tage früher posten, als kleine Hommage an den großen John le Carré,
der die Romanvorlage für diesen Film geschrieben hat und am 12.
Dezember leider verstorben ist. Aufgrund anderweitiger
Verpflichtungen bin ich aber erst jetzt dazu gekommen. Es ist zwar
mittlerweile die dritte Bilderstrecke zu dieser Edition (und die
zweite von mir), aber ich denke, so schöne Ausgaben kann man sich
gut und gerne mehrfach ansehen.
Infos (Steelbook):
Finish: Hochglanz
Prägung: Ja (Titel, Stanzung)
Innendruck: Ja (farbig)
Spine: Titel
Bilder (Full Slip B):
Schon in der Gesamtschau fällt auf, wie stimmig das gesamte
"Package" daherkommt. Full Slip C ist vielleicht noch ein bisschen
"runder", weil das Motiv darauf im gleichen Stil wie das Steelbook
gezeichnet ist. Zwar ist auch Full Slip A klar als Zeichnung zu
erkennen, aber allein bei FS C kam dieselbe Farbpalette durchgängig
auf Schuber
und Steelbook zum Einsatz. Obwohl alle
Editionen gut gelungen sind, ist der nachfolgend vorgestellte Full
Slip B mein Favorit.
Wie der Filmtitel mit dem von Gary Oldman verkörperten
Hauptcharakter "George Smiley" "verschmilzt", gefällt mir
wahnsinnig gut. Obwohl manche Buchstaben im Kopf bzw. andersherum,
Details vom Kopf in den Buchstaben, scheinbar verlorengehen,
erkennt man sie bei genauem Hinsehen doch noch ganz distinkt in
ihrer jeweiligen Form. Es macht einfach Spaß, sich ein wenig auf
dieses Artwork einzulassen.
Nicht nur die Vorder-, sondern auch die Rückseite ist genial
gestaltet. Es sind kleine Details, wie z.B. die Platzierung der
Wörter der Tagline in den Ecken des Schubers in unterschiedlicher
Ausrichtung, die den Schuber zu etwas ganz Besonderem machen und
wofür ich die Plain Archive Editionen so schätze. Umso trauriger
bin ich nach wie vor darüber, dass der Entwurf des Künstlers
(Krzysztof Domaradzki), den er für den
Sicario Full Slip
von PA gezeichnet hat, vom Studio abgelehnt wurde. Jedem, der sich
ein klein wenig für seinen Stil begeistern kann, empfehle ich die
Webseite von Herrn Domaradzki. Dort gibt es - neben einigen durch
frühere PA Editionen bereits bekannte Artworks - auch andere, tolle
Motive aus seinem Schaffen zu bewundern. Die Adresse lautet:
https://studiokxx.com/ -
traumhafte wäre, eines Tages sein
No Country for Old Men
Poster auf einem Slip oder Steelbook zu sehen. Generell würde sich
jedoch praktisch jedes seiner Poster dafür anbieten, in meinen
Augen, solange es das Format es zuließe.
SPOILER! Inhalt
einblenden
Rundherum ist der Schuber in diesem etwas "muffigen" Design
gehalten, das betrifft logischerweise auch den Spine.
Gerade wenn man den Full Slip in der Hand ein wenig hin und her
bewegt, kommen die Buchstaben des Titels noch einmal deutlicher zum
Vorschein. Diese sind mit einer Schmiergelpapier-ähnlichen
Strukturfolie vom matten Schuber-Karton hervorgehoben.
Dasselbe gilt für die vier Wörter der Tagline und "Smiley" auf der
Rückseite. Der Schuber ist schön griffig und wunderbar wertig
verarbeitet. Top, so muss das immer sein.
Full Slip B, Booklet, WEA Steelbook, Plain Archive Exclusive
Sticker.
Es wäre schön, wenn es mehr Steelbooks vom Schlage der PA WEAs
gäbe. Das sind nämlich nicht einfach nur in anderer Reihenfolge auf
das Steel geklatschte Artworks, sondern tatsächlich frisch in
Auftrag gegebene Motive. Streng genommen kann man eigentlich erst
unter diesen Voraussetzungen von "world exclusive artwork"
sprechen.
Bei dem Motiv handelt es sich um ein umlaufendes Bild. Wenn man das
Steelbook also von außen in Gänze betrachtet, hat man ein
komplettes Szenenbild vor sich.
SPOILER! Inhalt
einblenden
Wie bereits in der Vorstellung von
I Saw The Devil ausgeführt: PA
nummeriert die Steelbooks intern noch einmal gesondert durch. Im
Falle von
Tinker, Tailor, Soldier, Spy handelt es sich um
PA Steelbook Nummer fünf.
Auf diesem Foto ist das umlaufende Artwork nun gut zu erkennen.
Aufgrund der Perspektive wirkt es ein wenig so, als habe der Tisch
einen "Knick". Dem ist aber nicht so, die beiden Hälften laufen
sauber darüber ineinader zusammen. Lediglich der Druck des PA
Logos, Titels und Blu-ray Logos ist ein wenig nach recht verrutscht
(ärgerlich).
Beim Disc-Design hat sich Plain offenbar an einer alten,
abgegriffen Akte orientiert, die auch schon das ein oder andere Mal
als notdürftiger Untersetzer herhalten musste. Im Innern spiegelt
sich übrigens die perfekt Balance von außen, keine der beiden
Seiten hat "Übergewicht" oder wirkt sonst wie "überladen".
Auch dieses Steelbook verfügt über subtile, ganz feine
Metallic-Effekte. So blitzt z.B. der Ehering aus dem
Hochglanz-Finish heraus.
Besonders schön gelungen ist das Debossing des Filmtitels auf der
Front. Dieses Treatment sieht immer wieder verdammt edel aus. Das
Wort "Spy" in Rot-Metallic-Lackierung macht den Anblick noch
interessanter und ist allein durch Farbe als Signalwort
gekennzeichnet. Damit ist auf eine der zentralen Fragen des Films
verwiesen: Wer spielt welches Spiel, wem ist zu trauen?
Selbst neben meinem All-time favorite
The Master (dessen Artwork übrigens vom
gleichen Künstler stammt) braucht sich das
Tinker, Tailor,
Soldier, Spy Steelbook nicht zu verstecken.
Meisterhaftes Design, perfekt umgesetzt.
Schon die abstrakt gehaltenen Werbeplakate verdeutlichen die
relative "Sperrigkeit" des Films. Sie liegen in Postkartenformat
der Edition bei und sind in dem braunen Briefumschlag
untergebracht, der wiederum im Steelbook unter den beiden Klammern
im Inneren sicher verstaut war. Neben den vier Postkarten gibt es
zusätzlich zwei kleinere Kärtchen, auf denen zwei Fotografien
"angeklammert" sind. Wie schon das Disc-Artwork bestechen auch
diese beiden Kärtchen durch das sehr authentisch "auf alt"
getrimmte Design.
SPOILER! Inhalt
einblenden
Besondere Aufmerksamkeit möchte ich nochmal auf den Briefumschlag
lenken (s.o.). Die Lasche ist nämlich nicht einfach nur
eingesteckt, sondern mit einem Wachssiegel-Imitat verschlossen. Das
ist nicht das erste Mal, dass PA diesen Verschluss so wählte, aber
selten passte es so gut wie bei einem Film wie diesem, der in der
Halbwelt der Schlapphüte und ihrer geheimen Missionen spielt.
So schön das Siegel auch ist, will man den Umschlag beim Öffnen
nicht beschädigen, muss man ein wenig Geduld mitbringen und
Fingerspitzengefühl walten lassen. Am besten funktioniert es, wenn
man mit einer Cutter-Klinge so flach wie möglich ansetzt und diese
dann langsam unter das Siegel gleiten lässt. Man hört sehr
deutlich, wie sich Klebstoff und Papier voneinander trennen. Sobald
ein Ansatz für die Finger geschaffen ist, kann man so
weiterarbeiten, bis es sich schließlich komplett gelöst hat und den
Inhalt freigibt. Wie ihr auf dem Foto erkennen könnt, ist nur ein
vernachlässigbarer Rest an der Unterseite des Siegels
hängengeblieben bzw. vom Papier abgezogen worden. Das fällt nicht
ins Gewicht, wenn man den Umschlag wieder schließt. Zurück in
seiner angestammten Position bedeckt das Siegel diese Stelle
nämlich ohnehin wieder.
Technische Angaben und Rückseiten der Karten. Dazu jeweils noch
eine Anmerkung. Die Disc ist auch hierzulande problemlos
abspielbar, also mindestens Region A
und B; die Karten
haben auf ihrer Rückseite zusätzlich einen leichten
Goldschimmer-Effekt. If anybody cares.
Wie eingangs bereits dargelegt, Full Slip B ist meine
Lieblingsedition aus dieser Veröffentlichungsnummer. Ich hoffe, die
zusätzliche Bilderstrecke konnte einen leichten Eindruck
vermitteln, warum sie mir so gut gefällt.