Die Bewertung enthält Spoiler,
Plot:
Der Widerstand steht vor der Vernichtung und muss fliehen, diese
Flucht gelingt allerdings nicht vollkommen und es entwickelt sich
ein Rennen um Leben und Tod. Währenddessen hat Rey endlich
Skywalker gefunden und versucht ihn zu überzeugen, ihr und dem
Widerstand zu Hilfe zu eilen...
Die Bewertung:
Wer sich die kurze Plotbeschreibung durchliest wird sich denken
"das kenne ich doch irgendwo her?" Und ja, auch Episode VIII
bedient sich teilweise an Storyverläufen - die so oder so ähnlich
bereits in Episode IV bis VI aufgegriffen wurden. Die Sinnlosigkeit
der Dinge die Luke, Leia und Han in Episode IV bis VI getrieben
haben, wird so auf die Spitze getrieben - da sich scheinbar nichts
in der Galaxie verändert hat. Aber gut, so ist das eben bei einem
quasi Reboot - auch wenn es angeblich ja keiner ist ;). Ich werde
ab und an die Spoiler Funktion verwenden, dies hat seinen Grund.
Solltet ihr den Film noch sehen wollen und nicht gespoilert werden
- öffnet sie nicht. Oder hört am besten an dieser Stelle auf zu
lesen ;).
Aber das der Film ein quasi Reboot ist, bedeutet ja nicht
zwangsläufig, dass der Film schlecht ist - auch eine aufgewärmte
Story kann gut in Szene gesetzt werden. Bevor die Spannung euch
zerreißt möchte ich aber gleich sagen, dem Film gelingt dies leider
nicht. Star Wars Episode VIII ist leider ein in vielerlei Hinsicht
missratenen Film der vieles falsch macht und nur sehr wenig
richtig. Da es kürzer ist aufzuzählen was mir gefallen hat, möchte
ich damit beginnen. Sowohl der Handlungsstrang zwischen Rey und
Kylo als auch dessen Inszenierung ist größtenteils gelungen. Hier
werden einige gute Ideen aufgegriffen und gut in Szene gesetzt.
:top:. Auch der spätere Fight zwischen einigen Beteiligten und
Snokes Garde ist schön in Szene gesetzt - auch wenn natürlich nur
bedingt spannend. Die Gespräche zwischen Rey und Luke sind
teilweise auch gelungen, allerdings bleibt die Begründung für Lukes
verschwinden weiterhin reichlich absurd. Schade das aus dem Luke
von Episode VI so eine Pfeife geworden ist, der sein Wohl über das
Wohl anderer gestellt hat. Allerdings hatte man den Fehler ja in
Episode VII gemacht, als man (neben der Kopie von Episode IV) eine
hanebüchene Story aufgetischt hat. Ansonsten sieht der Film in
vielen Szenen wirklich gut aus und handwerklich durchaus gut
produziert. Ja. Das waren die positiven Punkte. Nun zu den
negativen. Der Film dauert ca. 150 Minuten und treibt die
Geschichte, abgesehen von der Story zwischen Rey und Kylo und Rey
und Luke, nicht wirklich voran. Man hätte also den Film auch in 120
oder weniger erzählen können. Bis auf die Charakterentwicklung von
Rey, Kylo und Luke bleiben die Figuren so hohl wie sie schon im
vorherigen Teil gewesen sind. Poe ist scheinbar ein wichtiger Mann
und Krieger, aber kein sonderlich helles Köpfchen. Was er teilweise
treibt ist so saudämlich, das man sich fragt wie er a) so lange
überlegen konnte und b) wieso irgendjemand auf ihn hört. Aber
dieses Problem gibt es bei den Rebellen häufiger, Laura Derns Figur
hat ja dann irgendwann die offensichtliche Idee (die schon Stunden
davor durchgeführt hätte werden können) - immerhin eine Figur die
Hirn hat. Nicht viel, aber etwas. Finn ist weiterhin ein recht
albernder Charakter, der eigentlich nichts kann aber plötzlich dann
doch etwas nützliches weiß - wieso auch immer. Leia verhält sich
auch eher seltsam, zusätzlich hat sie eine unglaublich dämliche
Szene
SPOILER! Inhalt
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als sie im Raum schwebt und plötzlich durch
die Macht gerettet wird
. Die neue Figur Rose Tico ist auch recht eindimensional, wohin der
Plot mit ihr führen wird ist auch schon klar. Kommen wir zu den
"Bösen". General Hux wird in diesem Film völlig gegen die Wand
gefahren, da er konstant lächerlich gemacht wird und Snoke ist dann
doch nur eine Luftpumpe. Er ist ja der neue Palpatine
SPOILER! Inhalt
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und scheitert am selben wie dieser - nur eben
im Schnelldurchgang
. Captain Phasma war schon in Teil 7 ein Witz und auch in Teil 8
bleibt sie es. Das schlimmste am Film ist aber der Hauptplot -
nämlich die Flucht vor der Neuen Ordnung. Zum einen konzentriert
sich diese auf die Zerstörung des gerade verlassenen
Rebellenstütztpunkts, bevor man auf die Idee kommt die Rebellen
anzugreifen. Dann tut man dies und liefert sich ein
Schneckenrennen. Praktischerweise können Finn und Rose in der Zeit
durch die halbe Galaxie reisen um Rettung zu holen, die Schnecken
warten ja. Und so ärgert der Plot dann halt leider doch. Nicht nur
das man wenig neues zu sehen bekommt, es ist auch noch saudämlich
und lässt die unendliche Flugpiste von Fast and the Furious als
etwas intelligentes dastehen. Der Kampf am Ende ist dann eine
Erinnerung an Episode V - nicht das man neue Ideen verwenden
könnte. Ich könnte noch unzählige doofe Dinge aus dem Film
erwähnen, ich lasse es aber. Wer Plüschtiere mag, wird aber bei
diesem Film auf seine Kosten kommen. Für fast jeden ist was nettes
dabei.
Insgesamt hat mich der Film also mehr als enttäuscht. Zu lang, zu
dumm und zuwenig gute Ideen. Die letzten Jedi ist vielleicht sogar
der Tiefpunkt der Saga. Soviel Budget und scheinbar kein Geld für
jemanden der ein Drehbuch schreiben kann.
Alex

How do you go on... when in your heart you begin to understand...
there is no going back? There are some things that time cannot
mend... some hurts that go too deep... that have taken hold.
When you find that one person who connects you to the world, you
become someone different, someone better. When that person is taken
from you, what do you become then?