Geschrieben: 30 Apr 2014 22:59
Gast
Story: 6/10 Punkte
Bild: 7/10 Punkte
Ton: 6/10 Punkte
Extras: 2/10 Punkte
"Der Film brachte einige dazu aus dem Kino zu rennen!
Zitat: Sylvester Stallone
Nachdem "D-Tox" noch auf seinen Veröffentlichungstermin wartete,
stand Stallone im Oktober 1999 für seinen nächsten Film vor der
Kamera, dem Remake des Filmes von 1971, "Get Carter".
Produzent des Filmes Mark Ganton war Fan des Originalfilms mit
Michael Caine, er hielt es für den richtigen Zeitpunkt, dass man
dem Film einem Remake unterzieht.
Für "Get Carter" wurde der Regisseur Stephen Kay verpflichtet, Kay
war unter anderem später bei einigen Episoden der Serie "The
Shield" und "Sons of Anarachy" verantwortlich.
Stephen Kay hatte klare Vorstellungen wie er den Film aussehen
lassen wollte, Kay schwebte eine Film Noir Optik vor, daher
überlegte er kurz, ob der Film in schwarz weiß gedreht wird.
Jedoch sah er schnell davon ab, da er der Meinung war, dass der
Film sich so schwerer verkaufen lassen würde.
Für die Hauptrolle verpflichtete man Sylvester Stallone, als man
ihm das Drehbuch zeigte und man ihm mitteilte, dass Michael Caine
und sein guter Freund Mickey Rourke mitwirken, willigte er bereit
ein.
Mit Michael Caine stand er gemeinsam vor der Kamera bei dem Film
"Flucht oder Sieg", der Film ist aus dem Jahre 1981.
Im Januar 2000 endeten die Dreharbeiten zu dem Film.
Nach einigen Testvorführungen ordnete man kleine Nachdrehs an, da
die Performance von Michael Caine beim Publikum sehr gut ankam,
dementsprechend erhöhte sich die Screentime von Michael Caine um
einiges, sehr zur Freude der Zuschauer.
Nach den positiven Test-Screenings war die Erwartungshaltung
demzufolge hoch.
Leider zollte das Publikum an der Kinokasse dem keinen Tribut,
sodass "Get Carter" in den USA nur 15 Millionen US-Dollar
einspielte, im Rest der Welt kamen noch einmal 4 Millionen
US-Dollar hinzu.
Von einem derart schlechten Einspielergebnis waren alle Beteiligten
überrascht.
Schnell wurde Regisseur Stephen Kay als Schuldiger
ausgemacht.
Stallone hingegen kam sehr gut weg bei den Kritikern, seine
Darstellung wurde sehr gelobt.
Stephen Kay's Fehler war es, dass den Fokus zu sehr auf das
Visuelle legte, das Optische ist gnadenlos überfrachtet.
Kay hantiert ziel-und stillos mit Schattenspielchen, ausgefallenen
Kameraperspektiven und Spiegelungen herum, zudem setzte er einen
anstrengenen Schnitt in Szene.
Was künstlerisch wirken sollte, ist ein visuelles Chaos, was düster
sein sollte, ist nur dunkel.
Leider versäumt es Stephen Kay, den Fokus auf Dramaturgie und die
Schauspieler zu setzen, stattdessen fokussierte er sich auf die
Optik und Atmosphäre.
Selten traf der Begriff "Style over Substance" so zu, wie bei "Get
Carter".
Leider wirkt der Cast dadurch beinahe verloren und man sieht, dass
Potenzial vorhanden ist, jedoch wird es leider nicht voll
ausgenutzt, ausgereizt.
Sylvester Stallone schafft es bei seiner Screentime jedoch, den
Film besser aussehen zu lassen, als er es ist, Mickey Rourke und
vor allem Michael Caine tun ihr Übriges im postiven Sinne
dazu.
Dank der Schaupieler lässt sich sagen, dass der Film ansehbar ist,
ohne eben diese, lässt sich der Film nicht ansehen.
Stallone sagte einmal, rückblickend betrachtet, dass er "Get
Carter" so wie er ist, besser nicht gemacht hätte...
***Nichts geht über das Original mit Michael Caine!***
Story:
Jack Carter (Sylvester
Stallone) ist ein unbarmherziger Schuldeneintreiber und Killer, der
seine Aufträge skrupellos ausführt.
Der plötzliche Tod seines Bruders Richie wirft Carter völlig aus
der Bahn.
Auf einmal beweist er Familiensinn und stellt sein bisheriges Leben
in Frage, ganz zum Erstaunen seiner Schwägerin Gloria (Miranda
Richardson) und seiner Nichte Doreen (Rachael leigh Cook).
Als sich jedoch herausstellt, dass Richie in Wirklichkeit ermordet
wurde, besinnt sich Jack auf seine Qualitäten, sein Können.
Zusammen mit Doreen begibt er sich in die Unterwelt von Las Vegas
und will nur noch eines: Rache!
Doch, als Jack der Wahrheit näher kommt, holt ihn seine eigene
Vergangenheit wieder ein...
Das Bild:
Eines muss man Warner Bros.
stets lassen, sie packen den Film beinahe immer im korrekten
Bildformat auf die Disc, das war zu DVD-Zeiten bereits der
Fall.
Bei der Blu-ray ist das Bildformat genauso korrekt dargestellt, im
Format 2,40:1, Cinemascope.
Die Stärken liegen bei den Szenen die im Licht spielen, am
Tage.
Hier wirkt alles Dargestellte realistisch, sauber.
Dem Film sind ein wenig die Farben entzogen, so kommt man nicht
umhin festzustellen, dass der Film recht "blass" daher kommt, was
vom Regisseur so gewünscht ist.
Tiefenschärfe ist leider nur an wenigen Stellen vorhanden, und das
auch nur bei Nahaufnahmen.
Die Szenen, die sich im Dunkeln abspielen, sind gut im Kontrast,
der Schwarzwert ist ebenso gut, das Bild weißt aber an manchen
Stellen ein wenig Rauschen auf.
Wenn man sich ein wenig mehr Mühe gegeben hätte bei der
Bildqualität, so wäre ein erstklassiger Transfer drin
gewesen.
***Potenzial nicht genutzt!***
Referenz: Nein.
Der Ton:
Deutscher Ton ist wie bei den meisten
VÖs seitens Warner Bros. nur in Dolby Digital 5.1
aufgespielt.
Im Vergleich zur Originaltonspur die in DTS-HD Master Audio 5.1
vorhanden ist, hat der deutsche Ton ganz klar das Nachsehen.
Es fehlt so ziemlich an allem, an Räumlichkeit, am Bass und die
Tatsache, dass das Gesprochene bei der deutschen Tonspur zu leise
klingt.
Beim Originalton ist alles besser, man hat das Gefühl im Geschehen
mit drin zu sein.
Zu erwähnen sei, dass der Tiefton hier die große Stärke ist und die
vorhandene Räumlichkeit.
Die deutsche Synchronisation ist gut, Thomas Danneberg spricht
Sylvester Stallone routiniert gut, passend zum Charakter.
Optional sind deutsche Untertitel für Hörgeschädigte
zuschaltbar.
***Unter Wert (beim deutschen Ton)!***
Referenz: Nein.
Extras/Specials:
Ein Wendecover ist nicht
vorhanden.
Das Hauptmenü ist starr, nicht animiert, im Hintergrund ist die
Musik des Filmes zu hören.
Folgendes ist an Specials auf der Disc enthalten:
- Audiokommentar mit Regisseur Stephen Kay - ohne optionale
deutsche Untertitel
- 7 Deleted Scenes (08:10 min.), in SD - optional mit deutschen
Untertiteln
- US-Kinotrailer (02:29 min.), in SD
Die vorliegenden Specials
sind exakt die gleichen, wie bei der DVD-Auflage.
Leider hat sich da nichts verbessert, was mitunter an dem
schlechten Einspielergebnis liegen dürfte.
Möchte man mehr zu der Enstehung des Filmes in Erfahrung bringen,
so lohnt sich der Audiokommentar.
Schade, dass es keine Interviews, ein Making of, etc. gibt.
***Get out!***
Referenz: Nein.
Laufzeit des Filmes: 1:42:34 Std. (ungeschnittene R-Rated
Fassung)
Fazit:
"Get Carter" ist durch die
gute Besetzung ein annehmbarer Film, leider ist hier einiges an
Potenzial liegen gelassen worden.
Der Film hätte viel besser sein können als er es ist.
Schwachpunkt des Filmes ist eindeutig das Drehbuch und der
Regisseur.
Glanzpunkte des Films sind Michael Caine, Mickey Rourke und
Sylvester Stallone.
An das Original mit Michael Caine von 1971 kommt der Film nicht
ansatzweise heran.
Leider gibt es das Original noch immer nicht mit deutscher Tonspur
legal auf DVD oder Blu-ray.
Das Original ist ganz sicher dem Remake vorzuziehen, bleibt zu
hoffen, dass der auch endlich mal erscheint.
Die Bildqualität von "Get Carter" ist im Allgemeinen gut, jedoch
hätte hier noch einiges mehr rausgeholt werden können.
Der Ton ist im Original sehr gut abgemischt, der deutsche Ton kann
da nicht ansatzweise mithalten.
Die Boni sind die gleichen wie auf DVD, schade eigentlich, dass
nicht mehr dazu gekommen ist.
Für all jene, die weder das Original "Get Carter" kennen, noch die
Neuverfilmung mit Stallone sind angeraten, sich das Original zuerst
anzuschauen.
Handwerklich ist die Neuverfilmung solide und wird nur durch die
guten Darsteller aufrecht gehalten.
***Solider Film, der hätte besser sein
können!***
Artverwandte Filme: Get
Carter (1971), Assassins
(Anzahl der Wörter:
1204)
Geschrieben: 06 Mai 2014 11:39
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NX-01 Nichts ist für immer
Hab mir mal Dein Review zu "Get Carter" vorgenommen, weil es ein
Film ist, den ich selber sehr mag und von dem ich es sehr schade
findet, daß er sowenig Beachtung finden.
Versuche, meinen Kommentar vernünftig zu gliedern:
Pro
- Die Abschnitte "Bild", "Ton", "Extras" sind klar formuliert und
konzentrieren sich auf´s Wesentliche. Für mich als
Reviewinteressierten genau richtig gehalten - ich kann alles was
ich wissen möchte schnell erfassen!
-- Das "Fazit" hat eine angenehme Länge und faßt Deine Einschätzung
noch einmal gut zusammen.
Contra
- Die Sätze in der Einleitung und im Fazit sind z. T. sehr knapp
bemessen. Es folgt ein kurzer Satz nach dem anderen: Kurzer Satz.
Punkt. Kurzer Satz. Punkt. Kurzer Satz. Punkt. ...
Das erinnert mich an die ersten Schulaufsätze, die man früher auf
den weiterführenden Schulen verfaßt hat.
Hier wäre längere, umfangreichere Sätze (vielleicht statt einem
Punkt mal ein Komma oder ein Spiegelstrich gesetzt) teilweise
wünschenswert.
- Dein Einleitungssatz "Der Film brachte einige dazu aus dem Kino
zu rennen!" (auch wenn es ein Zitat von Stallone sein sollte)
stoppt den Filminteressierten sofort, da er negativ formuliert ist
und somit die Gefahr birgt, daß das Review gar nicht erst gelesen
wird.
- Die Einleitung ist zu lang und mit zu vielen Informationen
überladen!
Alles in allem weiß Dein Review zu gefallen, auch, wenn noch Luft
nach oben ist. Die positiven Aspekte überwiegen die negativen und
es beschreibt den Film durchaus treffend, wobei ich als
Stallone-Fan mir einen positiveren Gesamteindruck gewünscht hätte,
aber das ist halt wieder subjektives Wunschdenken.
Hab Dank!!! (Wo kann ich hier eigentlich den Danke-Button drücken?)