Ich war nun vor einigen Tagen schon im Kino und habe mir
Ghostbusters angeguckt. War mit recht gemischten Gefühlen drin -
den Trailer fand ich absolut nicht Lustig und hatte das Gefühl,
dass die das mit dem dämlichen klischeehaften Humor kaputt machen
würden. Auch fand ich es irritierend, dass das nun Frauen sein
sollen - nicht dass ich da was gegen hätten, aber ich hätte wohl
eher was gemischtes erwartet.
Nun sei es also drum - trotz der darauf hin kommenden vielen
kritischen Stimmen die den Film zerrissen hatten, wollte ich so
unbedarft wie möglich rein, habe mir also vorher keine Kritik
angehört, auch wenn klar war, das alle ihn irgendwie scheiße finden
- denn ich bilde mir trotzdem gerne meine eigene Meinung. Und auch
wenn ich nun kein Hardcore-Ghostbusters-Fan bin, so habe ich die
Filme als Kind doch gerne geguckt (der erste kam in meinem
Geburtsjahr raus, der zweite dann ja 5 Jahre später - gesehen habe
ich sie das erste mal so mit 12 rum, glaube ich - einer der wenigen
Geisterfilme die ich sehen durfte, von meinen Eltern aus); und im
Zuge der Neuverfilmung und der Popart-Veröffentlichung habe ich
auch die alten Teile beide noch mal geguckt.
Nun also zum Film. Vom Intro war ich positiv überrascht - Zach
Woods (The Office, Sillicon Valley), leitet den Film in einer
witzigen Sequenz ein, ehe es dann übergeht in die Haupthandlung.
Der Anfang mit Kirsten Wiig und McCarthy, die im Film auseinander
gelebte Freundinnen spielen, weil die eine Karrierebewusst ist und
die damaligen Ziele verraten hat, während die andere ihr Leben
genau diesen Zielen gewidtment hat, fand ich relativ zäh und träge,
und auch irgendwie uninteressant. Es kommt halt sofort dieser Humor
auf, den ich absolut nicht mag.
Es läuft also langsam an, und irgendwann kommen wir zu den ersten
CGI Effekten, und da muss man sagen, war ich positiv überrascht.
Man hat hier versucht, die Geister in ihrem Wesen den alten
Darstellungen aus den originalen beizubehalten, hat sie aber
gleichwohl deutlich modernisiert. Ich habe den Film in 3D gesehen
und war insgesamt ziemlich begeistert von den Effekten, den Farben,
und auch dem 3D Einsatz.
Ab dann flutschte der Film auch so langsam. Das Team kommt
zusammen, und was McCarthy und Wiig nicht zu schaffen vermögen,
bringen dann die verbleibenden zwei Ghostbusters endlich mit - Kate
McKinnon als Holtzmann war für mich der Hammer, und auch Leslie
Jones als Patty weiß mit ihrem trockenen, sarkastischen Humor den
ein oder anderen Lacher zu entlocken. So wird das so aufgesetzt
gezwungene Komische von McCarthy und Wiig zumindest ein wenig durch
die geniale, realistisch und nicht aufgesetzt wirkende Komik dieser
zwei aufgewogen.
Dann ist da ja noch Chris Hemmsworth - naja. Zu überzeichnet, nicht
so mein Humor. Eigentlich fragt man sich die ganze Zeit, wie
unrealistisch Dumm man einen Menschen überhaupt noch darstellen
möchte. Aber als ich mich dann erwischt habe, bei dem Gedanken "das
war doch im original viel besser", fiehl mir auf, dass ich Annie
Poots als Sekretärin auch irgendwie eher dämlich fand, und auch auf
Rick Moranis gerne hätte verzichten können; also war früher wohl
doch nicht *alles* besser - und gut, dann haben wir die dumme
Sekretärin jetzt gegen einen dummen Sekretär ausgetauscht, und die
Frauen dürfen sich mal über den heißen Tippser freuen. Trotzdem
konnte auch Chris Hemmsworth am Finale doch noch gut
unterhalten.
Humortechnisch hat das ganze also recht akzeptabel funktioniert,
fand ich und für einige Lacher gesorgt, trotz einiger eher
flacheren Klischee-Dinger; hat mir gut gefallen. Insgesamt war es
mir aber ein bisschen zuu viel. Ghostbusters ist ja keine reine
Comedy gewesen, und man merkt hier aber, dass der Cast aus
Comedians besteht.
Die Story war gut - nichts überragend neues, aber trotzdem mit
einer winzigen Priese Originalität. Schade ist nur, dass der
Antagonist irgendwie garnicht wirklich zu begeistern weiß, eher
flach und unglaubwürdig wirkt und auch erschreckend wenig
Screenzeit bekam, dafür dass er das Gegenstück zu den Ghostbusters
sein soll. Erinnerte minimal an MacNicol, der den Handlanger für
Vigo the Carpathian gemacht hat, nur dass er hier dann selbst zu
Vigo wird. Leider wird hier viel recycelt, wenn auch vielleicht
nicht so offensichtlich - was der Film an für sich daher doch ganz
gut macht - bedenkt man, welch tollpatschigere Gehversuche wir da
schon erleben mussten (*hust* Star Wars 7 *hust*).
Neben Recycling ist er aber auch mit vielen kleinen Anspielungen
auf die damaligen Filme gespickt, und die lassen einem dann, als
Fan der alten Serie, doch ein wenig das Herz aufgehen. So sehen
sich die Damen bspw. als erstes das teure Feuerwehrhäusschen an,
das wir aus Ghostbusters kennen, nur ziehen sie nicht dort ein,
weil die Vernunft hier am Ende doch siegt - trotz "Stripper
Pole"... Nichts desto trotz, eine schöne Hommage.
Und dann sind da noch die - ich habe es nachgeschlagen - 10 Cameo
Auftritte, vom alten Cast, bis hin zu einigen VIPs. Bis auf Bill
Murrays Rolle, die ich an für sich echt klasse fand, bis sie sich
auf sein Finale zuspitzte, das ich ziemlich bescheuert fand, habe
ich alle Cameos gefeiert und mich gefreut. Das hat wirklich gut
funktioniert.
Und so verließ ich das Kino recht gemischt. Klar, der Film hat
einige Mängel hier und da, das möchte ich garnicht bestreiten. Das
haben aber die meisten Filme. Und trotz dieser Mängel war ich
extrem positiv überrascht - ich habe mich innerlich wohl doch auf
viel schlimmeres gewappnet. So muss ich sagen, dass ich alles in
allem doch recht gut unterhalten war, dass der Film recht
kurzweilig war, nette Unterhaltung.
Im nachhinein muss ich sagen: Dieses Reboot, dass mit der alten
Serie absolut nichts mehr zu tun hat, ist wahrscheinlich das beste
was Ghostbusters passieren konnte. Denn jedes Sequell mit der alten
Crew (oder auch nur Teilen davon) wäre wahrscheinlich viel
schlechter weggekommen und am Ende hätte man sich vielleicht - wie
bei so vielen Fortführungen - gewünscht, man hätte es bei den
ersten zwei belassen.
So aber gibt es einen frischen Blick auf die Story, und einen Film
der sowohl modern und anders ist, als auch in vielen Aspekten
seinem Original treu bleibt; dass ist definitiv gelungen.
Ich würde ihn also jedem Empfehlen, der da mit einem Offenem Kopf
rein kann - gerade von vielen Menschen, die die alten Filme nicht
gesehen haben, hört man viel positives (wohingegen die Fans
diejenigen sind, die am lautesten brüllen - hatten wir das nicht
auch schon bei Star Trek?). Mir hat er so gut gefallen, dass ich
das passende Popart-Steelbook zum 3. Teil nun doch auch gerne in
der Sammlung hätte - das ein oder andere Mal wird die Scheibe
sicherlich auch ihren Weg in den BluRay-Player finden, denke
ich.
7/10
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