Nachdem 2012 mit
Ralf reicht’s ein weiterer Film aus
dem Hause Walt Disney erfolgreich in den Kinos lief, sind die
Erwartungen an die kreativen Köpfe beim nächsten Projekt immer
gespannt, ob dem noch eines draufgesetzt werden kann.
Die
Eiskönigin – Völlig unverfroren sollte schließlich 2013
sämtliche Disney internen Rekorde brechen, denn mit einem
weltweiten Einspielergebnis von über 1 Milliarde US-Dollar wurde
nun nach 20 Jahren der bisherige Höchststand, aufgestellt von
Der König der Löwen, übertroffen.
Was macht diese Geschichte aber so besonders?
Story
Die junge Königstochter Anna macht sich auf die Suche nach ihrer
Schwester Elsa, die mit ihren einzigartigen Fähigkeiten Schnee und
Eis erzeugen kann, und das komplette Königreich Arendelle in einen
ewigen Winter gehüllt hat. Zusammen mit dem Bergbewohner Kristoff,
dem Rentier Sven und dem Schneemann Olaf will sie ihre Schwester
bitten, den Fluch zurückzunehmen und in ihre Heimat zurück zu
kehren. Dabei erlebt die muntere Truppe allerlei Abenteuer, wobei
die Zeit gegen sie spielt, da Gefahr besteht, dass das Königreich
für immer in Schnee und Eis gehüllt bleibt.
Dass Prinzessinnen in Walt Disney Filmen immer gut ankommen,
dürften bereits „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ oder zuletzt
Rapunzel – Neu verföhnt deutlich
gemacht haben.
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
bricht hingegen sämtliche Studio-internen Rekorde und erzielt das
bis dato beste Einspielergebnis. Wie bei den Vorgängern macht es
auch die Mischung. Wieder einmal basiert die Handlung lose auf
einem Märchen. In diesem Fall
Die Schneekönigin von Hans
Christian Andersen. Jedoch bietet der Film eine stark Disney-hafte
Version dieser Geschichte und entfernt sich (zum Glück) von der
recht eigenwilligen und düsteren Erzählung Andersens. Dabei
schaffen es die beiden Regisseure Chris Buck und Jennifer Lee
zugleich, die typischen Motive zu bedienen, welche die bisherige
Filmografie besonders charakterisierten und mit einigen
Innovationen neue Wege zu beschreiten. Somit werden sowohl die
alteingesessenen Fans der Frühwerke als auch die Anhänger der
neueren Titel bedient.
Auf der traditionellen Seite stehen beispielsweise die Darstellung
der Prinzessinnen, die deutliche Abgrenzung zwischen Gut und Böse,
die humorvollen Sidekicks, die für etliche Lacher sorgen sowie die
herausragenden Songs, die selbst Tage nach dem Schauen des Films
noch immer im Ohr bleiben. Nebenbei bemerkt wird deutlich, dass man
sich im Hause Disney bewusst dazu entschieden hat, wieder mehr Wert
auf Musik zu legen, was gerade in den letzten Jahren stellenweise
sträflich ignoriert wurde. Jedoch kann man einen Film mit allerlei
optischem Spektakel versehen - wenn der Zuschauer keine Bindung zu
den Figuren herstellt, ist der ganze Schnick Schnack nichts wert.
Allerdings werden gerade auf der Ebene der vielseitigen Charaktere
neue Elemente geboten, welche schnell Sympathien wecken. Es ist
nicht mehr alles Schwarz und Weiß, sondern darüber hinaus gibt es
auch Graustufen. Die Figuren erweisen sich als wesentlich
vielschichtiger. So gibt es bei der Antagonistin, der bösen
Eiskönigin Elsa – der Schwester von Anna – einen Grund für ihre
Taten, die bei näherer Betrachtung dramatische Züge trägt. Darüber
hinaus steht diesmal nicht nur die Liebe zum Traumprinzen im
Mittelpunkt. Die Beziehung zwischen den beiden Schwestern wird
ebenso illustriert. Ergänzend dazu, trauen sich die Macher auch mal
einzelne Handlungen wesentlich abenteuerlicher darzustellen und
auch mal ordentlich auf den Putz zu hauen. Gerade in Kombination
mit 3D wird dem Zuschauer da einiges fürs Auge geboten.
Bildqualität
-
fantastische Schärfe inklusive hervorragender Detailzeichnung
sowohl in der Nähe als auch im Hintergrund
-
auch in 2D häufig sehr gute Plastizität
-
sehr kräftige und natürliche Farben mit hervorragend
eingestelltem Kontrast
-
tiefer Schwarzwert mit einer hervorragenden
Durchzeichnung
-
keine erkennbaren Kompressionsspuren
Wie soll es auch anders bei einem aktuellen Disney-Film sein: Das
Bild ist einfach tadellos und erreicht verdient die
Höchstpunktzahl. Schärfe, Detailgrad, Farbdarstellung, Kontrast und
Schwarzwert sind schlichtweg perfekt. Die Kompression arbeitet
ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, so dass keine deutlich
sichtbaren Spuren erkennbar werden.
Bild 3D
-
Helligkeitsunterschiede sind nicht aufgefallen
-
ausgezeichnete Bildschärfe mit sehr hohem Detailgrad
-
durchgehend kräftige und lebendige Farben
-
tolle und zahlreiche, unaufdringliche Pop Out Effekte mit
gleichzeitig guter Tiefenwirkung
-
keinerlei Mankos durch die 3D Umsetzung
In der dreidimensionalen Darstellung weiß das Bild ebenfalls zu
begeistern. Dabei sind keinerlei Beeinträchtigungen festzustellen,
die hin und wieder bei 3D festzustellen sind. Sowohl
schärfetechnisch bleibt eine akkurate Wiedergabe erhalten und auch
die Farben sind stets kräftig und unverfälscht. Die Macher des
Films haben eine ausgewogene Räumlichkeit geschaffen, die sowohl
Pop-Outs als auch eine ausgeprägte Tiefenwirkung beinhaltet.
Tonqualität
-
Deutsch DTS-HD High Resolution 7.1, Englisch DTS-HD Master Audio
7.1
-
kräftige und klare Abmischung mit umfangreicher
Dynamik
-
ausgewogene Balance lässt sämtliche Tonelemente deutlich
differenzierbar heraushören
-
sehr weiträumige Surround-Kulisse, die mit zahlreichen, klaren
Hintergrundgeräuschen für eine authentische Räumlichkeit
sorgt
-
hervorragende und transparente Direktionalität
-
selbst Feinheiten sind in lauterem Getöse jederzeit deutlich zu
orten
-
kräftige und prägnante Bässe, die den Subwoofer sehr gut
fordern
-
auch im lauteren Getöse stets klare Dialogverständlichkeit
Auch wenn die deutsche Synchronisation lediglich im verlustbehaftet
komprimierten Codec DTS-HD High Resolution 7.1 vorliegt, bringt
dies im Vergleich zum englischen Original keine deutliche
Beeinträchtigung mit sich. Die Abmischung klingt kräftig und
transparent mit zahlreichen Surroundeffekten, die Besitzer von
Heimkinoanlagen frohlocken lässt. Der Bass könnte mitunter zwar
noch etwas tiefer sein, aber das ist bereits Jammern auf hohem
Niveau.
Ausstattung
2D
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Original Kurzfilm: „Get A Horse!” (HD; 6:00 min.)
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Hinter den Kulissen bei „Die Eiskönigin - Völlig unverfroren“
(HD; 3:18 min.)
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„Let It Go“ Musikvideos (HD; 15:42 min.)
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Aufgetaut: Disneys Reise von Hans Christian Andersen zu „Die
Eiskönigin - Völlig unverfroren“ (HD; 7:28 min.)
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Zusätzliche Szenen (HD; 6:51)
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Original Teaser Trailer (HD; 1:32 min.)
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Trailershow (HD)
3D
Sämtliche Extras befinden sich komplett in HD auf der Disc und sind
deutsch untertitelt. Allerdings wurden nicht sonderlich viele
filmbezogene Extras auf die Blu-ray gepackt. Auf ein Wendecover
wurde leider ebenfalls verzichtet.
Hinweis: Leider fehlt das angekündigte und auf dem
Backcover der Blu-ray aufgeführte Making Of „Das Eis brechen (Das
„echte” Making Of zu „Die Eiskönigin - Völlig unverfroren“)“.
Fazit
Auf der technischen Seite gibt es so gut wie nichts, was man bei
dieser Blu-ray noch besser umsetzen könnte. Gerade das Bild bietet
sowohl in 2D als auch in 3D eine einwandfreie Darstellung, die
sämtliche Vorzüge des Full-HD Mediums deutlich werden lässt. Der
Ton könnte zwar noch kräftigere Bässe besitzen, erreicht aber in
den restlichen Bereichen der akustischen Wiedergabe nur Bestwerte.
Beim Bonusmaterial heißt es aber Abstriche machen, da
verhältnismäßig wenige Extras zum Film geboten werden. Nach
Arielle, die Meerjungfrau bedienen
sich die kreativen Köpfe bei den Walt Disney Studios mit
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren erneut an
einem Märchen des Dänen Hans Christian Andersen und schaffen es
damit, die Massen zu begeistern. Die Geschichte um die beiden
Prinzessinnen Anna und Elsa bietet sowohl eine Menge Herz als auch
Humor, wobei auch die sehr eingängigen Songs nicht fehlen dürfen.
Fans der Meisterwerke Reihe werden begeistert sein. (sah)
Story 9
Bildqualität 10
Bild 3D 10
Tonqualität 9
Ausstattung 4
Gesamt * 8
Kaufempfehlung 7 von 10
Testgeräte
TV: Samsung UE55F6500
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal, Teufel SW 5000S
Sub / Rear: Dali Zensor 1