Es ist doch alles eingetroffen was erwartet wurde: TLJ schadet dem
folgenden Teil? Check. Schlechte Werbung und zu wenig gute, zu
späte Trailer? Check?
Randspartenkino in den neuen Kinoländern? Check.
Müdigkeit und Ernüchterung nach Solo und TLJ? Check.
Dennoch ist der Film ein Erfolg. Es läuft doch gut. Viel Geld wird
verdient. Man kann nicht ständig einen Rekord nach dem anderen
brechen.
Avatar 2 wird sicher auch, sofern er gut ist, die 2 Mrd. angehen.
Einfach so, aus dem Stand. Aber die wahre Herausforderung hat dann
Avatar 3 vor sich. Da gibt es keine Pausen, keine freie
Erwartungshaltung, keine Frische mehr.
Disney wird es bspw. schon noch merken, dass sein PG-13 Eid ihnen
schaden wird, wenn sie es nicht über FOX oder im TV über FX oder
Hulu lösen. Die Leute wollen auch mal was anderes, gewagtes,
dunkles, brutaleres. Das kann auch mal ein böser Spruch oder eine
Gewaltspitze sein. Deadpool und einige Serien darf man nicht
verwässern. Oder Blade in Phase 5. Blade ist camp. Wer das nicht
glaubt hat keine Ahnung. Warum funktionierte denn Blade 1, Blade 2.
Weil es sich nicht ernst nahm. Das war teilweise albern, aber
verdammt cool gemacht. Und die Zielgruppe wurde respektiert. Blade
3 wurde selbstreferentiell, sollte es für Teenies öffnen! Völliger
Quatsch. Blutleer war es und man bezahlte dafür.
60% der Star Wars Zuschauer sind über 25. Weltweit. Also spricht
man Kinder und Jugendliche nicht passend an. Rey und Kylo
funktionieren gut, aber wer sieht Finn oder Poe als Helden? Keine
Sau. Die sind das Hertha BSC des Fussballs: zwar da, können aber
auch einfach weg. Keine Emotion, keine Bindung, kein
Alleinstellungsmerkmal, keine besondere Szenen. Interessiert nicht.
Union hingegen hat all das: Geschichte, Emotion, Underdog Status.
Die dürfen auch scheitern, aber das wird verziehen, weil sie es
zumindest spürbar versuchen (by the way: beide Vereine sind Bsp.
und mir persönlich völlig egal, setzt da ein was ihr wollt).
Jüngere Kinder (7-12) wollen Angst haben vor dem Bösewicht und
emotional investieren. Das gehört dazu. Vader war genau das. Sie
wollen mitfiebern, sie wollen sich reinfühlen, mitgenommen werden.
Wie im Märchen, in Geschichten (die ihnen ihre Eltern heute leider
nicht mehr vorlesen). Diese ganze Vorstellungskraft geht doch total
flöten.
Ältere Kinder/Teens (13-16) wollen Spektakel, doppeldeutige
Andeutungen, mehr impact, mehr Emotion. Diese Rolle füllt im neuen
Star Wars gar niemand aus. In der OT ist es Han. Kein männlicher
Teenager wollte Luke sein, der war aalglatt, unmännlich. Ein netter
Held, klar. Aber eben nur nett. Dagegen wollte jeder Han sein.
Kriegt das Mädchen, ist ne coole Sau. Macht auch mal Mist, kämpft
sich wieder raus. Ein bißchen mysteriös, aber man ist trotzdem auf
seiner Seite.
Es steht und fällt mit den Charakteren.
etwas off-topic zu den Charakten:
Diversity funktioniert nicht als Hauptanker für Einspiel. Das ist
nachweislich so. Entweder man macht es vollständig und inhaltlich
relevant (Crazy Rich Asians, Black Panther, Avatar!) oder man lässt
es. Den anderen Scheiß hat man in den 80ern und 90ern mit dem
'Quoten-Schwarzen' schon gemacht. Ihr wisst schon, der Typ war
irgendwie immer lustig, oft Kiffer, sagte ständig 'Yo' und musste
in Teenie-Horrorfilmen als Erster sterben, er war der einzige
Farbige unter vielen Weissen Leuten. Völlig unrealistisch. Scary
Movie hat sich darüber zu Recht lustig gemacht. Alle lieben Raymond
referiert ständig auf dieses Stereotyp.
Währenddessen haben Beverly Hills Cop oder Lethal Weapon toll
funktioniert, weil es für die Story relevant gemacht wurde. Also
entweder nutzen oder gar nicht ansprechen. Oder alles mit Jackie
Chan. Rush Hour! Die Filme mit Denzel!
Und die Zuschauer merken das sofort, dass es nur baiting ist.
"Schaut, ein Latino darf mitmachen. Und da hinten steht eine
Asiatin. Und die ist furchtbar schlau." Das ist keine
Repräsentierung, das ist Werbung für gar nichts. Das gleiche gilt
unisono für jedwede Zurschaustellung von Sexualität. Da regt sich
Oscar Isaac nachträglich in einem Interview auf, dass er und John
Boyega keine Homosexuellen spielen durften. In einem Sci-Fi
Kriegsfilm! Man, auf den Kuss hat die Welt gewartet
Was für ein Idiot. Das ist
doch dann nur Mittel zum Zweck. Dem Zuschauer der Reihe ist das in
erster Linie scheißegal. Wen Yoda wohl geküsst hat? Bei Jabba
wissen wir es ja ...
Sollen sie doch eine KOTOR Verfilmung über mehrere Teile machen und
4 der 7 Hauptfiguren sind
asiatisch/weiss/latino/arabisch/schwarz/blau/Aliens oder was weiß
ich - und jetzt kommt es: es spielt keine Rolle! Das ging doch in
Rogue One auch. Aber bei TLJ ist Rose da. Völlig zusammenhanglos
wurde das beworben. Das ist doch kein Boyband casting: der Blonde,
der Braune, der Schwarze, der Anti und der verkappte Schwule. Für
jedes Mädchen was dabei. Nur gilt selbst da: ist die Musik scheiße:
und tschüss.
Terminator: Dark Fate ist auch so ein Bsp. für Franchise, wo es
einen aufregt: exakt gleiche Story, alte Darsteller die alle
Zuschauer unter 30 nicht im relevanten Maße kennen!! und
gleichzeitig holt man sich die bekannteste mexikanische
Darstellerin, nur um sie nichts tun zu lassen sondern das MacGuffin
zu sein
Was soll das?
Natürlich hat man dann keinen Erfolg im mittel -und
südamerikanischen Markt.
Diversity verkauft sich nicht, Inhalte verkaufen sich! Es geht
nicht mehr um die Darsteller, das sollte man doch bemerkt haben.
Kein Darsteller allein zieht noch Leute ins Kino, das war in den
90ern und Anfang der 2000er so.
Chris Evans in Avengers der große Mann. Ansonsten: was, der macht
auch andere Filme?
Robert Downey Jr. außerhalb von Franchises: kaum einer schaut
es.
Chadwick Boseman mit Black Panther: alle Leute in den Staaten:
"man, du repräsentierst uns, endlich." Nächster Film von ihm:
"Gähn, keine Zuschauer."
Und das geht weiblich genauso:
Brie Larson, Scarlett Johansson, Angelina Jolie, Daisy Ridley usw.:
außerhalb einer Franchise die pure Garantie Geld zu
verbrennen.
Also entweder Story oder Blockbuster, am besten die seltene
Mischung: ansonsten heißt es auf Wiedersehen im Einheitsbrei. Oder
im Streaming bei einem guten Programm.
agentsands
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