Story 9
Bildqualität 9
Bild 3D 8
Tonqualität 10
Ausstattung 8
Gesamt * 9
* In der Gesamt-Bewertung wird die
Story nicht berücksichtigt.
Schon seit Jahren werden Remakes produziert. Allerdings hat man als
Filmfan den Eindruck, dass im neuen Jahrtausend gefühlt die Hälfte
aller Produktionen aus Reboots und Neuverfilmungen besteht: Total
Recall, RoboCop, Conan, Poltergeist oder zuletzt auch Fantastic
Four. Nun hat es auch Mad Max erwischt, den australischen Kult
Endzeit Actioner aus dem Jahr 1979, der Mel Gibson Weltruhm
verschaffte. Ob es Mad Max – Fury Road schafft, die übergroßen
Fußstapfen des Originals auszufüllen?
Story
In einem postapokalyptischen Szenario sind Benzin und Wasser die
größten Luxusgüter. Der Einzelgänger Max (T. Hardy) wird dabei nach
Jahren, in denen er einsam und allein in seinem hochgerüsteten Ford
Falcon XB durch ein Einöde irrt, von den wilden und aggressiven
Warboys verfolgt und schließlich gefangen genommen. Die Warboys
folgen blind dem Gott-gleichen Tyrannen Immortan Joe (H.
Keays-Byrne), der in einer künstlichen Oase über ein großes Volk
herrscht. Als dessen Kolonnen-Anführerin Imperator Furiosa (C.
Theron) bei einer Organisationsfahrt flüchtet, heften sich die
Warboys rasch an deren Versen, denn tatsächlich führen sie eine
weitaus wertvollere Fracht. Gelingt es Max in all dem Tumult zu
flüchten?
Erfreulicherweise hat Regisseur, Produzent und Co-Autor George
Miller bei dieser Neuverfilmung erneut das Zepter übernommen, zumal
er bereits um den Jahrtausendwechsel einen weiteren Film mit Mel
Gibson in der Hauptrolle plante. Nach einigen Verzögerungen sprang
dieser vom Projekt ab, so dass man einen neuen Darsteller für diese
Kultfigur suchen musste. Dieser wurde letztendlich mit Tom Hardy
besetzt, der nicht nur physisch was hermacht und den Einzelgänger
Max sehr gut verkörpert. Entgegen dem Film von 1979 orientiert sich
Miller beim Setting eher an den Fortsetzungen Mad Max II – Der
Vollstrecker und Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel. Von
Zivilisation ist auch hier keine Spur mehr zu erkennen. Es regiert
ein ödes, tristes und sandiges Endzeitszenario mit furiosen
Gefährten, seltsamen mutierten und halb wilden Menschen und
fehlenden Wertvorstellungen. Im Falle von Mad Max – Fury Road legt
man viel Wert auf Action sowie eine stringent geführte Story, die
im Rahmen des Endzeitszenario doch stimmig und nachvollziehbar
erscheint. Miller hat dabei darauf geachtet, die Stunts zum
Großteil in Echt umzusetzen und nur in seltenen Fällen CGI
einzusetzen. Das sieht man dem Film auch an, den wenn es hier
kracht, dann richtig. Das macht optisch schon eine Menge her, wobei
auch das Produktionsdesign, gerade was die furiosen Autos und LKWs
betrifft, mehr als nur gelungen ausschaut. Da kommt nicht wirklich
Langeweile auf, denn Schauwerte gibt es hier am laufenden
Band.
Doch nicht nur George Miller, der bei allen drei bisherigen Mad Max
Verfilmungen der 80er Jahre mit von der Partie war, ist erneut mit
dabei. Denn nicht nur, dass Co-Autor Nick Lathouris, im ersten Teil
den Besitzer der Autowerkstatt spielte, kehrt auch Hugh Keays-Byrne
für die Rolle des Antagonisten zurück. Während er damals 1980 die
Rolle des Toecutter spielte, übernimmt er 35 Jahre später die Figur
des Immortan Joe. Doch auch der übrige Cast bestehend aus Charlize
Theron, Nicholas Hoult, Rosie Huntington-Whiteley, Nathan Jone (was
für ein Hüne) und Zoë Kravitz sollen nicht unerwähnt bleiben, denn
diese spielen ihre Rollen im Rahmen der Handlung ebenfalls sehr
überzeugend.
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
-
Original Kinoformat
-
ausgezeichnete Schärfe mit beeindruckender
Detailzeichnung
-
sehr kräftige, aber als Stilmittel zumeist erdige aber
natürliche Farben mit sehr guten Kontrastverhältnissen
-
zumeist satter Schwarzwert mit einer sehr guten
Durchzeichnung
-
auch in 2D tolle Plastizität
-
keine erkennbaren Kompressionsspuren
Das 2D Bild schaut bis auf wenige Ausnahmen wirklich sehr gut aus.
In wenigen dunklen Szenen ist der Schwarzwert nicht ganz optimal
und erscheint da nur wie ein dunkles Grau. Es ist allerdings
fraglich, ob das nicht sogar bewusst so eingestellt wurde, um eine
unproblematische Durchzeichnung zu erreichen. Davon abgesehen liegt
eine sehr gute Schärfe vor, die nur sehr selten durch weiche
Abschnitte gestört wird. Die Farben sind stimmungsvoll erdig, aber
dennoch natürlich ausgefallen, zumal auch einige bunte Farbtupfer
für Abwechslung sorgen.
Bild 3D
-
Codec: MVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,40:1
-
hervorragende Bildschärfe mit sehr hohem Detailgrad
-
kein Detailverlust
-
Nur minimal und schwach anfällig auf Ghosting
Artefakte
-
jederzeit kräftige Farben
-
nur vereinzelt Pop Out Effekte
-
gute bis stellenweise sehr gute Tiefenwirkung
Obwohl Mad Max – Fury Road nachträglich konvertiert wurde, schaut
das Ergebnis nicht einmal so schlecht aus. Auch wenn Pop Out
Effekte nur selten zu erkennen sind, ist es gerade die im Großen
und Ganzen gutklassige Tiefenwirkung, die was her macht und eine
gute optische Räumlichkeit erzeugt. Durch den 3D Effekt zu
erwartende Beeinträchtigungen wie Detailverlust oder Abdunklungen
sind nicht zu erkennen gewesen.
Tonqualität
-
Deutsch Dolby Atmos, Englisch Dolby, u.v.a.
-
deutscher HD Sound; Dolby TrueHD 7.1 als Downmix
-
sehr dynamische, kräftige und klare Abmischung
-
sehr weiträumige Surround-Kulisse, die mit vielen, detailreichen
Hintergrundgeräuschen für eine schöne Räumlichkeit sorgen
-
herausragende Direktionalität
-
kräftige und prägnante Bässe, die den Subwoofer sehr häufig
fordern
-
sehr gute Dynamik
-
konstant klare Dialogverständlichkeit
Der Ton ist eine Wucht! Auch als Downmix kracht es nur an allen
Ecken und Enden, wobei es da der Surroundaktivität zu Gute kommt,
dass nahezu durchgehend aufwändige Action geboten wird. Da werden
sämtliche Lautsprecher sehr gut mit einbezogen und auch der
Subwoofer darf häufig sehr satte Bässe aus seiner Membran zaubern.
Auch wenn es nicht ganz zur Referenz gereicht hat, hat diese
Abmischung dennoch die Höchstpunktzahl verdient.
Ausstattung
-
Die Dreharbeiten (HD; 28:38 min.)
-
Auf vier Rädern – Aus Autos werden Kampfmaschinen (HD; 22:37
min.)
-
Am Limit: Max und Furiosa (HD; 11:18 min.)
-
Die Werkzeuge der Wüste (HD; 14:26 min.)
-
Die Reize der fünf Frauen (HD; 11:11 min.)
-
Crash & Smash (HD; 4:02 min.)
-
Nicht verwendete Szenen
-
Die Melkerin (HD; 0:32 min.)
-
Wende jedes Sandkorn (HD; 1:49 min.)
-
Los geht’s (HD; 0:59 min.)
Erfreulicherweise hat man sich beim Bonusmaterial ordentlich Mühe
gegeben, was nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ zu
erkennen ist. So liegen die einzelnen Beiträge nicht nur in HD,
sondern darüber hinaus auch jeweils in einer anständigen Spielzeit
vor, so dass zu den entsprechenden Featurettes auch ausreichend
Informationen vermittelt werden können. Während „Die Dreharbeiten“
einem klassischen Making of entspricht, widmet man sich bei „Auf
vier Rädern – Aus Autos werden Kampfmaschinen“ den aufwändig
gestalteten Autos im Film. Drei weitere Featurettes behandeln die
Utensilien im Film wie u.a. auch die Waffen, die beiden
Protagonisten Max und Furiosa sowie dem Objekt der Begierde von
Immortan, den fünf liebreizenden Frauen.
Fazit
Wie aus dem Hause Warner bei einem aktuellen Blockbuster nicht
anders zu erwarten, gibt es in technischer Hinsicht nicht wirklich
viel zu bemängeln. Das 2D Bild bietet da kaum Grund zur Klage, aber
dafür tolle Schärfewerte und stimmungsvolle Farben. Das
nachträglich konvertierte 3D Bild erzeugt eine gute Tiefenwirkung.
Der Ton erreicht die Höchstwertung, da jegliche Kritik Jammern auf
hohen Niveau wäre. Auch das Bonusmaterial überzeugt und liefert
zahlreiche zusätzliche Informationen zum Film. Remake hin oder her,
denn Regisseur, Produzent und Co-Autor George Miller hat es sehr
gut geschafft, sein Endzeitszenario aus den 1980er Jahren in die
Moderne zu holen. Das furiose Action Spektakel bietet von der
ersten bis zur letzten Sekunde ausgezeichnete Unterhaltung, auch
wenn man in Bezug auf die Handlung keine große Ansprüche stellen
sollte. Für einen kurzweiligen Filmabend ist Mad Max – Fury Road
auf alle Fälle sehr gut geeignet. (sah)
Kaufempfehlung 9 von 10
Die Kaufempfehlung der Mad Max: Fury
Road Blu-ray wird anhand der technischen Bewertung und unter
Berücksichtigung der Story berechnet.
Testgeräte
TV: Panasonic TX 55CWX704
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1