Es gibt gerade im Genre der Komödie recht häufig Filme, die zuhauf
von den Medien und Kritikern regelrecht verrissen werden, aber
dennoch beim Publikum großen Anklang finden. Dabei ist es nicht
selten, dass der Erfolg so groß ausfällt, dass sogar eine oder
mehrere Fortsetzungen produziert werden. Filme wie
Kindsköpfe oder
Ace Ventura – Ein tierischer
Detektiv sind dafür die besten Beispiele. Ebenfalls in
diese Kategorie fällt
Big Mamas Haus, der 1999 in
die Kinos kam und dabei heftigst von den Kritikern verrissen wurde.
Da bei einem Budget von 30 Millionen US-Dollar an den Kinokassen
über 173 Millionen US-Dollar wieder eingespielt wurden, waren die
negativen Stimmen bald wieder vergessen.
Story
Die beiden FBI-Agenten John Maxwell (P. Giamatti) und Malcolm
Turner (M. Lawrence) sind häufig als Undercover Agenten im Einsatz.
Ihr nächster Fall stellt sie vor eine schwierige Aufgabe, denn der
schwerkriminelle Mörder und Bankräuber Lester Vesco (T. Howard) ist
aus dem Gefängnis entflohen und unauffindbar. Darüber hinaus ist
auch die Beute von seinem letzten Coup wie vom Erdboden
verschwunden. So versucht das Duo über dessen Ex-Freundin Sherry
Pierce (N. Long) an den Gangster heranzukommen. Dabei wollen sie
deren Großmutter Hattie Mae Pierce beschatten, die aber just in
diesem Moment zu einer Freundin reist. Nun müssen sie sich was
einfallen lassen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden, wobei
gerade Malcolm vor eine nicht einfache Aufgabe gestellt wird.
Es ist gewiss nicht selten, dass die Kritiker einen Film verreißen,
der danach aber zu einem Publikumsliebling avanciert. Dabei
sprechen gerade die Einspielergebnisse eine nur zu deutliche
Sprache, wie auch im Fall von
Big Mamas Haus, zu
den letztendlich sogar zwei Fortsetzungen produziert wurden. Da
stellt sich doch unweigerlich die Frage, ob die meisten
Kinokritiker einen anderen Geschmack haben, als die breite Masse
des Publikums? Oder gilt doch eher grundsätzlich die Phrase, dass
Geschmäcker verschieden sind?
Fakt ist indes, dass es ein großes Publikum gibt, die diesen
Katalogtitel sehr mögen und sich auch an den zahlreichen Späßen
erfreuen. Klar, die meisten, wenn nicht sogar alle Gags sind dabei
vereinzelt niveaulos oder überdreht. Stellenweise erinnern manche
Momente ein wenig an den grandiosen 90er Jahre Klassiker Mrs.
Doubtfire (witzigerweise war Regisseur Raja Gosnell dort für den
Schnitt verantwortlich), was aber dennoch nur bedingt ein
Originalitätsdefizit darstellt. Wichtig ist, dass der Zuschauer bis
zum Schluss gute und kurzweilige Unterhaltung geboten bekommt, was
bei Big Mamas Haus der Fall ist, sofern man auf diese Art Humor
steht, bzw. sich darauf einlässt versteht sich. In
schauspielerischer Hinsicht bieten Martin Lawrence
(
Bad Boys), Nia Long
(
Sind wir endlich fertig?), Paul
Giamatti (
Saving Mr. Banks), Terrence Howard
(
Der Butler), Anthony Anderson
(
Romeo Must Die) oder Octavia
Spencer (
The Help) keine Oscar-reife
Leistung. Allerdings passt sich deren Darbietung der Handlung
an.
Bildqualität
Das Bild kann sich sehen lassen und lässt die eher grottige
DVD-Veröffentlichung schnell in der Versenkung verschwinden. Auch
wenn nicht wirklich Referenzwerte erzielt werden, ist die
qualitative Steigerung mehr als nur deutlich, was sich vor allem an
der verbesserten, vereinzelt sogar sehr guten Schärfe, sowie den
natürlicheren Farben bemerkbar macht. Gewiss ist auf alle Fälle,
dass der bisherige nervige Rotstich erfreulicherweise verschwunden
ist. Zwar machen sich besonders in den dunkleren Abschnitten
dennoch Unschärfen sowie Durchzeichnungsprobleme bemerkbar, was
aber nur minimal stört. Schmutzspuren sind darüber hinaus ebenfalls
nur selten zu sehen, so dass ein sehr sauberes Bild geboten wird.
Kompressionsspuren waren ebenfalls zu keinem Zeitpunkt auffällig
gewesen, dafür aber stellenweise leichtes Rauschen, was aber nicht
allzu deutlich auffällt. Kein perfekter aber dennoch
zufriedenstellender Transfer dieses mittlerweile auch schon 14
Jahre alten Films.
Tonqualität
Der Ton ist bestenfalls als zweckdienlich zu beschreiben. Dabei
sind keinerlei Unterschiede zwischen der deutschen Synchronisation
und dem englischen Original festzustellen, abgesehen von der
natürlicheren Atmosphäre. Das bedeutet im Klartext, dass sowohl die
Bässe als auch die Surroundeffeke sehr unauffällig ausgefallen
sind. Dabei ist sogar die Musik überwiegend nur aus den vorderen
Lautsprechern zu hören. Immerhin ist die Stereoseparation in
Ordnung, so dass wenigstens in der Front eine gewisse Räumlichkeit
vorhanden ist. Die Abmischung bietet immerhin eine solide aber
verbesserungsfähige Dynamik sowie eine ausgewogene Balance, auch
wenn die Hintergrundgeräusche ein klein wenig zurückhaltend
ausgefallen sind. Dafür sind die Dialoge jederzeit klar und
deutlich zu verstehen.
Ausstattung
-
Audiokommentar
-
Featurette
-
Making Of
-
Entfernte Szenen
-
Outtakes
-
Musikvideo
-
Trailer
Das Bonusmaterial wurde komplett von der DVD übernommen, liegt aber
dementsprechend nur in SD, aber dafür deutsch untertitelt vor. Das
sind ihm Klartext neben einem Audiokommentar noch weitere
Featurettes in Form von dem Making Of "Building Big Momma's House",
ein Beitrag zum Make up, zwei entfernte Szenen, einige verpatzte
Szenen, zwei Musikvideos sowie Teaser & Trailer zu dem Film
selbst. Ein Wendecover ist darüber hinaus ebenfalls
vorhanden.
Fazit
In technischer Hinsicht hat manch einer vielleicht Besseres
erwartet, aber dennoch ist die qualitative Steigerung im Vergleich
zur DVD überdeutlich. Das macht sich besonders beim Bild bemerkbar,
dass sowohl in puncto Schärfe, als auch in Bezug auf die Farben
gleich zwei Schritte nach vorne gemacht hat. Der Ton erweist sich
zwar als recht unspektakulär, liegt aber wenigstens verlustfrei
komprimiert vor und bietet eine klare Abmischung. Das Bonusmaterial
der DVD wurde komplett übernommen und liefert somit einige
zusätzliche Informationen zum Film, wenn auch nur in SD. Auch wenn
Big Mamas Haus viele Kritiker hat, die an dem Film
keinen Gefallen gefunden haben, hat Regisseur Raja Gosnell mit
seiner Komödie zahlreiche begeisterte Zuschauer erreicht. Mit
zahlreichen guten Gags wird nahezu durchweg gute Unterhaltung
geboten. Nun sind schließlich alle drei Teile dieser Filmreihe auf
Blu-ray erhältlich, so dass Fans letztendlich ihre Sammlung
vervollständigen können. (sah)
Story 8
Bild 7
Tonqualität 6
Ausstattung 6
Gesamt * 6
Kaufempfehlung 7 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S
Sub / Rear: Dali Zensor 1