Cooles Update mal wieder, tolle Sachen dabei. Schade, dass Dir
Nocturnal Animals nicht so gefallen hat - ich find den grandios
:o
Die Anfangsszene - weil Du sie ansprichst - verstehe ich übrigens
so: Die nackten Frauen sind ja alls andere als perfekt, sie sind
alt, sie sind dick, sie haben eigentlich nichts was irgendwie
erstrebenswert wäre - und sind damit das völlige Gegenteil von dem
was Amy Adams Charakter zu erreichen versucht.
Aber die Frauen sind Glücklich, obwohl, bzw.
gerade weil sie sich nicht in dieses Korsett aus Erwartungshaltung
und Gesellschaftsnormen gequetscht haben. Amy wiederum tut genau
das nicht - sie strebt nach dem perfektem Leben, und orientiert
sich dabei an Eltern und Gesellschaft: Reich, schön, Vorzeigemann,
im Job erfolgreich; und gibt dabei all das auf was sie eigentlich
vom Leben möchte - nur dafür das sie das perfekte Leben hat. Das
geht hin bis zur völligen Selbstaufgabe, was ihren Mann anbelangt,
der sie ja betrügt, bei dem sie aber weiterhin bleibt - nicht weil
sie Glücklich ist und ihn liebt, sondern weil sie mit ihm nunmal
diesen perfekten Vorzeigemann hat.
Die Einleitungssequenz ist also, wenn man so will, das krasse
Gegenteil zu ihr, und zeigt: Egal wie weit ab Du von dem bist, was
man von Dir erwarten mag: Wenn Du Dich selbst verwirklichst und mit
Dir selbst im Reinen bist, kannst Du glücklich sein. Und das ist
das wichtigste. So verstehe ich auch die Schlussszene und so
verstehe ich das Ziel was Jake Gyllenhaals Charakter verfolgt: Am
Ende steht Amy vor dem Spiegel und schminkt sich für das Treffen
ab, legt also das ab, was sie eigentlich sowieso nicht sein möchte.
Das sie sich mit Jake treffen will, zeugt davon, dass sie nicht
mehr in ihr Leben zurück und zu ihrem alten Mann möchte - das führt
er ihr vor Augen. Das er aber nicht erscheint ist nur konsequent,
denn nach dem Vertrauensbruch den er durch ihr erlitten hat, kann
natürlich auch eine solche Beziehung nie mehr gut gehen. Mit dem
Treffen aber befreit er sie und tut ihr damit eigentlich etwas
gutes.
Allerdings: Auch ich fand die Anfangsszene ziemlich unerträglich
und hab die direkt nach dem Film direkt wieder verdrängt, bis die
ne Woche später jemand angesprochen hatte :D
Der Film hat aber unglaublich viel mit mir gemacht, mich noch
Wochen danach beschäftigt, weil ich mich die ganze Zeit gefragt
habe, was das alles sollte, warum dies, warum jenes, etc. Und das
find ich halt verdammt cool - und besser noch - je mehr man drüber
nachdenkt, desto mehr versteht man plötzlich Dinge in dem Film
(anders als bspw. Mullholland Drive, wo ich bis heute nicht weiß,
was das ganze soll).
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