Tja... Solo...
Ich habe den Film vor 4 Tagen gesehen und mir sind jetzt schon
viele Teile entfallen, weil sie einfach zu trivial waren um im
Gedächtnis haften zu bleiben (und nein, diesmal lag es nicht daran,
dass ich im Kino eingeschlafen bin, wie bei Alien: Prometheus ;)
).
Ich muss gestehen, dass ich den Film von Anfang an nicht sehen
wollte, ließ mich aber in einem schwachen Moment doch darauf ein...
und wusste am Ende, dass ich es lieber hätte bleiben lassen
sollen.
Es mag ja durchaus sein, dass sich Ehrenreich bemüht hat, die
Gestik und Mimik von Ford zu kopieren, aber das war es eben auch...
eine Kopie, die eher aufgesetzt als ehrlich daherkam. Ehrenreich
ist zwar kein so schlechter Schauspieler, wie ich befürchtet habe,
aber von „Überragend“ ist er leider auch weit entfernt.
Leider wurde Ehrenreich von Harrelson schon fast „an die Wand
gespielt“, was in sofern schade ist, da es sich ja um ein „Solo“
Film und nicht um ein „Beckett“ Film drehen sollte.
Star Wars Flair suchte ich in dem Film häufig vergebens, genauso
wie den Charme eines Harrison Fords.
Auch erinnerte das Flair des Filmes manchmal eher an "The Dark
Knight" als an SW. Das einige Stellen im Film viel zu Dunkel waren,
kann ich nur bestätigen.
Woran erkannte man einen SW Film aus der OT? Am Farbdesign, am
Schnitt und am Setting. All das (und noch etwas mehr) wurde hier
über Bord geworfen, um einen an die heutige Zielgruppe angepassten
Film zu erzeugen, der jedoch mit wenig "Herz" ausgestattet war.
Alle "Sterbeszenen" haben mich so kalt gelassen wie eine
Persil-Werbung.
Damit der "Boom"-Operator sich in dem Film nicht langweilte, kam
auch mit schöner Regelmäßigkeit eine Explosion vor. Die OT hatte
seinerzeit solche "Füllelemente" nicht nötig...
Der Droide war leider auch nicht wirklich ein Segen, denn das
einzige was mir zu diesem einfiel war "Irgendwie... albern, bzw.
schon leicht nervig".
Schade, dass es hier keine Spoiler-Tags mehr gibt, denn zu diesem
hätte ich noch einiges mehr zu sagen... Aber naja.
Genauso erging es mir mit der Namensherkunft „Solo“, auch so eine
Info, die ich eher als „Lieblos in den Film geschrieben“ empfunden
hab.
Als Lichtblick habe ich nur die Rebellen-Anführerin mitgenommen,
die sich m.M.n am besten in das SW Setting eingliederte.
Mal Abseits vom Pfad:
Was ich hier immer häufiger lese, ist, dass viele Leute "mit einer
niedrigen Erwartung" ins Kino gehen, auch von meinen Freunden, mit
denen ich ins Kino gehe höre ich das immer öfter.
Es mag sicherlich ein probater Weg sein, von einem Film nicht
enttäuscht zu werden, aber irgendwie finde ich das den falschen
Ansatz.
Es wäre für mich genauso, als würde man sich ein Auto für viel Geld
kaufen und an dieses nur niedrige Erwartungen stellen, damit man,
wenn es nach 1000 km den Geist auf gibt, erleichtert mit den
Schultern zucken kann und sagt "Hab ich eh nicht viel von
erwartet".
Kann man natürlich tun, aber komisch find ich das doch, zumal es
irgendwie dem Hersteller die falschen Signale sendet. Signale, die
wir jetzt um die Ohren gehauen bekommen.
Dass die hohe "Schlagzahl" der SW Filme zu einer Übersättigung
führen wird, habe ich zwar schon vor Jahren prophezeit, aber mir
wollte auch keiner glauben ;).
Es kommt sogar so, dass die Filme immer weniger mit SW (mal
abgesehen von Figuren und Titel) zu tun haben, bis die Filme
irgendwann komplett austauschbar sind (auch das sagte ich schon „a
long time ago“.)
Fand ich den Film Grottenschlecht? Nein, kann ich so auch nicht
sagen, aber für mich gehört er weder ins SW Universum, noch kommt
er über eine Mittelmaß-Bewertung hinaus.
Gruß von QuantumStorm
"Man kann einen guten Film 3x sehen, aber muss ihn nicht 3x
drehen!" --- "Irgendein Multiversum wirds schon richten"