Hab den Film nun auch auf BD gesehen:
Hacksaw Ridge ist die 5. Regiearbeit von Mel Gibson und erzählt die
wahre Geschichte des Kriegshelden Desmond Doss, welcher es ablehnte
eine Waffe zu tragen und gegen Ende des zweiten Weltkrieges auf der
Insel Okinawa zahlreiche seiner verletzten Kameraden rettete.
Hacksaw Ridge ist zu Beginn etwas kitschig geraten, als man so den
Werdegang von Desmond Doss zu sehen bekommt. Wie er seine Frau
kennenlernt usw. Das ganze ist zwar irgendwo recht sympathisch aber
war mir auch eben eine Spur zu kitschig. Als es dann aber ab ins
Militär geht, nimmt der Film an Fahrt auf.
Die Ausbildung und der Konflikt, bzw. den Widerstand auf welchen
Doss zunächst bei seinen Kollegen aber auch Vorgesetzten stößt,
weil er es aufgrund seines Glaubens ablehnt eine Waffe zu tragen
wird sehr glaubhaft dargestellt. Natürlich war Doss zunächst unten
durch und galt als Feige, wurde für seine "Befehlsverweigerung",
wie es seine Vorgesetzten betrachteten bestraft, nicht nur das,
sondern die ganze Kompanie musste herhalten, was wiederum auf Doss
selbst zurückgefallen ist und er Prügel einstecken musste. Und
trotzdem gab er nicht auf und spätestens beim Einsatz auf Okinawa
zeigt dieser schlacksige Junge seinen wahren Mut und überzeugt
Kameraden, wie Vorgesetzte vom Gegenteil.
Hacksaw Ridge bietet gute Dramatik sobald die Gefechte beginnen und
spielt hier seine Stärken aus, auch wenn die ein oder andere etwas
kitschige Szene enthalten ist aber dahingehend war wie gesagt für
mich eher die Vorgeschichte zu Beginn etwas zu cheesy.
Die Gefechte sind heftig inszeniert und dramatisch. Der Grad an
Brutalität übertrifft Saving Private Ryan, der ja immer gerne zum
Vergleich herangezogen wird, schon um einiges. Ungeschönt wird
draufgehalten und das volle Programm an Verletzungen, Körperteilen
gezeigt. Wer Mel Gibsons bisherige Regiearbeiten verfolgt hat,
weiß, dass der Mann eben nicht zimperlich mit der Darstellung von
Gewalt ist und das sieht man auch hier sehr deutlich..
Ob die Sachen natürlich alle so vorgefallen sind, ist natürlich
immer so eine Sache bei Verfilmungen nach "wahren Begebenheiten"
und man kann sich denken, dass sicherlich das ein oder andere
vielleicht nochmal extra für den Film verfeinert, dramatisiert,
übertrieben, vielleicht auch hinzugedichtet wurde etc. wurde. Dem
Unterhaltungswert ist es auf jeden Fall dienlich und mir hat der
Film insgesamt sehr gut gefallen. Die Darsteller machen einen guten
Job, Andrew Garfield als Desmond Doss spielt sehr gut. Überrascht
hat mich auch Vince Vaughn, den man ja meist aus Komödien kennt und
hier eine eher seltene, ernste Rolle spielt.
Insgesamt nicht ganz der Kracher, den ich mir versprochen habe, ist
Hacksaw Ridge trotzdem ein sehr gutes Kriegsdrama mit gutem
Schauspiel und toller technischer Umsetzung. Die harten Kämpfe auf
dem Schlachtfeld Okinawas sind spektakulär und brutal anzusehen.
Über die genannten Schwächen kann man gut hinwegsehen, heißt, sie
stören nicht groß, hätten aber auch nicht sein müssen und kosten
den Film gut 1 Punkt in meiner Bewertung.
Es bleiben sehr gute 8 / 10 Punkten.