Story 9
Bildqualität 5
Tonqualität 4
Ausstattung 9
Gesamt * 6
* In der Gesamt-Bewertung wird die Story nicht
berücksichtigt.
Gerade in den 80er und 90er Jahren hat der belgische Action und
Martial Arts Darsteller in Filmen wie
Bloodsport,
Karate Tiger 3
– Kickboxer oder
Universal Soldier weltweit einen
Superstar Status erreicht und sich fest in diesem Genre sowie in
Hollywood etabliert. Ein ebenfalls wichtiger Titel in seiner
Filmografie ist dabei
Leon, nicht zu verwechseln
mit dem vier Jahre später erschienenen Titel
Léon – Der Profi von Luc Besson.
Nachdem dieses vorliegende Martial Arts Action Drama bereits vor
einiger Zeit im Media Book erschienen ist, wird dieser 90er Jahre
Genre Klassiker nun auch in der Amaray Fassung auf den Markt
gebracht.
Story
Als sein Bruder bei einem Zwischenfall brutal ermordet wird,
flüchtet Leon (J.-C. van Damme) aus der französischen Fremdenlegion
und setzt sich nach New York ab, um dessen letzten Wunsch zu
erfüllen. Am Hafen angekommen trifft er auf den Arbeiter Joshua (H.
Page), der sich etwas Geld mit Straßenkämpfen dazu verdient. Über
ihn gerät er an die geheimnisvolle „Lady“ (D. Rennard), die nicht
nur als Kämpfer an ihm ein großes Interesse hat, sondern ihm auch
an die Wäsche will. Der macht ihr aber mehr als deutlich, dass ihm
nichts daran liegt, außer zu kämpfen. Da sie so rüde abgewiesen
wurde, arrangiert „Lady“ einen Kampf mit dem ungeschlagenen Attila,
der rücksichtslos auf seine Gegner eindrischt. Ob Leon wohl an
seinen schlimmsten Kontrahenten geraten ist?
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von
Leon
erscheint dieser Titel sogar im längeren Directors Cut. Die Regie
führte übrigens der New Yorker Sheldon Lettich. Bereits 1988
schrieb dieser das Drehbuch zu Bloodsport, wobei zu dem
vorliegenden Film beide zusammen am Skript gearbeitet haben. Später
sollten sie sich bei Filmen wie
Geballte Ladung – Double Impact,
The Order oder
Der Legionär erneut begegnen. Die
Handlung selbst ist nicht wirklich tiefgreifend, auch wenn
dramatische Elemente doch ansatzweise vorhanden sind und den Plot
auch mit prägen, da dadurch die Handlungen von
Leon nachvollziehbar werden. Im Mittelpunkt stehen
aber, wie auch schon bei Bloodsport, die einzelnen Kampfszenen, die
wirklich sehr gut inszeniert wurden und auch mehrere Höhepunkte
bieten. Für die Dreharbeiten wurden übrigens stellenweise echte
Streetfighter als Gegner für van Damme engagiert, was die
Authentizität bei den Kampfszenen enorm erhöht.
Neben solchen weiteren Darstellern wie Harrison Page
(
Sledge Hammer!), Deborah Rennard
(
Dallas), Brian Thompson (
Die City Cobra), Lisa Pelikan
(
Rückkehr zur Blauen Lagune) und Ashley Johnson
(
The Help,
Unser lautes
Heim) darf natürlich auch van Dammes langjähriger Freund
und Kollege Michel Qissi (Tong Po aus
Kickboxer – Karate
Tiger 3) fehlen. Im Übrigen wird die Rolle von Attila von
dessen Bruder Abdel Qissi (
The Quest - Die Herausforderung)
gespielt. Die beiden Brüder sowie van Damme haben bereits in
Belgien miteinander trainiert.
Bildqualität
Nicht wenige dürften wohl bereits mit Skepsis dieser
Veröffentlichung entgegentreten, wenn man bereits sieht, dass
DigiDreams Studios sich diesem Titel angenommen hat. Und
tatsächlich sollen sich die Befürchtungen bewahrheiten, dass die
Bildqualität nicht gerade das Gelbe vom Ei ist.
Hauptausschlaggebend ist dabei der durchgängige Wechsel von
unterschiedlichen Quellmaterialien, bei der mitunter auch nur
VHS-Qualität erreicht wird. Zwar ist die Schärfe zumeist recht gut
ausgefallen, aber im Großen und Ganzen wird der Sehspaß durch
diesen Qualitätswechsel doch stark getrübt. Wirklich schade, vor
allem, wenn man sieht, wie das Bild ausschauen könnte, wenn man die
US-Blu-ray zurate zieht. Sollte der stetige Wechsel wie z.B. auch
bei
Evil Dead – Tanz der Teufel 2 oder
Cyborg nicht stören, bekommt man eine doch
annehmbare Qualität geboten, die ein Upgrade der DVD rechtfertigen
würde. Schmutzspuren sind in wechselhafter Ausprägung vorhanden,
wobei der Transfer insgesamt doch recht sauber ausgefallen ist. Die
Farben sind natürlich bei guter Sättigung.
Tonqualität
Für diese Veröffentlichungen sind zwei Tonfassungen für die
deutsche Synchronisation vorhanden. Zum einen die Kinofassung und
zum anderen die TV-Fassung, welche aber nur in Stereo vorliegt,
aber noch am angenehmsten klingt. Weswegen der Ton grundsätzlich
nur in Dolby Digital vorliegt ist fraglich, was aber bei einer
Blu-ray nicht mehr zeitgemäß erscheint. Die Balance ist bei der
TV-Fassung am ausgewogensten, wobei auch Störgeräusche nur zu einem
Minimum zu hören sind. Da schaut es bei der Dolby Digital 5.1 Spur
anders aus, denn hier fällt häufig ein deutliches Rauschen auf.
Darüber hinaus ist auch die Balance nicht sonderlich ausgewogen,
die Dynamik erweist sich als sehr begrenzt, wobei auch der Klang
dumpf ausgefallen ist. Der Zweck der Dialogwiedergabe wird trotzdem
erfüllt.
Ausstattung
Eine detaillierte Aufstellung des Bonusmaterials gibt es
hier:
https://bluray-disc.de/blu-ray-filme/leon-1990-platinum-cult-edition-limited-edition-blu-ray-disc#features
Wo Bild und Ton versagen, muss das Bonusmaterial verloren
gegangenen Boden wieder wettmachen, was auch wirklich sehr gut
gelingt. Wie aus dem Hause DigiDreams gewohnt, wurde für diese
Veröffentlichung eine Vielzahl an zusätzlichen Informationen zu
diesem Film zusammengetragen. Neben drei Schnittfassungen des Films
sowie einem Booklet gibt es noch zahlreiche Interviews, Clips,
Featurettes, ein Making of, einen Audiokommentar mit Sheldon
Lettich & Harrison Page (inklusive Untertiteln), Trailer,
Galerien und noch vielem mehr. Das liegt zwar überwiegend in SD
vor, was aber den Informationsgehalt keineswegs mindert. Die
Limited Edition befindet sich erneut in einem Schuber. Die Amaray
selbst bietet noch ein FSK Logo freies Alternativcover.
Fazit
Leider ist die technische Umsetzung dieser Blu-ray nicht sonderlich
gut gelungen, was aber wenig überrascht, wenn man
Veröffentlichungen wie gerade Slinger kennt. Das Bild bietet ein
Wechselspiel an verschiedenem Quellmaterial, so dass die
Bildqualität sehr wechselhaft ausgefallen ist, was den Sehspaß
enorm trübt. Der Ton erreicht auch bestenfalls DVD-Niveau, bietet
aber immerhin stets klar verständliche Dialoge. Über diese Mankos
tröstet immerhin das sehr umfangreiche Bonusmaterial hinweg, das
wohl zu diesem Thema nicht mehr überboten werden kann. Trotz der
Tatsache, dass die technische Seite nicht überzeugt, ist der Film
selbst über jeden Zweifel erhaben. Als Reminiszenz der 80er Jahre
dürfte
Leon bei jedem Fan des Action Kinos aus
diesem Jahrzehnt ausnahmslos Gefallen finden, zumal er Jean Claude
van Damme in Bestform zeigt. Fans der Muscles from Brussels werden
diesen Film ohnehin schon in ihrem Filmregal stehen haben.
(sah)
Kaufempfehlung 7 von 10
Die Kaufempfehlung der Leon Blu-ray wird anhand der technischen
Bewertung und unter Berücksichtigung der Story berechnet.
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali
Zensor 1