Wie Newcleus bereits absolut richtig anmerkte, klauen sich Guerilla
sämtliche etablierte Elemente zusammen (Ubisoft-Tower, Arkham
Detektiv-Modus, Far Cry Looting) und zimmern daraus einen wirklich
stimmigen Mix. Das was
Horizon aber so herausragend macht
ist seine Spielwelt: Es ist zwar nicht die größte Open World, dafür
ist es vielleicht die Schönste. Selten habe ich mich so oft dabei
ertappt wie ich einfach die Szenerie bewunderte, mich an den vielen
Lichtstimmungen nicht satt sehen konnte und ständig die Kamera so
positionierte, dass es wieder einen fantastischen Screenshot
ergeben würde. Ich spiele es auf der Pro und ich habe bisher kein
hübscheres Spiel gesehen.
Uncharted sieht zwar ebenbürtig
aus, doch hat man hier keinen Schlauch, sondern eine ganze Welt in
dieser Pracht. Ich würde vielleicht soweit gehen und behaupten,
dass die Grafik hier beinahe schon zu einem Spielelement wird. Es
wird einfach nicht langweilig in der Welt rum zu spazieren und sich
jeden Winkel anzusehen, die Atmosphäre wird durch die Optik super
transportiert. Bin eigentlich ein Open World Muffel, aber wenn die
Welt so stimmig und eigenartig ist, dann kann ich mich ihr auch
nicht verschließen.
Das Setting ist auch endlich mal was Neues. Besonders der
"Zukunft-trifft-Vergangenheit"-Ansatz in Form der Robo-Dinos
gefällt mir sehr gut. Die Figuren hingegen finde ich sehr platt,
auch die Inszenierung der Dialoge hätte nicht simpler ausfallen
können. Hätte mich auch überrascht wenn Guerrilla das über Nacht
gelernt hätte. Dafür schaffen sie es das Interesse über die
Mythologie hinter der Spielwelt zu wecken. Hab's noch nicht durch,
aber leider verdichten sich bereits alle Hinweise darauf, dass
diese Welt aus den denkbar einfachsten Gründen entstanden ist. Auf
einmal wirkt auch der Titel nicht mehr wie drei unabhängig
zusammengewürfelte Wörter. Hoffe da haben sie auch einen Ass im
Ärmel, sodass ich nicht genau das Ende bekommen, was ich mir
bereits im Kopf ausmale.
Ansonsten funktioniert das Kampfsystem richtig gut. Wirkte es bei
vielen Testvideos noch sehr hektisch und unelegant, aber das legt
sich wenn man selber Hand anlegt. Die Kämpfe sind das Salz in der
Suppe, das Verhältnis von Action- zu RPG-Elementen trifft für
meinen Geschmack hier genau ins Schwarze. Man wird förmlich dazu
animiert nicht zu lange in den Menüs zu verbringen sondern
stattdessen raus in die Welt zu gehen. Bin jetzt bei 15 Stunden
grob geschätzt und bisher machen sich keine Abnutzungserscheinungen
breit.