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Tag 2 – The Power of Reboot

Gestartet: 03 Aug 2015 19:48 - 17 Antworten

#1
Geschrieben: 03 Aug 2015 19:48

VincentVinyl

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Tag 2 – The Power of Reboot

Nachdem wir in unserer ersten News allgemein Hellsing bzw. Hellsing Ultimate vorgestellt haben, widmen wir uns dieses Mal kurz dem Vergleich zwischen der TV-Serie aus dem Jahr 2001 und den 2006 begonnen OVA. Kurz gehen wir dabei auch ganz allgemein auf das Thema Reboots und Remakes ein, das auch Hollywood aktuell bewegt wie kaum etwas anderes.

Der erste Hellsing-Anime erschien 2001 in Japan und lief 2003 erstmals in Deutschland auf dem Musiksender Viva im Abendprogramm. Die Serie besteht aus insgesamt 13 Episoden, wobei lediglich die ersten beiden Manga-Bände in die Handlung eingeflossen sind. Anschließend weicht die Handlung komplett ab. Dies ist ein Schicksal, das beispielsweise auch der aktuellen Fernsehserie Game of Thrones blüht, die sich in kommenden Staffeln stark von den Buchvorlagen unterscheiden wird. Lustigerweise hat dies den gleichen Grund: So wie George R. R. Martin aktuell trödeliger schreibt als die Serienschöpfer Folgen abrattern, hatte auch Manga-Schöpfer Kōta Hirano zum Produktionszeitpunkt des ersten Animes erst zwei Bände fertiggestellt. Kein Wunder also, dass in der damaligen Anime-Serie sowohl Charaktere aus den Mangas fehlen als auch komplett neue Figuren eingeführt wurden – etwa der mächtige Antagonist Incognito. Als Brückenschlag zwischen Serie und OVAs fungieren, zumindest in der deutschen Version, die Synchronsprecher, welche identisch geblieben sind.

Welche Variante “besser” ist, lässt sich dabei nicht objektiv sagen. Fans des Mangas werden zwar die klare Antwort geben “Natürlich die OVAs!”, da jene sehr genau die Vorlage umsetzen, doch auch die Anime-Serie zu Hellsing hat ihre Stärken. Etwa geben selbst Hardcore-Fans zu, dass der rotzige Punk- und Rock-Soundtrack der 2001er-Serie den ordentlichen aber austauschbaren Synthie- und Orchesterklängen der OVAs überlegen ist. In Deutschland nutzte man für Vor- und Abspann der Serie in der TV-Ausstrahlung zudem Songs von Prodigy-Mitglied Keith Flint bzw. dessen Band Flint, was den Wiedererkennungswert noch erhöhte. Pluspunkt der OVAs sind jedoch die klar überlegenen Animationen – erst recht ab Vol. 5, wenn das renommierte Studio Madhouse das Ruder übernimmt. Zwar lieferte Gonzo (Afro Samurai) anno dazumal ebenfalls einen tollen Job ab, doch der Zahn der Zeit hat an dem Material genagt.

Insgesamt trumpfen die OVAs aber in jedem Fall in einem Punkt in einer Form auf, welche die Anime-Serie nie derart erreichen konnte: dem Gore- und Splatter-Faktor. Hier geht man bewusst die Wege, welche der Serie aufgrund der TV-Vorgaben verwehrt blieben. Auch erhalten die Charaktere in den OVAs insgesamt deutlich mehr Tiefe. Während in der Serie zudem Seras Victoria quasi die wichtigste Protagnonistin und der Fokus war, ist es in den OVAs eher die titelgebende Hellsing-Organisation selbst. Im Ergebnis können die Anime-TV-Serie und die OVAs aber sehr gut nebeneinander existieren, zumal die Handlung sich ohnehin später komplett unterscheidet. Dabei sind die OVAs ohnehin nicht klassisch als Reboot einzuordnen. Vielmehr könnte man von einer zweiten Verfilmung der Mangas sprechen. Ähnlich wie bei Stieg Larssons Verblendung – hier nahm die US-Version zwar auch Einflüsse der skandinavischen Filme auf, hielt sich aber wiederum teilweise auch enger an die literarische Vorlage.

Obwohl wir das Thema Reboot an dieser Stelle für unsere News abschließen wollen, darf die Diskussion im Forum gerne weitergehen. Schließlich liefert Hollywood ebenfalls aktuell ausreichend Zündstoff für Reboot-Diskussionen – man nehme nur die bald anstehende Neu-Umsetzung von Spider-Man...
#2
Geschrieben: 04 Aug 2015 16:33

VincentVinyl

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Als fehlgeschlagene Reboots würde ich z. B. Terminator: Salvation (auch eine Fortführung, sollte aber zugleich eine neue Trilogie einläuten und hat den Cast gewechselt), die neue Knight Rider Serie (einfach furchtbar) oder den Kinofilm zum A-Team nehmen.

Gelungen war das ganze in meinen Augen z. B. beim letzten Spider-Man-Anlauf oder Nolans Batman-Filmen. Wobei man sich da streiten kann, ob es Reboots im klassischen Sinne waren oder vielmehr einfach neue Verfilmungen der Vorlagen :-).
#3
Geschrieben: 04 Aug 2015 16:49

Schlumpfmaster

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Vom Franchisegedanken aus betrachtet kann man das schon unter dem Thema Reboot zusammenfassen, wie ich finde. Da die Intention immer ist ein Franchsie für die Zukunft neu zu etablieren.

Aufgrund des Charakters, dass es sich dabei im Fall von Spiderman oder Batman aber um Verfilumungen literarischer Vorlagen geht (im weitesten Sinne) benutze ich je nach Gesamtkonstellation ganz gerne den Ausdruck Reimagine, sprich Neuinterpration.

Denn gerade Comic- oder Buchverfilmungen konzentrieren sich meist nur auf gewisse Aspekte der Vorlage ohne sich dabei sklavisch an die Vorlagen zu halten, was beim nächsten Reboot eben immer viele Möglichkeiten einer Neuinterpretation bietet.

Da aber gerade aktuell die Comic-Properties auf möglich Endlosreihen ausgelegt sind, kommen derzeit alles in allem einfach zu viele Reboots in zu kurzer zeit zustande.

In manchen Fällen wird man zwar dann positiv überrascht, aber die Gefahr sich immer und immer wieder in gleichen Gebieten zu verrennen und Leute damit dauerhaft zu langweilen, gerade, wenn der Comic-Background wenig bis gar nicht ausgeprägt ist, steigt derzeit quasi von Jahr zu Jahr.
#4
Geschrieben: 04 Aug 2015 18:57

VincentVinyl

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Das wohl bisher gelungendste Reboot oder Re-Imagining war übrigens wohl Battlestar Galactica - wenn man sich Staffel 4 wegdenkt :rofl:. Da war ich extrem begeistert. Singer wollte ja auch eine ganze Zeit einen davon unabhängigen Kinofilm machen, aber das Projekt ist ja letzten Endes versumpft ^^.
#5
Geschrieben: 04 Aug 2015 19:59

the collector

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Als gelungendes Reboot würde ich beide The Amazing Spider-Man zählen. Obwohl hier die Geschichte erneut erzählt wurde, kam bei mir keine langeweile auf.

Rob Zombie's Halloween ist das gelungendste Remake, meiner Meinung nach. Ich finde das Remake sogar besser als das Original. Das selbe bei dem Freitag der 13 Remake, wobei ich hier sagen muss, dass ich das Original schlecht finde.


Die genannte Knight Rider Serie ist wirklich total schlecht. Die originale Serie aus den 80ern kann man sich sogar heute noch angucken, zumindest tue ich es noch gerne.

Christopher Nolan's Batman Filme waren eine totalle Enttäuschung. Sicher sind es keine schlechten Filme, jedoch war mir Gotham City zu modern, zu sauber und viel zu real und vorallem waren die Filme nicht düster genug.
Tim Burton hat, was ich mit unter einen Batman Film vorstelle, sehr gut umgesetzt, jedoch könnte es noch ein wenig düsterer sein. In seiner Version ist Gotham City ist eine Stadt mit alten abstrakten Gebäuden und total dreckig. Überhaupt, hat Tim Burton die Atmosphere besser hingekriegt.
#6
Geschrieben: 04 Aug 2015 21:22

McStarfighter

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Eine für mich ziemlich mißlungenes Reboot (gemessen am Original) ist "The Jackal" von 1997. Es ist zwar grob die gleiche Handlung, aber im Grunde nur die Gere & Willis-Hollywood-Show. Für sich alleine ist er ganz gutes Popcorn-Kino, aber wenn ich an das Original denke ("The Day of the Jackal" von 1973), dann ist letzteres um Längen besser.
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Plato
#7
Geschrieben: 05 Aug 2015 01:09

VincentVinyl

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Zitat:
Sicher sind es keine schlechten Filme, jedoch war mir Gotham City zu modern, zu sauber und viel zu real und vorallem waren die Filme nicht düster genug.

Ich fand die Nolan-Filme schon klasse, aber die Kritik an Gotham City als Stadt, kann ich sehr gut nachvollziehen. Das hat man eben doch sehr stark als Chicago erkannt und mir war Burtons "Gothic City" dann doch lieber. Ich finde die beiden Burton-Batmans deswegen insgesamt auch genau so gut wie die ersten beiden Nolan-Umsetzungen. Über The Dark Knight Rises bereiten wir lieber den Mantel des Schweigens ;-).

The Amazing Spider-Man 1 und 2 fand ich auch beide klasse - allerdings bleibt in meinen Augen der zweite Raimi Spider-Man bisher der mit Abstand beste Spidey-Film. Der ist aber auch unter meinen absoluten All-Time-Top-5 der Comicverfilmungen. Geht kaum besser.

Relativ fade fand ich leider auch das Robocop Reboot...Der Film war okay, aber total austauschbar und viel zu angepasst. Das Original hat gerade von dem schwarzen Humor, den Ecken und Kanten, der überzogenen, comicartigen Brutalität und der geballten Ironie gelebt, die alles durchzogen hat. Da war mir das Reboot viel,viel zu glatt.
#8
Geschrieben: 05 Aug 2015 07:33

Sawasdee1983

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Zitat:
Zitat von VincentVinyl
Das wohl bisher gelungendste Reboot oder Re-Imagining war übrigens wohl Battlestar Galactica - wenn man sich Staffel 4 wegdenkt :rofl:.

Das kann man wohl klar unterschreiben :thumb::rofl:


Zitat:
Zitat von VincentVinyl
The Amazing Spider-Man 1 und 2 fand ich auch beide klasse - allerdings bleibt in meinen Augen der zweite Raimi Spider-Man bisher der mit Abstand beste Spidey-Film. Der ist aber auch unter meinen absoluten All-Time-Top-5 der Comicverfilmungen. Geht kaum besser.
Das Reboot von Spiderman fand ich aber auch besser als die Raimis, viel besser sogar wobei ich bei Raimi nur Teil 2 gut fand

Zitat:
Zitat von VincentVinyl
Relativ fade fand ich leider auch das Robocop Reboot...Der Film war okay, aber total austauschbar und viel zu angepasst. Das Original hat gerade von dem schwarzen Humor, den Ecken und Kanten, der überzogenen, comicartigen Brutalität und der geballten Ironie gelebt, die alles durchzogen hat. Da war mir das Reboot viel,viel zu glatt.

Robocop war ähnlich wie NIghtmare on Elm Street, dient als Vorlage wie ein Reboot nicht auszusehen hat
MfG Pierre

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#9
Geschrieben: 05 Aug 2015 08:35

gelöscht

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Also Remakes (im Sinne von einen Film nachdrehen) finde ich meist eher sinnlos. Zum Beispiel so was wie Nolans Insomnia. Das ist in meine Augen so typischer amerikanischer Irrsinn. Anstatt einfach mal was zu synchronisieren (wenn man schon keine Untertitel lesen mag), dreht man lieber den ganzen Film neu. Naja, nicht neu. Noch mal.

Oder um die Sinnlosigkeit auf die Spitze zu treiben, das quasi Shot-by-Shot-Remake von Hitchcock's Psycho. Wer so was macht, ist beruflich in einer Kreativ-Branche nicht so gut aufgehoben. Gibt ja auch andere schöne Berufe.

Reboots im Sinne von Neuverfilmungen eines alten Franchises (aber mit ggf. anderer Storyline) stehe ich nicht ablehnend, aber doch kritisch gegenüber.

David Simon (einer der Produzenten von "The Wire") hat mal sinngemäß gesagt, "diese Unfähigkeit ein altes Franchise sterben lassen zu können, ist das größte Problem des amerikanischen Fernsehens". Und des Kinos auch, würde ich hinzufügen wollen. Naja, vielleicht nicht das größte Problem, aber eben eins, das die vorhandenen Probleme, nämlich neuen Stoff gewinnbringend zu etablieren, ganz gut dokumentiert.

Die Nolan Batmans z.B. fand ich nicht so schlecht (aber auch nicht so gut, wie der Hype erwarten ließ) aber dennoch unnötig. Das Spider-Man-Reboot habe ich nicht gesehen.

Letztlich sehe ich lieber neues Zeug, das mich vielleicht auch mal überrascht. Ich finde es so furchtbar öde, wenn man schon, bevor der Film anfängt, weiß wer auf welcher Seite steht oder sich wie verhalten wird.

Ich sehe mir (meistens) auch keine Romanverfilmungen an, wenn ich den Roman gelesen habe.
Geschrieben: 05 Aug 2015 08:44

Sawasdee1983

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Zitat:
Zitat von Brathering
Anstatt einfach mal was zu synchronisieren (wenn man schon keine Untertitel lesen mag), dreht man lieber den ganzen Film neu. Naja, nicht neu. Noch mal.

Die Amis gucken aber keine Syncronisierten sachen, die Hassen Syncro, das ist etwa so als würde man bei uns O-Ton Zeigen, das Floppt ;)

Zitat:
Zitat von Brathering
Ich sehe mir (meistens) auch keine Romanverfilmungen an, wenn ich den Roman gelesen habe.

da hast du aber so manche gute Filme verpasst, es sei denn du liest nicht viel ;)
MfG Pierre

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