Season 1:
Mit Marvel's Iron Fist geht die 4. Netflixserie der "kleinen"
Marvelhelden an den Start und stellt den letzten noch fehlenden der
4 Defenders vor.
Die Story ist spannend erzählt und weiß zu gefallen. Die
Charakterentwicklung ist klasse, hier aber eher auf Seiten von Ward
und Joy Meetchum. Wer traurigerweise recht blass bleibt und eine
absolute Fehlbesetzung ist, ist ausgerechnet Hauptdarsteller Finn
Jones als Danny Rand bzw. Iron Fist. Er liefert weder
schauspielerisch groß ab noch in der Action, gerade da schwächelt
er stark. Ebenso weist die Action, welche bei einer vermeintlichen
Martial Arts Serie eben aus Kampfszenen besteht reichlich Mankos
auf. Es gibt einige ganz nette Szenen, so werden berühmte
Kampfszenen nachgestellt. Auch das sehr beliebte Drunken Boxing
kommt in Episode 8 vor und wird von Lewis Tan, der eigentlich
Kampfkünstler ist dargeboten, die Umsetzung dessen ist allerdings
eher dürftig. Generell stellt de Action an sich einen Schwachpunkt
der Serie dar. Mit Brett Chan ( Marco Polo ) hatte man einen sehr
guten Fightchoreographen an Bord, zudem einige der besten Martial
Artists und Stuntmen der Branche, leider aber konnte man dies nicht
ausreichend nutzen, da den Leuten zu wenig freie Hand gelassen
wurde, was Kamera und Schnitt angeht - und dann kommt eben sowas
dabeo heraus. Moves zu langsam ausgeführt, Kamera öfters zu nah am
Geschehen und eben, wie gesagt auch zu viele Schnitte. Hinzukommt,
dass Finn Jones für 15 Jahre langes hartes Training bei Mönchen
wirklich nicht mal die Basics vernünftig rüber bringt, was man in
den Trainingsszenen von ihm zu deutlich sieht. Ottonormalo wird es
vielleicht gar nicht mal bemerken aber Fußstellung beim Stand etc.
Kraft und Ausführung sehen bei Anfängern nach einigen Wochen
Training besser aus als bei Finn Jones.
Bei diesem Charakter, der eigentlich ein Kampfkünstler vor dem
Herrn sein müsste habe ich besseres erwartet und hier hat Marvel
sämtliches Potenzial, ihre erste Martial Arts Serie vernünftig
umzusetzen, verschenkt.
Ansonsten aber hat mir der Cast gut gefallen, die Story ist
interessant und bietet eine gute Charakterentwicklung, hält zudem
noch einen netten Twist bereit zum Ende hin.
Abgesehen vom Schwachpunkt, den Kampfszenen und generell
Hauptdarsteller Finn Jones hat die Staffel es dennoch geschafft,
mich zu überzeugen und ganz gut zu unterhalten. Sollte es eine
zweite Staffel geben, hoffe ich, dass man aus Fehlern halbwegs
lernt und die Action hochwertiger inszeniert, denn mit guten Fights
hätte es von mir auch gerne 9-9,5 Punkte geben können. So aber
bleiben knappe 7,5 / 10.