Wertung:
Story: 7
Bildqualität: 7
Tonqualität: 4
Ausstattung: 5
Gesamt*: 5
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Der Science-Fiction-Klassiker
Andromeda – Tödlicher Staub
aus dem All aus dem Jahr 1971, der nach dem Bestseller von
Michael Crichton adaptiert wurde, ist bereits seit längerer Zeit
auf Blu-ray erhältlich. Allerdings erschien der Titel seinerzeit
vor knapp zwei Jahren lediglich in einer Steelbook-Variante, die
inzwischen im regulären Handel vergriffen ist und somit ein
Sammlerstück darstellt. Wer für den Klassiker von Regisseur Robert
Wise aber nicht zu tief in die Tasche greifen möchte, den dürfte es
freuen, das Koch Media am 28. Januar eine Amaray-Variante
veröffentlicht, welche inhaltsgleich mit der Erstauflage ist.
Story:
Der Absturz einer Militärsonde über New Mexiko hat katastrophale
Folgen: Im nahegelegenen Örtchen Piedmont sterben fast alle
Einwohner innerhalb weniger Sekunden, die einzigen gefundenen
Überlebenden sind ein sechs Monate alter Säugling sowie ein
verwirrter älterer Mann. Sofort wird Piedmont seitens der
US-Regierung zur Quarantänezone erklärt und ein vierköpfiges
Forschungsteam einberufen, welches in ein unterirdisches Labor
namens „Steppenbrand“ (im engl. Original
Wildfire)
in Nevada gebracht wird. In dieser Forschungseinrichtung, welche
speziell für mögliche biologische Bedrohungen eingerichtet ist,
soll das Team, bestehend aus Dr. Jeremy Stone (A. Hill), Dr.
Charles Dutton (D. Wayne), Dr. Mark Hall (J. Olson) und Ruth
Leavitt (K. Reid) herausfinden, womit man es tatsächlich zu tun
hat. Nach langwierigen Untersuchungen bestätigt sich der Verdacht:
Bei dem gefundenen tödlichen Staub handelt es sich um einen
außerirdischen Organismus, der nicht nur mutiert, sondern auch
imstande ist, zur Bedrohung für die gesamte Menschheit zu werden.
Ein packender Wettlauf gegen die Zeit beginnt!
Zugegeben: Aus heutiger Sicht wirkt
Andromeda – Tödlicher
Staub aus dem All von Regisseur Robert Wise
(
Der Tag an dem die Erde still stand
(1951)) etwas antiquiert, technisch überholt und auch das Tempo des
Films ist alles andere als zeitgemäß. Wer dem Titel aber eine
Chance gibt, wird mit einer spannenden und überaus interessanten
Handlung belohnt, die sich mit dem brisanten Thema
Seuchenbekämpfung auseinandersetzt und das gleich mehrere
Jahrzehnte, bevor sich Wolfgang Petersen mit
Outbreak – Lautlose Killer oder
Steven Soderbergh mit
Contagion an den Stoff heranwagten.
Aber nicht nur die Handlung kann sich sehen lassen, sondern auch
die Ausstattung, das wirklich gelungene Set-Design von
Produktionsdesigner Boris Levine sowie nicht zuletzt die
eingesetzte Tricktechnik von Douglas Trumbull ('2001: Odyssee im
Weltraum'). Die Umsetzung, wie die Wissenschaftler die insgesamt
fünf Ebenen der Quarantäne und Sicherheitsprozederen durchlaufen
oder mittels Robotertechnik und Greifarmen die sogenannten
außerirdischen Andromeda-Zellen erforschen, ist wahrlich
faszinierend umgesetzt worden – langatmig aber faszinierend. Ein
sehenswerter Film aus einer Zeit, bei der kaum Computertechnik zum
Einsatz kam und der ungemein von der herausragenden
darstellerischen Leistung der damals noch unbekannten Darsteller
profitiert.
Bildqualität:
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung: 1920x1080p,
Ansichtsverhältnis:2,35:1 (16:9)
-
wechselhafte Bildschärfe
-
natürliche Farben und gute Kontrastwerte
-
meist satter Schwarzwert
Der HD-Transfer im Seitenverhältnis von 2,35:1 kann sich sehen
lassen, auch wenn man es hier mit einem Titel zu hat, der
inzwischen das stolze Alter von 45 Jahren vorzuweisen hat. Aber
auch wenn die Bildqualität durch eine natürliche Farbwiedergabe,
gute Kontrastwerte und einem meist sattem Schwarz glänzen kann, so
sieht man dem Transfer passagenweise sein hohes Alter trotzdem an.
Während Nahaufnahmen die meiste Zeit über gestochen scharf sind und
man teilweise sogar die Poren einiger Darsteller mühelos erkennen
kann, so wirken größere Aufnahmen mit mehr Details oftmals deutlich
weicher. Leichtes Bildrauschen sowie ein natürliches Filmkorn sind
ebenfalls vorhanden, sind aber keinesfalls zu aufdringlich und
stören auch nicht den ansonsten ganz passablen Bildeindruck.
Tonqualität:
-
DTS-HD Master Audio 2.0 (Deutsch, Englisch)
-
Untertitel: Deutsch, Englisch
-
kein störendes Hintergrundrauschen
-
gute Dialogverständlichkeit
Der deutsche sowie englische Originalton liegt jeweils in
verlustfrei komprimiertem DTS-HD Master Audio 2.0 Mono vor und
klingt für das hohe Alter gar nicht mal verkehrt. Zwar darf man
keinen brandaktuellen Kinosound mit zahlreichen Surround-Effekten
erwarten, aber die Dialoge, Effekte sowie die Filmmusik des bereits
2004 verstorbenen Filmkomponisten Gil Mellé werden stets gut und
störungsfrei wiedergegeben. Hier und da wäre es zwar wünschenswert
gewesen, das beide Tonspuren etwas kräftiger klingen, aber
insgesamt kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein. Im direkten
Vergleich hat der Originalton allerdings die Nase vorn, weshalb man
diesem den Vorzug geben sollte.
Ausstattung:
-
Making-of (30:04 min.)
-
Ein Portrait von Michael Crichton (12:34 min.)
-
Deutscher Trailer (3:01 min.)
-
Englischer Trailer (3:17 min.)
-
Bildergalerie (9:58 min.)
-
Wendecover
Die Ausstattung von
Andromeda – Tödlicher Staub aus dem
All ist zwar etwas übersichtlich, dafür aber umso
sehenswerter ausgefallen. Das Herzstück der Extras stellt
zweifelsohne das halbstündige Making-of dar, welches
erfreulicherweise gänzlich auf Werbe-Schnick-Schnack verzichtet und
sich stattdessen sehr ausgiebig mit der Produktion sowie den
Dreharbeiten beschäftigt. Keinesfalls verpassen sollte man zudem
das Portrait über Michael Crichton, den Autoren der Romanvorlage.
Abschließend bietet die Blu-ray auch noch den deutschen und
englischen Trailer sowie eine Bildergalerie mit seltenem
Kino-Aushangmaterial und tollen Fotos der Produktion. Sammler
werden sich zudem darüber freuen, dass man diese Veröffentlichung
mit einem Wendecover ausgestattet hat, sodass man sich nicht über
das störende FSK-Logo auf der Front zu ärgern braucht.
Fazit:
Der Science-Fiction-Klassiker aus dem Jahr 1971 wirkt aus heutiger
Sicht zwar nicht mehr ganz zeitgemäß, es ist aber schön anzusehen,
mit welchen einfachen Mitteln man früher solche Produktionen
gestemmt hat, ohne horrende Summe investieren zu müssen. Der Film
von Regisseur Robert Wise stammt aus einer Zeit, in der man noch
ohne aufwendige Computertechnik auskam und die ganzen Kulissen noch
selbst baute, und nicht virtuell erstellte. Dadurch versprüht der
Titel einen eigenen Charme und erzeugt eine tolle Atmosphäre, was
aber nicht nur dem tollen Set-Design von Produktionsdesigner Boris
Levine, sondern auch der tollen Leistung der unbekannten Darsteller
zu verdanken ist.
Aber nicht nur handwerklich ist Andromeda – Tödlicher Staub aus dem
All'hervorragend umgesetzt worden, auch die technische Umsetzung
der Blu-ray kann sich zweifelsohne sehen lassen. Die Bildqualität
ist zwar wechselhaft, erreicht aber mit ihrer tollen Bildschärfe
und guten Detailwiedergabe in Nahaufnahmen oftmals mühelos
zeitgemäßes HD-Feeling. Beim deutschen sowie englischen Mono-Sound
ist ebenfalls alles im grünen Bereich, auch wenn der Titel ohne
starke Surround-Effekte auskommen muss. Erfreulicherweise hält die
Disc auch einige sehenswerte Beiträge zur Produktion parat, die
nicht nur informativ, sondern auch komplett deutsch untertitelt
sind. Kurzum: Wer auf anspruchsvolle Science-Fiction-Thriller steht
und dabei auf den Weltraum gänzlich verzichten kann, wird hier gut
unterhalten!
Kaufempfehlung: 6 von 10
Testgeräte:
TV: Philips PFL9704
AVR: DENON AVR-X4200W
BDP: DENON DBT-3313UD
Boxen: CANTON GLE-Serie
Sub: YAMAHA YST-SW320