Ohne das Event dieses Jahr gesehen zu haben, eine relativ
konservative Verleihung. Der beste Nebendarsteller für Rylance ist
schon eine der größten Überraschungen. Ruffalo und Bale haben mir
deutlich besser gefallen. Stallone hat ihn zum Glück nicht
gewonnen, obwohl er in den Umfragen lange Zeit weit vorne lag. Aber
für das wiederholte Runterspulen seiner Paraderolle hätte er ihn
echt nicht verdient. Alle die das anders sehen, sind zu sehr Fans
und nicht objektiv genug. Leo hat wie zu erwarten den
Konzessionsoscar erhalten. Verdient hat er ihn mit dieser
Performance nicht. Ist halt schade für Fassbender, Cranston und
eigenlich auch Redmayne dass sie deshalb dieses Jahr chancenlos
waren. Politik spielt bei der Academy halt immer mit. Jedenfalls
ist das Thema mit DiCaprio jetzt erstmal durch.
Bester Film war auch zu erwarten. Ohne den wahre
Begebenheitenhintergrund und die damit verbundene Ehrung für den
Mut der realen Personen dahinter ist es halt schwer einen Oscar zu
erhalten. The Big Short waren der Academy wohl 1. zu lustig und 2.
zu kritisch mit Amerika und dem Kapitalismus. Room ist zu indy für
den großen Oscar (so wie Whiplash im letztem Jahr). Dafür hat Brie
Larson sehr verdient die Ehrung erhalten. Für mich persönlich, der
einzige Oscar der sicher war.
Spannendste Kategorie war für mich die weibliche Nebenrolle:
Vikander war mein Favorit, aber auch Mara und Winslet waren (mal
wieder) überragend. Dass Mad Max bei den technischen Kategorien
abräumt, war auch zu erwarten. An Lubezkis Kamera war aber mal
wieder kein Vorbeikommen. Ich war sehr gespannt, ob sie ihm zum
dritten Mal in Folge die Auszeichnung geben und bin auch froh, dass
sie es wieder getan haben. Gegenüber Gravity und Birdman hat er
sich nochmal gesteigert. Der Typ ist einfach der Wahnsinn!
Bester animierter Film geht dieses mal mMn auch in Ordnung. Pixar
ist einfach neben Studio Ghibli wohl das einzige Studio was den Mut
besitzt, so eine Geschichte zu pitchen und umzusetzen. Das wurde
folgerichtig belohnt, auch wenn Anomalisa und Marnie wohl sehr gute
Filme sind (hab ich beide leider noch nicht gesehen).
Bester Song war auch nicht überraschend. Das Lied ist dermaßen
bedeutungslos, sodass er einfach gewinnen musste. Das hat leider
bei den Oscars schon Tradition. Evtl. hat die Homosexualität des
Künstlers auch ein bisschen mitgespielt.