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Teenage Mutant Ninja Turtles (2014) 3D

Gestartet: 24 Feb 2015 15:44 - 24 Antworten

#1
Geschrieben: 24 Feb 2015 15:44

VincentVinyl

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Teenage Mutant Ninja Turtles (2014) 3D

Story 5
Bild 10
Bild 3D 8
Ton 9
Boni 5

Nach Transformers wagt sich Michael Bay mit Teenage Mutant Ninja Turtles (TMNT) an ein weiteres Franchise, das aus Kindertagen im Gedächtnis geblieben ist. Doch dieses Mal überlässt Bay den Regiestuhl Jonathan Liebesman (Zorn der Titanen) und hält sich als Produzent im Hintergrund. Ob Fans der Reptilien einen Shell Shock erleben oder mit „Cowabunga“ frohlocken, klären wir im Review.

Story

Sie sind zurück – vier Schildkröten aus den Abwasserkanälen New York Citys müssen sowohl dem größenwahnsinnigen Unternehmer Eric Sacks (W. Fichtner) als auch dem mächtigen Ninja Shredder (T. Masamune) Einhalt gebieten. Hilfe erhalten die mutierten Reptilien von der Reporterin April O'Neil (M. Fox) sowie ihrem lotterigen Kameramann Vernon Fenwick (W. Arnett). Das Schicksal der Stadt steht auf dem Spiel, doch um New York City zu retten, müssen Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo erst zu einem Team zusammenwachsen.

Eigentlich wäre der vorliegende Film treffender betitelt mit April O'Neil – The Movie und einem Untertitel „feat. TMNT“. Denn in ihrem eigenen Film werden die Turtles zugunsten der Reporterin in den Hintergrund geschoben. Das führt dazu, dass die Drehbuchautoren eine abgeänderte Origin für die Helden ersonnen haben, die alle zu Aprils Haustieren macht – inkl. Splinter. Diese Verbindung wirkt zugleich unpassend wie unnötig. Immerhin muss man den Machern lassen, dass der Film vielversprechend beginnt: Besonders als April eine vermeintliche Super-Story in der Redaktion vorstellt, entwickelt sich die Handlung zunächst erfrischend ironisch. Leider verlieren die Schreiberlinge danach bis auf die Charakterisierung der Titelhelden den Faden. So fehlt TMNT ein interessanter Schurke: Shredder verfügt über keine Verbindung zu den Turtles oder Splinter, so dass er als Gegenspieler austauschbar wird. Dazu gesellt sich das Problem, dass er außerhalb der Kampfszenen nur wenige Minuten zu sehen ist. Richtiggehend abstrus ist die Motivation des Industriellen Eric Sacks, der Böses ersinnt, um „stinkreich“ zu werden. Dass Sacks bereits über einen riesigen Konzern, Privatjets und Villen verfügt und vermutlich legal das Zigfache an Geld mit dem Mutagen verdienen könnte als mit seinem beknackten Superschurken-Plan, ignoriert man.

Dazu kommt, dass TMNT in allen Belangen hinter der aktuellen Nickelodeon-Serie oder dem ersten Realfilm von 1990 zurücksteht: Die dramatischen Szenen sind weniger dramatisch und so richtig Spaß kommt aufgrund der verkrampften Inszenierung, die bloß jeden aus dem Massenpublikum mitnehmen will, auch wenig auf. Wenn der beste Moment des Films in einer Anspielung auf die Serie Arrested Development besteht, sagt das einiges über das Endprodukt aus. „Produkt“ ist das Stichwort: TMNT ist ein generisches Marketing-Vehikel, das Liebesman als Auftragsregisseur aus der Taufe gehoben hat, um mehr Spielzeug zu verkaufen. In diesem Kontext sei abschließend die Generalüberholung des Turtles-Designs erwähnt: Das Ergebnis platziert sich irgendwo zwischen Horrorfilm-Monster und „Shrek“ - die Turtles sind nicht schön anzusehen. Fazit: Einen gewissen Unterhaltungswert mag man dem Film aufgrund der witzigen Zwischenspiele der Turtles nicht absprechen. Doch diese Art von generischem Blockbuster wird weder den schrägen Ursprüngen der Turtles noch besseren, aktuellen Interpretationen wie der CGI-Serie gerecht.

Bildqualität
Regisseur Jonathan Liebesman und sein Kameramann Lula Carvalho orientieren sich visuell extrem an Produzent Michael Bays Filmen der Reihe Transformers: So nutzt TMNT steile Kontraste, überhöhte Farben mit leichtem Rotstich und auf den Punkt gebrachtes Schwarz, um Eye-Candy par excellence abzuliefern. Die Durchzeichnung lässt keinerlei Wünsche offen und selbst die CGI-Turtles sind knackscharf und offenbaren bewusste Unreinheiten an der gerenderten Hautoberfläche. Ähnlich sieht es bei den menschlichen Darstellern aus – man erkennt jedes feine Härchen auf Megan Fox Stirn und jede Pore in Will Arnetts Gesicht. Auch die Kompression arbeitet absolut perfekt, so dass der neue Turtles-Film optisch in jedem Heimkino reichlich was hermachen wird.

Bild 3D
In 3D macht das nachträglich konvertierte Teenage Mutant Ninja Turtles eine solide, aber wenig aufregende Figur. Zunächst das Positive: Im Wesentlichen bleiben die Qualitäten der 2D-Version erhalten, so dass Schärfe und Detailgrad auf einem exzellenten Level verbleiben. Auch eine Abdunklung des Bildes lässt sich höchstens minimal feststellen, so dass Schwarzwerte und Durchzeichnung nicht beeinträchtigt werden. Allerdings konnten wir auf unserer Test-Hardware leichtes Ghosting feststellen – besonders in hektischer Action wie der aus den Trailern bekannten Szene mit dem Herunterrutschen des Berges. Leider ist die dreidimensionale Erfahrung aber kaum wert, die 3D-Brillen auf die Nase zu stülpen. Zwar gewinnt das bereits in 2D plastische Bild etwas an Tiefe, die Ebenendifferenzierung ist aber im wahrsten Sinne des Wortes eher flach. So hat man über weite Strecken das Gefühl einen 2D-Film zu betrachten. Vereinzelt gibt es Pop-Out-Effekte, beispielsweise in der ersten Kampfszene einige Messer Shredders, doch über die gesamte Spielzeit verteilt, sammeln sich wenige Höhepunkte. Am Ende ist das 3D eine solide Konvertierung, beileibe aber kein Muss oder eine spürbare Aufwertung.

Tonqualität
Während die englischsprachige Tonspur als Dolby Atmos / Dolby True HD 7.1 aus der Disk lagert und 10 Punkte verdient, hat man sich zugunsten möglichst vieler Synchros auf einer Blu-ray für eine deutsche Abmischung in Dolby Digital 5.1 entschieden. Trotz der verlustbehafteten Codierung ist das Ergebnis mit reichlich Power ausgestattet und bringt vor allem den Subwoofer an seine Grenzen. Dabei sind die deutschen Sprecher immer verständlich, selbst in heißen Gefechten wie den adrenalindurchfluteten Kämpfen mit dem Foot Clan. Auch die Umgebungsgeräusche verteilen sich glaubhaft auf alle Boxen und füllen New York City und das Umland mit Leben. Der Soundtrack von Brian Tyler mag etwas steril sein, erklingt aber ausreichend bombastisch, um vor allem den Kämpfen mit einer Mischung aus kräftigen Bläsern und stampfenden Synthies Dampf zu machen.

Ausstattung
Hat man das garstige Video zu „Shell Shocked“ überlebt, kann man sich an einigen Kurzdokus, allesamt in HD, erfreuen: Der längste Beitrag „Digitale Realität“ (ca. 18 Min.) widmet sich vor allem den CGI-Effekten und dem Motion-Capturing für die vier Hauptdarsteller. Die Schwärmerei der Mitwirkenden nimmt dabei allerdings etwas überhand. Zudem gibt es noch kleine Einblicke in die reale Evolution von Schildkröten (ca. 15 Min.) und kurze Boni zu der 3D-Konvertierung, den Aufnahmen des Soundtracks sowie Einblicke in die Erfahrungen des Casts. Auch ein „Erweitertes Ende“ gilt es zu sichten – es fällt mit weniger als einer Minute Spielzeit aber knapp aus.

Fazit
TMNT macht technisch alles richtig: Das 2D-Bild ist glatte Referenz und ähnelt stilistisch sehr der Optik der Reihe Transformers. Zwar erweist sich die 3D-Konvertierung als technisch gelungen, doch die 3D-Wirkung hält sich zu sehr in Grenzen, als dass man einen Mehrwert erkennen könnte. Von der verlustbehafteten Codierung der deutschen Tonspur sollte sich niemand abgeschreckt fühlen, denn die deutsche Abmischung macht viel Spaß. Zwar knausert Paramount beim Bonusmaterial, liefert aber immer noch ein solides Paket ab. Den Super-Gau mit Alien-Turtles und Shredder als amerikanischen „Colonel Shrader“ konnten Produzent Michael Bay und Co. nach virtuellen Protestmärschen der Fans zwar abwenden, doch der Rede wert ist das Ergebnis trotzdem nicht. Bis auf die gelungene Charakterisierung der Hauptfiguren gibt TMNT erzählerisch wenig her und ist ein blasses Abziehbild der Transformers-Filme. Zumal die Hauptrolle im Film leider nicht den titelgebenden Helden, sondern Megan Fox als April O'Neil gebührt. Fans dürfen zwar trotzdem reinschauen und fühlen sich vielleicht vergessenswert aber kurzweilig unterhalten, für alle anderen bieten sich aber bessere Einführungen in die Welt der Turtles an – etwa die aktuelle CGI-Serie.
#2
Geschrieben: 25 Feb 2015 07:15

Sawasdee1983

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Hast den FIlm ja ganz schön außereinander genommen, also ich fand den Cool, der Humor passte, die Fights waren edel, okay der Film war nicht perfekt hätte den so bei 8/10 Punkten gepackt
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#3
Geschrieben: 25 Feb 2015 07:30

Joern.Pomplitz

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Hab ihn mir gestern auch angeschaut. War ganz OK, aber einmal anschauen reicht. Das April jetzt die größte Screentime hatte, fand ich gar nicht. Gut, es hat etwas gedauert bis die Turtles zum Einsatz kamen, aber ab dann sah man sie eigentlich durchgehend.
Viele Grüße
Jörn

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#4
Geschrieben: 25 Feb 2015 07:42

TrondeAkjason

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Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
Hast den FIlm ja ganz schön außereinander genommen, also ich fand den Cool, der Humor passte, die Fights waren edel, okay der Film war nicht perfekt hätte den so bei 8/10 Punkten gepackt

Naja wenn ich so rauslese das der Film schlechter als Transformers sei soll und dann 5 Punkte in der Story bekommt - dann ist das für mich kein "Auseinandernehmen", sondern Punkteverschenken:rofl:

Nettes Review. Der Film wird natürlich weder gekauft noch geschaut. Da schau ich lieber auf eine leere Wand.
Alex

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#5
Geschrieben: 25 Feb 2015 15:23

VincentVinyl

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Schlechter als Transformers würde ich nicht sagen, er imitiert den visuellen Stil vor allem (in schlechterer Form) stark. Visuell sicher eine Ecke hinter TF, die Story und der Humor sind eine Ecke besser - was aber bei Transformers ja als Vergleich wenig heißt.

Wie im Review geschrieben, haben mich am Film einfach sehr viele Sachen gestört und vor allem fehlte es an einem charismatischen Schurken. Shredder sieht man außerhalb der Kämpfe gefühlt 2 Sekunden mit leeren Sprüchen. Seine Motivation ist nie recht nachvollziehbar und eine Bindung zu den Turtles fehlt. Sacks wiederum scheint nen kleinen Dachschaden zu haben, da er unbedingt reich werden will, obwohl er schon megareich ist...Generell macht der ganze Schurken-Plan null Sinn, da man wie gesagt völlig legal viel mehr Geld mit dem Mutagen machen könnte, als mit dem unnötig vertrackten Klischee-Bösewicht-Konzept ^^.

Ich fand den Film über weite Strecken schlichtweg aber auch sehr leblos: Weder waren die pseudo-emotionalen Momente besonders dramatisch, noch waren die "lustigen" Szenen wirklich lustig. Es fehlte sowohl an einem unbeschwerten Spaßfaktor wie an emotionalen Ankerpunkten - alles war weder Fisch noch Fleisch. Richtig schlecht ist der Film deswegen auch nicht, aber eben total glatte und identitätslose Massenware. Also genau das, was eigentlich nicht zu den Turtles passt.
#6
Geschrieben: 25 Feb 2015 19:12

Michael Speier

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Schlechter als Transformers? Geht das? :rofl:


Im Ernst: Ich fand den Film grottenschlecht und saudumm. Dein Review trifft es im Prinzip auf den Punkt, Doc. Ich persönlich wäre allerdings noch etwas weiter runter gegangen und hätte den Film komplett verrissen.
#7
Geschrieben: 25 Feb 2015 19:17

Michael Speier

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Zitat:
Zitat von Sawasdee1983
...die Fights waren edel...

Das wollte ich Dich schon immer mal fragen: Was genau soll das heißen?
Du verwendest den Begriff "edel" in Deinen Blogs beinahe schon inflationär. Dabei passt der Begriff, zumindest nach meinem Empfinden, in fast keinem der Fälle.

Keine Kritik! Ich kann den Begriff nur nicht in den Zusammenhang bringen...
#8
Geschrieben: 26 Feb 2015 07:22

Sawasdee1983

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Zitat von Michael.Speier
Das wollte ich Dich schon immer mal fragen: Was genau soll das heißen?
Du verwendest den Begriff "edel" in Deinen Blogs beinahe schon inflationär. Dabei passt der Begriff, zumindest nach meinem Empfinden, in fast keinem der Fälle.

Keine Kritik! Ich kann den Begriff nur nicht in den Zusammenhang bringen...

Ganz einfach im Bezug auf die Fights, sehr gut Choreographiert und optisch gut aufgenommen mit guter Härte und Dramatik.
MfG Pierre

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#9
Geschrieben: 26 Feb 2015 14:52

VincentVinyl

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Ich persönlich fand die Kampfszenen "ok", aber sie waren auch nichts Besonderes, was man nicht anderswo schon Besser gesehen hätte. Das Problem ist halt, dass der ganze Film insgesamt sehr, sehr generisch ist. Nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht.
Geschrieben: 26 Feb 2015 15:14

ronny2097

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Danke für den 3D-Test... Kannst Du aber bitte noch etwas zum Schwarzwert sagen, ich fand die 2D schon arg dunkel und fand auch, das in dunklen Szenen wegen des hohen Schwarzwerts einige Details verloren gehen. Ist das bei der 3D-Variante anders oder ähnlich?

Versteh das nicht falsch, das Bild der 2D finde ich fast auf Referenzniveau, bis eben auf den Schwarzwert. Ist aber wohl ein Stilmittel...


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