Nachdem Bruce Willis mit
Stirb langsam (1988) und
Stirb langsam 2 (1990) große
Erfolge feierte, musste er sich bereits früh an Flops wie
Fegefeuer der Eitelkeiten (1990)
oder
Hudson Hawk (1991) gewöhnen, die nicht nur
von den Kritikern, sondern auch an den Kinokassen gnadenlos
abgestraft wurden. Letztgenannter erscheint über Sony Pictures Home
Entertainment nun auch auf dem hochauflösenden Medium, wobei dieses
Review klären soll, ob sich ein Upgrade, respektive eine
Anschaffung lohnt.
Story
Der ehemalige Meisterdieb Eddie Hawkins (B. Willis), von allen aber
nur
Hudson Hawk genannt, wird frisch aus dem
Gefängnis entlassen. Eigentlich möchte er nun ein friedliches Leben
führen, wird aber von verschiedenen Leuten, wie etwa der Mafia oder
der CIA dazu erpresst, wieder verschiedene Raubzüge durchzuführen.
Wie sich herausstellt, stecken dahinter das durchgeknallte
Milliardärsehepaar Darwin (R. E. Grant) und Minerva Mayflower (S.
Bernhard), die dringend drei bestimmte da Vinci Werke benötigen.
Darin verstecken sich verborgene Teile eines Kristalls, mit dessen
Hilfe die „Macchina del Oro“ fertiggestellt werden kann. Einer
Maschine, mit der sie Unmengen Gold herstellen können. Wird
Hudson Hawk dem Angebot widerstehen können?
Regisseur Michael Lehmann hatte es in seiner bisherigen Karriere
nicht leicht. Die meisten seiner Filme waren entweder finanzielle
Flops, wie seine gefeierte Komödie „Heathers“, oder wurden von der
Kritik zerrissen, wie etwa „Von Frau zu Frau“.
Hudson
Hawk ist die Fusion aus beidem, auch wenn der Titel wie
auch andere Produktionen Lehmanns (z.B. „Airheads“) mittlerweile
bei Fans Kultstatus erreicht hat. Das kann in diesem Fall wohl
weniger an der ambitionierten Drehbucharbeit von Hauptdarsteller
Bruce Willis gelegen haben, sondern eher am trashigen Grundton der
Handlung. Im Grunde genommen nimmt sich der Film aufgrund der
überzeichneten, klischeebeladenen Figuren, dem steten Overacting
und den wenig spektakulären Actionszenen selbst nicht wirklich
ernst. Dabei wurden die wirklich schlechten und platten Gags und
Sprüche a la "Ketchup! Hoffentlich von glücklichen Tomaten!" oder
"Die zwei bösen Marios! Warum erleb ich nicht mal ´n netten Mario,
´ne Marionette?" noch nicht einmal mit einbezogen.
Hudson
Hawk bietet letztendlich nichts außer fragwürdigen Humor,
der sich stets bemüht, die Klasse der herausragenden Bud Spencer
und Terence Hill Dialoge zu erreichen, dies aber zu keinem
Zeitpunkt schafft.
Neben Bruce Willis als titelgebendem Antiheld Hudson Hawk, sind
Danny Aiello (
Mondsüchtig), Andie MacDowell
(
Und täglich grüßt das Murmeltier),
James Coburn (
Gesprengte Ketten), Richard E.
Grant (
Warlock – Satans Sohn), Sandra
Bernhard (
Roseanne) und David Caruso
(
CSI Miami) in weiteren Rollen zu
sehen, die mitunter, wie bereits erwähnt, durch starkes Overacting
auffallen, was zwar zum Konzept passt, aber für manchen Zuschauer
sicherlich etwas anstrengend sein wird.
Bildqualität
Der Transfer schaut wirklich gut und recht sauber aus. Dabei ist so
gut wie kein Schmutzpartikel zu erkennen. In puncto Schärfe wurde
im Vergleich zur DVD ordentlich zugelegt, auch wenn hier und da
auch einige weichere Abschnitte zu sehen sind. Das Filmkorn ist bis
auf ein, zwei Szenen stets natürlich und fein, ohne dabei störende
Ausmaße anzunehmen. Die Farben sind stets natürlich und klar, bei
ansprechender Sättigung und gut eingestelltem Kontrast. Der
Schwarzwert ist schön kräftig, könnte aber mitunter gerne noch
etwas satter sein. Kompressionsspuren sind nur in Ausnahmefällen
und sehr schwach aufgefallen. Besonders erwähnenswert ist die tolle
Kameraführung von Dante Spinotti (
L.A. Confidential), der wie gewohnt
eine herausragende Arbeit abgeliefert hat.
Tonqualität
Die deutsche Tonspur (Dolby Digital 2.0) ist bestenfalls als
zweckdienlich zu bezeichnen. Die Abmischung bietet zwar eine gute
Stereoseparation mit guter direktionaler Aufteilung, doch der Klang
ist nicht sonderlich natürlich. Darüber hinaus ist auch die Balance
nicht ausgewogen, da die Dialoge stets etwas mehr betont werden als
die Hintergrundgeräusche und die Musik. Wenigstens sind dafür die
Synchronstimmen stets klar verständlich. Bässe sind nur ansatzweise
vorhanden. Die Dynamik ist ganz ok, könnte aber umfangreicher sein.
Dass das möglich ist, belegt das englische Original, welches nicht
nur dynamischer, sondern darüber hinaus auch natürlicher klingt.
Wenigstens sind keine Verzerrungen oder andere Störgeräusche zu
hören.
Ausstattung
-
Die Geschichte von Hudson Hawk - Featurette mit Bruce Willis
(SD; ca. 30 Minuten)
-
Die Eroberung Minervas - Featurette mit Sandra Bernhard (SD; ca.
11 Minuten)
-
Hudson Hawk Titelsong – Musikvideo (SD; ca. 4 Minuten)
-
Entfallene Szenen (SD; ca. 6 Minuten)
Das bereits von der DVD bekannte Bonusmaterial ist nahezu komplett
auf der Blu-ray enthalten. Das bedeutet im Klartext, dass die
beiden Featurettes „Die Geschichte von Hudson Hawk“, sowie „Die
Eroberung Minervas“ ebenso den Weg auf die Disc gefunden haben, wie
das Musikvideo und einige nicht verwendete Szenen. Wem der Film
gefallen hat und noch gerne mehr zu den Figuren und zum Film
erfahren möchte, wird hier fündig. Offensichtlich wurde allerdings
auf den Audiokommentar von Regisseur Michael Lehmann verzichtet.
Ein Wendecover fehlt ebenfalls.
Fazit
In technischer Hinsicht hinterlässt die Veröffentlichung dieses
Katalogtitels einen sehr zwiespältigen Eindruck. Das Bild
hinterlässt dabei aufgrund seiner im Vergleich zur DVD gesteigerten
Qualität noch einen guten Eindruck. Da kann der Ton aber aufgrund
mangelnder Dynamik und wenig natürlichem Klang nicht ganz
mithalten. Interessierte Fans finden darüber hinaus noch vier
Beiträge mit weiteren Informationen zum Film auf der Disc, wenn
auch nur in SD. Mit
Hudson Hawk hat Bruce Willis
gleich früh bewiesen, dass nicht jeder seiner Filme ein Volltreffer
sein muss. Während seine aktuellen Produktionen durch chronische
Lustlosigkeit des Schauspielers glänzen, agierte der Mime damals
zwar hochmotiviert aber komplett belanglos und glänzte eher durch
fragwürdigen Humor. Dennoch hat der Film einige Anhänger gefunden,
die sich jetzt auf eine Blu-ray Veröffentlichung dieses Titels
freuen dürfen. Fans des Darstellers sollten aber einen Blindkauf
vermeiden. (sah)
Story 4
Bildqualität 8
Tonqualität 4
Ausstattung 4
Gesamt * 5
Kaufempfehlung 5 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S
Sub / Rear: Dali Zensor 1