Gesichtet und für sehr interessant befunden. Optisch klasse und
schön umgesetzt. Auch wenn manche Shots sich zu oft wiederholt
haben (z.B. wenn eine Person vor einer brennenden Szenerie steht
und die Kamera von hinten die Person filmt). Sieht zwar schön für
Poster aus, aber manchmal hätte man die ein oder andere Einstellung
nicht brauchen müssen. Dennoch gefiel mir die Farbenvielfalt und
generell die Verspieltheit des Filmes (z.B. Aufnahmen der
Landschaft, Action-Szenen..). Auf optischen Level funktioniert er
viel besser als andere Blockbuster.
Inhaltlich tut sich der Film schwer: Er schwankt zwischen Genres,
weiß manchmal nicht, ob er jetzt ein zynisches Kriegs-Drama mit
düsteren Elementen ist, eine Abenteuer-Geschichte oder ein leicht
verdaulicher Abendfilm. Auch hier gab es viele Elemente, die mir
gefallen und nicht gefallen haben.
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So gefiel mir Shea Whighams Rolle sehr gut und
seine "Opferung", d.h. als er sinnlos zur Seite geschleudert worden
ist und sein Tod überflüssig war, war mal was Neues und richtig
düster. Oder aber auch John Goodmans Abgang samt Kamera im Magen
des Monsters hat er mir gefallen, auch als Action-Szene, da es
interessant war, nur die Lichtblitze der Kamera im Rauch zu sehen
und nicht das Monster. Quasi ein kurzes Katz & Maus
Spiel.
Generell kommt der Film, auch der zeitlichen Periode wegen, eher
wie ein Vietnam-Kriegsfilm rüber, in dem immer wieder Leute sterben
und vor allem in der letzten Hälfte, das ganze Feeling umschwenkt
und es mehr wie Krieg wirkt. Hat überraschenderweise wirklich
düster gewirkt, was ich bei einem solchen Film nicht unbedingt
erwartet habe.
Was mir wiederum nicht gefallen hat, ist das Pacing & die
Story, die nach gut 70-80 Minuten keinen erkennbaren roten Faden
hat und mehr was von einer Abfolge von zusammenhanglosen Szenen
hat, die man auch locker zu Anfang des Filmes hätte einstreuen
können, ohne dass das groß aufgefallen wäre.
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So kommt die Szene, als Brie Larson & Tom
Hiddleston zu Kong gehen, völlig aus dem Nichts und das Kong den
Beiden sogar Aufmerksamkeit schenkt und sich von Brie Larson
streicheln lässt, ist vollkommen bescheuert und wurde zu keiner
Minute vorher behandelt. Auf einmal stehen die beiden auf einem
Felsvorsprung und Kong kommt hinzu.
Weiterer Minuspunkt sind die Charaktere. Der einzig einigermaßen
gute Charakter ist John C. Reilly - und er spielt den Comic Relief.
Der ganze restliche Cast, obwohl namenhaft (Hiddleston, Larson,
Goodman, Jackson, Kebbell...), bleiben blass und an die Namen
konnte ich mich schon nach wenigen Minuten schon gar nicht mehr
erinnern, was auch nicht schlimm war, da es der Film eh nicht genau
genommen hat, wann es wie viele Soldaten gab und wann nicht. Im
Laufe des Filmes wurden immer wieder Soldaten getötet, aber es kam
mir immer so vor, als wäre die Gruppe schon nach dem Absturz sehr
klein gewesen und das noch weitere Soldaten auftauchen, war
unlogisch. Aber seis drum, macht eh jeder Film, der Kanonenfutter
braucht. Da nimmt man es auch nicht genau, wann wie viele Soldaten
noch übrig sind und ob die Gruppe nun von 10 oder auf einmal 15
Leuten besteht.
Frisch war, dass sie die aufgeblähte Sachen weggelassen haben, was
"Godzilla" damals so madig gemacht hat. So dachte ich, dass
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Toby Kebbell noch ehrenhaft stirbt oder
zumindest noch länger behandelt wird, aber nein: er stirbt abrupt.
Ebenso Goodman, Jackson...
Der Fokus lag tatsächlich auf der Insel und die Monster und genau
das wollte ich auch sehen. Tolle Aufnahmen und schickes
Production-Design
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( u.a. Das Schiff, der Schutzwall, die
Absturzstellen, die Kreaturen...)
sind garantiert.
Die After-Credits-Szene war überflüssig und hat mir kein Lächeln
verpasst, geschweige denn Vorfreude beschert. War mir zu sehr
reingequetscht und zu sehr auf Cinematic-Universe hinaus, was mich
mit Gähnen zurücklässt. Der Film funktioniert als Unterhaltungsfilm
unfassbar gut und hat meine niedrigen Erwartungen tatsächlich
übertroffen und geliefert. Ein interessanter Film (und das bei King
Kong, der schon dutzende Male verfilmt worden ist) mit einer
interessanten, neuen Perspektive.