Zitat:
Zitat von hibb
Ist ja auch verständlicher Pluspunkt. Nur ich hätte nicht
abgewertet, wenn sich bei der zweiten Sichtung doch mal etwas als
nicht ganz so schlüssig ergeben hätte. Darum ging's mir auch die
ganze Zeit: Wenn ich mehrfach nachschauen muss um Fehler zu
entdecken, dann sind die Fehler wohl gut versteckt oder kaschiert
worden. Das würde ich sogar durchaus als Geschick des Machers
positiv anrechnen.
Ja, aber was anderes habe ich doch nie behauptet?! Darauf beruht
doch mein ganzes System. Der Film bekommt von mir zum Beispiel 8,5
Punkte weil er aus der Masse herausragt. Und irgendwann schau ich
ihn noch mal, stelle fest, wie clever das gemacht ist und will
einen entsprechenden Bonus drauf geben. Den ich auch in Zahlen
ausdrücken möchte. Drum brauche ich Luft nach oben.
Stelle ich bei wiederholter Sichtung fest, dass das eben nicht der
Fall ist, bleibt die Note wie sie ist. Abgewertet wird da
nichts.
Himmel, hätte ich doch bloß das System weiterhin geheim gehalten
und einfach irgendwelche ausgewürfelten Zahlen geschrieben ;)
Zitat:
Meine Einwände bezogen sich nicht darauf, für
was er eine gute Note zückt, sondern wie einseitig der Begriff
Unterhaltung von ihm definiert wird. Ich persönlich versuche
zumindest den Unterhaltungswert in vielen Dingen zu finden, deshalb
auch meine kleine Abhandlung über die verschiedenen Formen von
Unterhaltung.
Ja, schon richtig, aber dafür kann er nix und Du auch nicht, man
wird eben von dem unterhalten was man unterhaltsam findet und das
kann vielschichtig oder einseitig sein, an dem Grundproblem ändert
das aber nichts. Letztlich ist es doch genau das umgekehrte
Phänomen zur typischen Blockbuster-Argumentation, dass die
Erwartungshaltung zu hoch sei.
Zitat:
Nein, eindeutig nicht. Dennoch ist das ein sehr
guter Film, bekam eine 8 von mir. Einfach weil es deutlich bessere
Beiträge zum Thema Holocaust gibt um da eine Verhältnismäßigkeit
herzustellen. Für mich ist der Film gelegentlich dem Thema
unangemessen hoffnungsvoll bzw. positiv. Das ist der Punkt, wo ich
Spielberg auch gerne Massenkompatibilität vorwerfe. Es sind mir
auch zu viele klassische Mainstream-Elemente vorhanden, wie z.B.
die Installation eines klassischen Gegenspielers. Eine Person, auf
die das Publikum ihren ganzen Hass entladen kann. Dazukommt dass
Spielberg gerne mal ins Sentimentale abdriftet. Das Ende mit den
echten Menschen, die gerettet wurden, bewegt sich denkbar knapp am
Kitsch vorbei. Die Szene mit dem Kind im roten Mantel? Naja, es
gibt sicherlich subtilere Symbolik. Sicherlich wollte Spielberg
kein authentisches Abbild dieser Zeit zeigen, sondern vielmehr
einer historischen Figur ein Denkmal setzen, aber für schießt er da
gelegentlich über's Ziel hinaus.
Das sehe ich ganz genau so. In allen Punkten. Und irgendwo zwischen
7,5 und 8 würde er sich bei mir auch einfinden.