Blu-ray Forum → Blu−ray Talk, Kino & Filme, TV−Serien, VoD & Gewinnspiele → Blu−ray & Kino Filmreviews → bluray−disc.de Reviews

Malavita - The Family

Gestartet: 06 Apr 2014 10:37 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
11.04.2014
Laufzeit:
111 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 06 Apr 2014 10:37

Jason-X

Avatar Jason-X

user-rank
Blu-ray Papst
fsk-geprueft
user verified
aktivitaet.png Aktivität:
 
Man nehme für eine neue Filmproduktion einen erfahrenen und bekannten Regisseur wie etwa Luc Besson (Das Fünfte Element), dazu gesellen als Hauptrollen Michelle Pfeiffer, Tommy Lee Jones und Robert De Niro einige renommierte und ausgezeichnete Schauspieler und gebe letztgenanntem seine Paraderolle als Mafiaboss. Wenn dann noch Martin Scorsese als ausführender Produzent agiert, muss das ja schon zwangsweise einen guten Film ergeben. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.


Story
Fred (R. De Niro) war einst einer der mächtigsten und gefürchtetsten Mafiapaten in New York. Als er eines Tages gegen eine Reihe weiterer einflussreicher Mobster aussagen musste und diese dadurch hinter Gitter brachte, steht er auf der Abschussliste. Kurzerhand steckt ihn das FBI zusammen mit seiner Frau Maggi (M. Pfeiffer) und ihren beiden Kindern in das Zeugenschutzprogramm. Wo könnte man wohl sicherer sein als in der Normandie und so finden sich die vier New Yorker zusammen mit dem bärbeißigen FBI-Agenten Stansfield (T. L. Jones) an der französischen Atlantikküste wieder und versuchen mit dem Leben dort zurechtzukommen. Aber die Mafia setzt alles daran, die Verräter unter die Erde zu bringen. Schon bald steppt in dem verschlafenen französischen Örtchen so richtig der Bär.

Obwohl Robert De Niro und Michelle Pfeiffer bereits in Der Sternwanderer und Happy New Year involviert waren, stehen sie zum ersten Mal auch gemeinsam vor der Kamera. Wie eingangs erwähnt, sollte bei diesen Grundvoraussetzungen auch ein entsprechend herausragender Film zu erwarten sein, aber Malavita – The Family ist letztendlich nur besserer Durchschnitt. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht besonders empfehlenswert. Dabei haben wohl die meisten bei dem Thema Mafia und Komödie unweigerlich den herausragenden 90er Jahre Klassiker Reine Nervensache im Sinn, der die Elemente aus Action und Komödie sehr gut vereinte. Bei Luc Besson hat diese Fusion nicht so reibungslos funktioniert. Während die Action, wie sollte es auch anders sein, sehr gut inszeniert wurde (vor allem das fulminante Finale), erscheinen nicht wenige Gags übertrieben oder gar aufgesetzt. Authentisch geht anders, auch wenn es sich grundsätzlich um einen Film handelt, in dem man sich offensichtlich stark beim schwarzen Humor bedient hat.

Vielleicht erfreut sich das amerikanische Publikum aber auch gerne an Frankreich-Klischees, doch nach ein paar netten Ideen geht dieser Art Humor dann doch schnell die Luft aus und es mangelt an Inspiration und Originalität. Dabei liegt in der Romanvorlage Malavita. Eine Mafia-Komödie von Tonino Benacquista nicht einmal der Fokus so sehr auf diesem Element. Dafür hat Besson ebenso viel Wert auf zahlreiche Subplots gelegt, die oftmals dazu neigen, den roten Faden aus dem Auge zu verlieren und den Film ein wenig zu überladen. Immerhin ist der Regisseur insoweit erfahren, dass er dennoch immer der Herr der Lage bleibt. Dennoch ist die eine oder andere Logiklücke nicht von der Hand zu weisen. Sicher ist indes, dass der Film ohne das Mitwirken der prominenten Darsteller ohne Wirkung verpufft wäre. Bei einem Budget von 30 Millionen US-Dollar konnten weltweit immerhin noch 68 Millionen US-Dollar wieder eingespielt werden, so dass die Produktion wenigstens finanziell kein Flop ist. Erfolgreich geht aber anders. Immerhin ist die schauspielerische Leistung von Robert De Niro, Michelle Pfeiffer, Tommy Lee Jones, Dianna Agron oder John D'Leo ganz gut und lässt keine nennenswerten darstellerischen Missstände erkennen.


Bildqualität
  • saubere und scharfe Darstellung mit sehr hohem Detailgrad

  • kräftige und mehr oder weniger natürliche Farben

  • vereinzelt erscheint das Bild gelbstichig

  • gut eingestellter Kontrast

  • keinerlei Kompressionsspuren sichtbar

Das Bild erzielt mit der guten bis sehr guten Schärfe und dem hohen Detailgrad die meisten Punkte. Zwar sind auch einige weichere Abschnitte nicht von der Hand zu weisen, aber diese bleiben in der Minderheit. Die Farben sind kräftig bei guter Sättigung und vereinzelt eingesetzten Farbfiltern, die nur selten stören und dabei den Gesichtern einen gelblichen Touch verleihen. Auffälligere Beeinträchtigungen wie Kompressionsspuren sind jedoch nicht aufgefallen.


Tonqualität
  • Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1

  • klare und natürliche Abmischung

  • gute Dynamik

  • zahlreiche Surroundeffekte sorgen für eine angenehme Räumlichkeit

  • klar differenzierbare Direktionalität

  • solide Bässe, denen es aber hin und wieder an Kraft mangelt

  • stets klar verständliche Dialoge

Die deutsche DTS-HD Master Audio 5.1 Tonspur bietet eine aktive und umfangreiche Abmischung. Zwar werden viele Surroundeffekte geboten, aber dennoch hätten mehr natürliche Umgebungsgeräusche die Räumlichkeit noch wesentlich authentischer klingen lassen. Darüber hinaus wird bei Explosionen schon eine gute Dynamik geboten, aber den dafür erforderlichen Tiefbass fährt man letztendlich nicht auf. Dennoch kann sich die deutsche Synchro durchaus hören lassen und liefert ein recht ausgewogenes und mehr als zufriedenstellendes Klangerlebnis.


Ausstattung
  • Interviews mit Cast & Crew (HD; ca. 25 min.)

  • B-Roll (HD; ca. 11 min.)

  • Kino-Trailer (HD; ca. 2 min.)

  • US TV-Spots (HD)

  • Trailershow (HD)

  • Wendecover

Beim Bonusmaterial findet sich der übliche Mindeststandard wieder, der immerhin komplett in HD vorliegt. Das bedeutet im Klartext ein paar Interviews und ein knappes B-Roll Featurette. Der Original Kinotrailer sowie einige US TV-Spots (wer schaut sich eigentlich so etwas an?) und eine Trailershow runden das Gesamtangebot ab. Ein Wendecover ist darüber hinaus, wie im Hause Universum Film üblich, selbstverständlich mit dabei.


Fazit
Im Großen und Ganzen bietet die Blu-ray Umsetzung dieses Titels nicht viel Grund zur Klage. Das Bild besitzt zum Großteil eine sehr gute Schärfe, sowie satte Farben, und auch der Ton erweist sich als dynamisch und kraftvoll abgemischt bei zahlreichen Surroundeffekten. Bei genauer Betrachtung machen sich aber in beiden Bereichen einige Beeinträchtigungen bemerkbar, die allerdings nur bei strengem Blick ins Auge stechen. Das Bonusmaterial ist lediglich besserer Standard und bietet nur wenige Zusatzinformationen zum Film. So kann man sich täuschen. Trotz herausragender Besetzung vor und hinter der Kamera schafft es die neuste Regie Arbeit von Luc Besson nicht durchgehend zu begeistern. Malavita – The Family ist gewiss nicht schlecht, hat aber mit zu vielen Subplots sowie nicht konsequent überzeugendem Humor zu kämpfen. Schauspielerisch sind allerdings vor allem Robert De Niro und Michelle Pfeiffer über jeden Zweifel erhaben, so dass wenigstens Fans der beiden gerne ein Auge riskieren dürfen. (sah)


Story 6
Bildqualität 8
Tonqualität 8
Ausstattung 4
Gesamt * 7

Kaufempfehlung 6 von 10

Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S Sub / Rear: Dali Zensor 1


Beitrag Kommentieren

Noch 380 Zeichen

Blu-ray Forum → Blu−ray Talk, Kino & Filme, TV−Serien, VoD & Gewinnspiele → Blu−ray & Kino Filmreviews → bluray−disc.de Reviews

Es sind 103 Benutzer und 523 Gäste online.