Geschrieben: 10 Mai 2014 00:53
Bigscreener
Blu-ray Profi
Aktivität:
Am Anfang war James Bond, könnte man sagen.
Hierbei handelt es sich wohl um die längste Filmreihe aller Zeiten.
Mit Jean Connery kam im Jahre 1965 der 3. Film der ewigen Kinoserie
in die deutschen Kinos. Goldfinger gehört zu den James Bond Filmen,
die noch ohne wesentliche Gimmicks auskamen. Ian Flemming, der mit
seinem 7. James Bond Roman die Filmvorlagen schrieb hat mit
Goldfinger einen seiner Besten Geschichten verfasst. Die Idee zum
Roman kam ihm als er sich 1956 in dem Kurort Enton Hall in
Zentralengland aufhielt. Dort traf er einen Goldhändler, der in
über der Goldhandel in der Welt aufklärte. Die Verbindung von Guy
Hamilton und Sean Connery führten dazu, das der Film als der am
schnellsten Geld einbringende Film in das Guinness Buch der Rekorde
einging und damals 120 Mio. US Dollar erwirtschaftete. Bei einem
Invest von etwa 3 Mio. US Dollar beträgt das Ergebnis
inflationsbereinigt über 900 Mio. US Dollar. Bei Goldfinger handelt
es sich somit um ein echtes filmisches Schwergewicht. Ich möchte an
dieser Stelle auch gar nicht weiter auf die Ursprünge eingehen,
sondern mich eher den grandiosen Akteuren widmen. Da wäre natürlich
an erster Stelle Sir Jean Connery, der damals mit 34 Jahren in
seinem 3ten James Bond Film den Agent mit der Lizenz zum Töten
spielte. Insgesamt waren es 6 Filme mit einer kurzen Unterbrechung
stieg er 1971 aus der Filmreihe aus, kam dann in Sag niemals nie
noch einmal zurück und bleibt doch bis heute, der James Bond
Charakter der durch ein besonderes Gentlemen likes Auftreten und
einer unfassbaren Präsenz, die Filme prägte und jeden der mit ihm
auf der Leinwand stand an diese spielte. Mit Ausnahme eines Mannes,
Gerd Fröbe, spielte hier den Gegenpart mit einer ungeheuren Note
für die damalige Zeit. Dieser Schauspieler spielte ebenfalls in der
Ersten Filmliga und drückte dem Film seinen Stempel auf. Eine
tragische Note hinterlässt der Film allerdings, nur knapp einen
Monat vor der Filmpremiere verstarb Ian Flemming und konnte somit
diesen Film nicht mehr erleben, der in die Filmgeschichte
einging.
Film:
Jeder James Bond Fan, kennt natürlich die
Storyline. Für diejenigen, die allen Unkenrufen zum Trotz, diese
grandiose Story nicht kennen, hier noch einmal ein kurzer Abriss
der Ereignisse.
Bevor der
eigentliche Hauptfilm startet, gibt es bei allen Bondfilmen
zunächst eine kleine Vorgeschichte. Hier kann man Bond dabei
zusehen, wie er irgendwo in Südamerika eine Mission
erfüllt.Danach geht es
nach Miami, wo der legendäre, da immer wieder auftauchende Felix
Leitner vom Amerikanischen Geheimdienst ihm einen weiteren Auftrag
übermittelt, nämlich den Auric Goldfinger zu überwachen, das geht
aber schief und so kommt, das was kommen muss, eine seiner
Liebschaften muss seine Leichtsinnigkeit mit dem Leben bezahlen.
Das ist auch ein immer wiederkehrendes Element der James Bond
Filme, das bis in die Craig Ära
hineinreicht.Mit aus heutiger
Sicht lächerlichen, dafür aber um so cooleren Gimmicks wie den
legendären Aston Martin DB 5 (der zuletzt auch in Skyfall wieder zu
Ehren kommt) ausgestattet, der den Bentley beerbte wird Bond wieder
auf Goldfinger angesetzt und schlägt ihn in einem Golfturnier. Auch
dieses Spielelement kommt in der Mehrzahl der James Bond Filme vor.
Goldfinger, will durch einen Überfall auf Fort Knox, das
Währungssystem zu seinen Gunsten beeinflussen
möchte.Während der
Observation wird Bond von Goldfinger gefangen genommen und soll
mittels eines Lasers tranchiert werden. Nichts scheint Goldfinger
aufhalten zu können, aber was wäre ein MI6 Agent ohne seine
Redegewandtheit und der Fähigkeit zu überzeugen. Goldfinger
versteht, dass James Bond ihm mehr nützen kann als Tod und so wird
James Bond schließlich in Amerika auf seiner Farm eingesperrt. Mit
seinem James Bond typischen Charme kann er die Pilotin des
Flugzeuges für sich einnehmen und letztendlich mit ihr zusammen
verhindern, das Goldfinger sein Ziel
erreicht.Grundsätzlich
folgen die Strukturen der James Bond Filme einer bemerkenswerten
Gradlinigkeit, die in ihren Grundzügen alle 23 Filme durchzogen hat
und bestimmt auch im 24.Teil wieder zum Tragen kommt. Hierdurch
sind die Filme so wunderbar durchschaubar, weiß man doch, das der
Held am Ende immer irgendwie sein Mission Impossible gewinnt und
schlussendlich die Oberhand behält. Ein interessantes Detail ist
hier die Entschärfung der obligatorischen Bombe zur Time
007.
The Cast:
Sean Connery als James Bond; Gert Fröbe ist Auric
Goldfinger; Honor Blackman spielt Pussy Galore; Shirley Eaton als
Goldlady Jill Masterson; Harold Sakata ist Melonen Oddjob; Cec
Linder als der legendäre Felix Leiter, Bernard Lee als M; Lois
Maxwell ist die Miss Monneypenny schlechthin; Desmond Llywellyn als
das Genie Q und der Regisseur Guy Hamilton; das Produktionteam
Albert R. Broccoli & Harry Saltzman
Bild:
Zunächst einmal muss man sich vor Augen halten, dass der Film schon
50 Jahre auf dem Filmmaterial hat. Zwischenzeitlich ist man
natürlich schon sehr verwöhnt, was die Bildqualität betrifft, kann
der Film diese Erwartungen eigentlich erfüllen. Hierfür habe ich
mir natürlich den Film einmal unter dem kritischen Aspekt der
heutigen Blu Ray Bild Qualität angesehen. Schärfe, Farbgenauigkeit,
Schwarzwert, Kontrast, alles Attribute, die passen müssen, wenn ein
Film nach heutigen Sehmaßstäben eine hohe Punktzahl ergattern
möchte. Der Film wurde seiner Zeit auf einem 35 mm Film in
Technicolor aufgenommen. In Europa kam er in einem
Ansichtsverhältnis von 1,66:1 in die Kinos. Die Auswertung auf der
Blu Ray Disc entspricht genau diesem Verhältnis, das ist schon
einmal sehr löblich.Der Transfer ist
mehr als gelungen, hier stimmt alles. In der Erstauflage waren die
Farben noch etwas eingefärbt. Hier ist davon nichts mehr zu sehen.
Grau ist grau und weiß ist weiß. Nur in einigen Szenen lässt der
Schwarzwert etwas zu wünschen übrig. Das sind aber nur kleine
Mängel, die in Anbetracht des Alters nicht weite ins Gewicht
fallen. Alle Farben auch das Gold ist sehr passend, der Kontrast
ist auf hohem Niveau. Somit ist das Filmbild so frisch wie nie. Den
Film hat man noch nie in dieser Qualität sehen können, das steht
fest.
Ton:
Im Filmoriginal wurde der Ton, so wie damals noch vielfach üblich
in Mono aufgenommen.Für die Blu Ray
Auswertung wurde der Ton noch einmal komplett überarbeitet und
steht in englisch und in deutsch in einer 5. 1 DTS Fassung zur
Verfügung. Eine Monotonspur in eine Surroundtonspur umzubauen
erfordert schon einiges an Können und so ist es auch nicht
sonderlich verwunderlich, das sich das Haupttongeschehen auch in
der Front abspielt.Da ist aber
nicht wirklich tragisch, da man bei einem so alten Filmgesellen
nicht wirklich etwa anderes erwartet
hat.Der Titelsong
von Shirley Bassey " Goldfinger" der ihr größter Songerfolg werden
sollte ist bereits eines der wesentlichen Qualitätsmerkmale des
Filmsoundtrack, der sich schön verteilt über den gesamten Film
erstreckt.Der Soundtrack
arrangiert von John Barry machte auch schon damals einiges her und
trägt zur Gesamtstimmung des Filmes bei. Die einzelnen Stücke, die
eingewebt in der Filmstruktur sich zu einem Ganzen verschmelzen
ergeben zusammen mit dem Bild eine wunderbare Gesamtperformance ab,
sodass man hier eigentlich gar kein Effektgewitter benötigt, so wie
es heute üblich ist bei Actionfilmen. Goldfinger ist aber gar kein
echter Actionfilm, hat man sich doch damals noch die Zeit genommen
Charaktere wirklich gut einzuführen und dem Film so die Luft zu
geben, die er benötigt um zu glänzen. So ist auch der Ton insgesamt
ein Hochglanz Soundtrack, der durch klare und sauber verortete
Dialoge unterstützt wird und an einigen Stellen auch die Rears mit
einbindet.Somit bleibt mir
hier nur die Hochachtung vor den Klangkünstlern, die aus einem
bestimmt matten Mono einen respektablen "Surroundsound" gezaubert
haben. Nur die Subs sind aus dem Spiel.
Extras:
Ja die Extras sind bei allen Bondfassungen mit
einem gleichen Menü versehen, neben einem Making Of und einigen
anderen Informativen Infos, ist auch immer eine Bildergalerie
enthalten. Insgesamt sind die Extras aber eher überschaubar. Hat
man doch damals noch nicht so viel Extramaterial erstellt, nur um
diese nachher auf einer Konserve zu präsentieren. Für die damalige
Zeit jedoch schon sehr beachtlich und so bekommt man einen Einblick
in die Drehorte, wie Fort Knox entstanden ist, was alles so in den
Pinwoodstudios nachgebaut wurde und vieles mehr. Einen Sonderstatus
nimmt natürlich auch hier das James Bond Auto
ein.Fazit:
Der 3. Bond ist auch einer der Besten alten
Bonds. M.E. nicht unbedingt der Beste aller Zeiten, hierfür ist die
Daniel Craig Ära verantwortlich, hat sie es doch geschafft, den
Charakter neu zu erfinden. Gleichwohl kommt Goldfinger sofort
danach, denn Sir Jean Connery hat mit seiner unnachahmlichen
Interpretation der Figur in Verbindung mit Guy Hamilton, die Lunte
für eine scheinbar nie enden wollende Filmreihe gelegt. Das freut
natürlich alle Bond Fans, die auf unzähligen Fanseiten schon dem
24igten Bond Film entgegenfiebern und so bleibt uns Bond wohl noch
viele Jahre erhalten, obwohl die Grundstruktur der Filme auch heute
noch der von Goldfinger entspricht.
„Mein Name ist Bond, James
Bond“
Bewertung:
Film: 9 von 10
Bild: 8,5 von 10
Ton: 6 von 10
Extras: 6 von 10Equipment:
Beamer: Optoma HD 33
AVR: Yamaha RX-V1073
Blu Ray Player: Sony BDP-S790
Lautsprecher: 7.2; JM Lab Chorus; Canton; Subs
Canton, Elac
C.T.
Geschrieben: 10 Mai 2014 09:33
;Ja, Ja...der Bond...
ist wirklich kein schnöder, einzelner, klobieger "Film
Riegel"...sondern wahrscheinlich tatsächlich die am längst
dienendste "Filmpraline" der Welt;)....auch ich bin ihr komplett
verfallen!
Ein wiederum sehr gutes Review, das die Entscheidung wer hier die
Preise abstauben wird, nicht gerade leichter macht...
TOP...wie immer!:thumb:
Danke!
Geschrieben: 12 Mai 2014 00:41
Sehr umfangreiches und gut geschriebenes Review. Weiter so.:thumb: