Geschrieben: 01 Apr 2014 17:43
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Hi,
ich bin Arne und habe mir meinen Traum vom eigenen Heimkino im
Eigenheim im Oktober 2013 erfüllt.
In der Ausgabe 04/2014 der audiovision wurde das Heimkino
vorgestellt, worüber ich mich sehr gefreut habe. In dem Zuge habe
ich dem Redakteur einen umfangreichen Fragenkatalog zum Bau des
Heimkinos beantwortet, den ich Euch gern auszugsweise hier
einstelle würde, da er einen tiefergehenden Einblick in den Bau des
Heimkino gibt und dem einen oder anderen vielleicht
weiterhilft.
Fragen zum Kino und zum Bau beantworte ich natürlich gern.
http://gobi_todic.heimkino.info/
Geschrieben: 01 Apr 2014 18:00
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Aktivität:
War es schon immer Ihr Traum ein eigenes Kino
zu besitzen?
Seinen Ursprung hat der ganze Wahnsinn in meiner Jugend. Mein Vater
war schon immer Film und Musikfan und hat mich in meiner frühesten
Jugend mit dem Virus infiziert. In unserer Familie wurden alle
typischen Filmphasen durchschritten: gekaufte oder selbstgedrehte
Super 8 Filme, Video, den ersten Röhrenfernseher in 16:9 Fernseher
von Sony mit Surroundsound (das war echtes Kino :-) und dann später
eine riesige DVD Sammlung meines Vaters. Die Liebe zum Film, aber
auch zur Filmmusik, teile ich weiterhin mit meinem Vater, der nach
dem Umstieg auf BD, mittlerweile schon wieder über 1.000 Filme
haben dürfte.
Quasi seit dem Ende meiner Studienzeit in 2001 hatte ich den Wunsch
mir irgendwann einen Raum zum Filme schauen und Musik hören
einzurichten. Als wir im Jahr 2005 in ein Mietshaus einzogen,
kaufte ich hierfür, die jetzt auch im Heimkino eingesetzten,
Lautsprecher und den Receiver plus einen HD Ready Panasonic Plasma
TVin 42 Zoll. Zu der Zeit war das der Hammer. Die Geräte wurden
seinerzeit noch in 5.1 Konfiguration im Wohnzimmer aufgebaut. Schon
damals wollten meine Frau und ich allerdings ein Eigenheim bauen
und es war klar, dass hier dann auch ein entsprechender Raum für
diesen Zweck vorhanden sein sollte. Weswegen ich damals schon 2
weitere Lautsprecher des Sets kaufte, um später ein stimmiges 7.1
System aufbauen zu können.
Wann wurde das Heimkino erbaut? Wie umfangreich haben Sie
das Heimkino vorher geplant und designed? Haben Sie erstmal eine
technische Zeichnung angelegt oder „frei nach Schnauze“
gearbeitet?
Als wir im Jahr 2009 den Bau eines Hauses mit unserem Architekten
durchsprachen
haben wir für diesen Zweck „Heimkino“ einen Raum im Keller
vorgesehen mit einem separaten Technikraum. Zu diesem Zeitpunkt
wurden nach Rücksprache mit diversen Fachhändlern und
Eigenrecherechen in diversen Internetforen schon alle wesentlichen
Grundlagen gelegt.
Die Öffnung zur Projektion aus dem Technikraum wurde nach
Rücksprache mit einem Heimkinofachhändler in der jetzigen Größe und
Höhe gleich beim Bau offen gelassen. Dabei wurden ebenfalls schon
Optionen für den späteren Einbau von Absorbern berücksichtigt. Der
Abstand der Türen zu den Seitenwänden wurde z.B. so gewählt, dass
hier Bassfallen eingebaut werden können. Die Öffnung des Projektors
wurde in einer Höhe vorgesehen, die den Einbau einer Akustikdecke
zulässt. Sämtliche Lautsprecherkabel und Lichtauslässe wurden
Unterputz verlegt.
Des Weiteren wurde nach Rücksprache mit unserem Architekten eine
Belüftungsanlage für den Keller vorgesehen, die vor allem das
Heimkino mit ausreichend Frischluft versorgt und eine
Wärmerückgewinnung beinhaltet. Für den gesamten Keller wurde nach
diversen Diskussionen mit unserem Architekten über die
Sinnhaftigkeit und die Kosten wie im Rest des Hauses auch eine
Fußbodenheizung eingebaut. Die Entscheidung war goldrichtig!
Vor allem aber wurde der Keller baulich für den genannten Zweck
ausgestattet, was bei unserem feuchten Baugrund u.a. bedeutete,
dass der Keller als „Weiße Wanne“, also wasserundurchlässig,
errichtet wurde und zusätzlich gegen die Diffusion von Wasserdampf
von außen mit einer Bitumendickschicht versehen. Hier hat unser
Architekt nach eigenen Worten Gürtel und Hosenträger
gewählt. um Schäden durch Wasser weitestgehend
auszuschließen.
Die endgültige Gestaltung des Raumes folgte dann weitestgehend der
optimalen Positionierung der Lautsprecher, dem Konzept der
Absorber, dass der Akustiker vorgab und dem Gedanken die
Frontlautsprecher und den Subwoofer hinter einer
schalldurchlässigen Leinwand und Frontkonstruktion verschwinden zu
lassen, die mit Stoff bezogen werden sollte. Der Rest ergab sich
dann quasi von alleine.
Was war Ihnen beim Raum-Design Ihres Heimkinos besonders
wichtig?
Absolute Priorität hatte für mich die Akustik und die Bildqualität
sowie das Ziel für jeden erkennbar zu machen „hier handelt es sich
um ein Kino“. Deswegen ist der Raum so clean wie möglich gehalten.
Ohne irgendwelche Figuren, Disks oder sonstiges Gedöns, das vom
eigentlichen Ziel des perfekten Film- und Soundgenusses ablenken
könnte. Die Präsentation der Medien oder von Utensilien hat für
mich absolut eine Berechtigung, wurde aber strikt in einen
separaten Raum und den Flur vor dem Heimkino ausgelagert. In einem
echten Kino stehen ja auch keine Figuren oder sonstiges im
Zuschauerraum herum.
Als Farben für den Raum kamen für mich nur rot und schwarz in
Frage, da diese für mich die klassischen Kinofarben
sind.
Wie lange dauerten die Planungen?
Insgesamt
habe ich gut 1,5 Jahre mit den Planungen des Heimkinos und
ausführlichen Internetrecherchen verbracht. Diese lange Phase ist
allerdings auch der knappen Kasse nach der Fertigstellung unseres
Hauses im Dezember 2010 geschuldet.
Wie lange dauerten die Arbeiten? Wann wurde
begonnen?
Der Bau begann im März 2012. Die Premiere des Heimkinos war dann am
19.10.2013. Die Fertigstellung war einen Tag vorher.
Nach dem ich anfänglich ohnehin ohne die Hilfe meines Freundes
Marco B. nichts im Heimkino erledigen konnte, da es mir schlichtweg
sowohl an Know-how als auch an Werkzeug mangelte, kamen dann noch
weitere erschwerende Punkte hinzu. So fing ich mir während der
Bauarbeiten eine Nervenentzündung im Arm ein, die dazu führte, dass
ich ein wenig kürzer Treten musste. Außerdem erwies sich das
Erstellen der Absorber als erheblich Zeitaufwendiger als zunächst
angenommen. Hinzu kam dann noch, dass ich zwar später das nötige
Know-how aufgebaut hatte und mein Werkzeugpark so ziemlich alle
Eventualitäten des Heimwerkerbedarfs abdeckte, ich aber immer
wieder auf die Hilfe anderer angewiesen war, weil sich viele
Arbeiten einfach nicht mit nur zwei Händen erledigen ließen. Hier
ist vor allem mein Neffe Christoph zu nennen, der mir häufig
helfend zur Seite stand.
Die gesamten Zeitplanungen wurden allerdings auch durch die
freudige Botschaft im Juli 2012 über den Haufen geschmissen, dass
meine Frau schwanger ist. Nach der Geburt unseres Sohnes im März
2013 war an Heimkinobau natürlich zunächst gar nicht zu denken. So
dass ich die Baumaßnahmen nach der Geburt erst wieder im August
aufgenommen habe.
Wo im Haus befindet sich
das Heimkino (z.B. Dachgeschoss, Keller) und warum haben Sie gerade
diesem Raum dafür gewählt? Wie wurde der Platz/Raum
ausgesucht?
Das Heimkino liegt im Keller unseres
Hauses. Nachdem ich mich seit Jahren mit dem Thema beschäftige und
in diversen Foren und Zeitschriften die bestehenden
Heimkinoinstallationen von Mitverrückten studiert habe, kam nur ein
Raum im Keller in Frage. So ein Raum stellt die perfekte
Kombination dar. Man verschenkt keinen Raum mit Tageslicht, das ja
sowieso bestmöglich ausgeschlossen werden sollte, um einen
möglichst guten Kontrast bei der Projektion zu erreichen. Außerdem
hat so einen Raum den Charme, dass die entstehende Lärmbelastung
kaum aus dem Haus ausdringen kann und auch bei geeigneten Maßnahmen
wenig den Rest der Hausbewohner belästigt. Da unsere Schlafzimmer
zudem im ersten Stock des Hauses liegen sind diese auch abends
weitestmöglich vom Heimkinoraum entfernt, was ebenfalls sehr
förderlich für den Haussegen sein kann.
Welche Abmessungen hat der Raum?
Der Raum ist 7,10 m lang und 4,88 breit. Ohne Deckenabsorber hat
der Raum eine Höhe von 2,40 m.
Wo befindet sich der Technikraum und wie groß ist
dieser?
Der Technikraum befindet sich genau neben dem Heimkino und hat eine
Länge von 4 m und eine Breite von 3,12m.
Wer führte
die Arbeiten durch?
Das einzige was professionell
gemacht wurde, war das Auslegen des Teppichs. Das war mir zu
tricky, da der Teppich individuell auf Boden und Podest
zugeschnitten werden musste. Vor allem aber sollte der schwarze
Teppich die Seitenwände des Podestes sauber abdecken. Na ja und der
Keilrahmen wurde bei keilrahmen.de online bestellt.
Wurde ein Akustiker zu
Rate gezogen? Gab es eine professionelle
Raumeinmessung?
Die Akustik war mir von Anfang an
extrem wichtig. Ich wollte das absolut machbare aus den bestehenden
Komponenten herausholen und sicher sein auch bei einer eventuell
späteren Aufrüstung mit noch hochwertigeren Komponenten die Geräte
und Lautsprecher zu hören und nicht den Raum.
Um hier keine Fehler zu machen,
habe ich mir professionelle Unterstützung in Form eines Akustikers
geholt. Dieser hat den Raum vor Beginn sämtlicher
Heimkinobauarbeiten professionell eingemessen und mir auf dieser
Basis Pläne zum Bau von Absorbern inkl. deren Positionierung im
Raum zur Verfügung gestellt. Das Ergebnis ist für mich
perfekt.
Bitte beschreiben Sie die
Installation und Wirkung der verschiedenen Maßnahmen der
Schalloptimierung
Die Absorber
wurden nach genauen Vorgaben meines Akustikers gefertigt und sind
eine Mischung aus Breitbandabsorber (Membranabsorber mit
Mineralfaser (Seiten) und Plattenschwingern (Decke).
Für die
Seitenabsorber wurden zunächst 20 cm tiefe Kästen
in einer Höhe von jeweils 50 und 55 cm aus MDF gebaut. Diese wurden
dann in einem dreischichtigen Aufbau mit zwei Schichten Steinwolle
und einem mit PVC bezogenen Rahmen versehen. Der Rahmen wurde dann
mittels Silikon Luftdicht zum hinteren Bereich verschlossen. Eine
Schicht Steinwolle (Rockwool Termarock 50 in je nach Absorbereffekt
unterschiedlicher Dicke) wird in einem durch den Akustiker
definiertem Abstand zur Wand mittels Angelsehne fixiert in dem
Kasten eingesetzt. Direkt davor kommt der mittels PVC Boden
(Schwerfolie) bezogene Rahmen und dann wieder in fest definiertem
Abstand mittels Angelsehne eine weitere Schicht Steinwolle. Mittels
dieser Methode werden bestimmte Frequenzen gedämpft, um einen
möglichst kinogerechten also direktionalen Klang zu erhalten.
Hauptziel ist es wohl die Richtung des Tons möglichst gut orten zu
können. Ich stecke in diesem Thema aber nicht allzu weit drin und
habe es deshalb ja extra einem Profi überlassen :-).
Die Absorber wurden dann an vorher
an der Wand angebrachten Kanthölzern verschraubt. Die Übergänge zur
Wand mussten ebenfalls mit Silikon abgedichtet wurden um einen
luftdichten Raum der hinteren Absorberkammer zu erhalten. Zur
Stützung des ganzen und aus Gründen der Haltbarkeit habe ich dann
noch Füße angebracht, die das Konstrukt von unten stützen. Zu guter
Letzt wurden die Absorber dann von Vorne mit einem Rieselschutz
versehen. Hierzu wurde Sie mittels Glasfaservlies abgedichtet und
damit alles stimmig aussieht mit Baumwollnessel bezogen. Für den
hinteren Bereich habe ich dabei ein Weinrotes Tuch gewählt, um
einen leichten farblichen Kontrast zu setzen und die Rückwand
leicht aufzuhellen.
Im Ergebnis ließ sich festhalten,
dass der extrem nervige Nachhall, den natürlich gerade ein
Betonkeller liefert, vollständig verschwunden war. Bei jedem
Klatschen in die Hände lag einem vorher ein extrem fieser
metallischer Klang in den Ohren, der schon fast weh tat. Auch
dieser war gänzlich verschwunden.
Die
Deckenabsorber haben im äußeren Bereich der Decke
einen zweischichtigen Aufbau und bestehen aus einer Schicht
Rockwool RAF (30 oder 60 mm Dicke) und einer davor angebrachten
Spanplatte oder Holzfaserplatte. Im Innenbereich der Decke wurde
der Aufbau noch durch eine davorgesetzte Akustikplatte (Sonorock
Sonar Luna), ebenfalls von der Firma Rockwool, versehen. Die Kästen
haben lediglich eine Tiefe von 9cm und nehmen damit dem Raum kaum
Höhe.
Eigentlich war ich nach der
Installation der Seitenabsorber schon sehr vom Klang angetan und
wollte zuerst sogar auf die Deckenkonstruktion verzichten. Nachdem
ich aber schon den Großteil des Materials gekauft hatte und das
ganze ja perfekt haben wollte, habe ich dann doch noch die
Deckenkonstruktion angebracht. Das ganze wurde mittels fünf
Freunden an der Decke angebracht (Kanthölzer die an den Absorbern
angebracht waren wurden mittels 8 Dübeln an der Decke verschraubt,
insgesamt wurde das Konstrukt mit 96 Dübeln und Schrauben in der
Decke verankert) und wurde für die Mühe mit einem nochmals deutlich
verbesserten Klang verwöhnt. Die Deckenabsorber wurden nach unten
durch Rahmen abgedeckt, die mit schwarzem Baumwollnessel bezogen
wurden um eine harmonische und komplett unauffällige Fläche zu
erzeugen.
So waren jetzt die Lautsprecher
alle nochmals deutlich besser ortbar. Vor allem die seitlichen
Dipole haben sehr deutlich von dieser Maßnahme
profitiert.
Die Bassabsorber
in den Ecken haben die Maße 50 x 60 cm und sind im Deckenbereich
noch ein Stück weiter herausgezogen, um die Wirkung zu verstärken.
Hier wurde einfach Termarock 50 Deckenhoch aufgestapelt, mit
Teichfolie umspannt, damit die Höhen nicht beschnitten werden und
dann das ganze Konstrukt mit Rahmen abgedeckt, die mit schwarzem
Nesselstoff bezogen wurden.
Durch die gesamte Konstruktion
habe ich in dem Raum einen extrem gut ortbaren Klang und einen
knochentrockenen Bass. Da dröhnt nichts und man fühlt sich immer
mitten im Geschehen. Hin- und wieder macht man sich ob der
brachialen Kraft nur sorgen um das Haus :-).
Bitte erläutern Sie die
einzelnen Bauabschnitte detailliert.
Die Verkabelung wurde ja schon
während der Bauphase des Hauses gelegt. Hier war also nichts mehr
zu tun.
Im nächsten Schritt wurde der Raum
dann tapeziert und zunächst nicht
gestrichen.
Fest stand zunächst es sollte zwei
Sitzreichen geben und für die hintere Sitzreihe ein
Podest. Zur Konzeption des Podestes habe ich
zunächst die Maße von Sesseln inkl. Hockern genommen, da jetzt
schon fest stand, dass ich später Sessel mit Beinauflagen haben
will und das Podest natürlich nicht zu klein sein durfte. Mit
diesem Anliegen bin ich dann zu meinem Freund Marco gegangen, der
ein Konzept für den Aufbau des Podestes entwarf und vorsah, dass
wir einen Unterbau aus Rahmenholz erstellen und dieses mit
Steinwolle füllen, um keinen Raum für Resonanzen zu bieten. Das
ganze wurde dann von oben mit OSB Platten abgedeckt. Vorher haben
wir allerdings noch auf den Querverstrebungen Schaumgummiklebeband
angebracht um späteres quitschen der Übergänge auszuschließen. Die
Umrandung des Podestes wurde dann im nächsten Schritt erstellt in
dem wir Kantholz von außen an die Konstruktion anbrachten und
massiv verschraubten, um ein späteres Abbrechen zu verhindern,
falls sich jemand auf die Umrandung setzt oder
ähnliches.
Die Kantholzer wurden dann
wiederrum von Innen und Außen mit OSB Platten abgedeckt, um eine
Wand zu erzeugen. Der entstandene Hohlraum zwischen den OSB Platten
wurde wieder mit Steinwolle gefüllt. Das ganze wurde dann von oben
mittels Holz abgedeckt, um eine saubere Umrandung des Podestes zu
erreichen. Die Abdeckung hatte ich Dunkel gebeizt und lackiert, um
den Look des Holzes zu erhalten.
Im Vorwege bestand die Gefahr,
dass sich Raumresonanzen, vor allem der Bass, auf das Podest
übertragen und unangenehme Störgeräusche erzeugen. Um dies
auszuschließen wurde das gesamte Podest von Wand und Boden
entkoppelt. Dies geschah indem wir längere Gummistücke, die aus
Waschmaschinendämmmatten geschnitten wurden, unter das Podest und
an den Übergang zur Wand nagelten.
Als nächstes Stand
die Frontkonstruktion an, die sowohl die spätere
21:9 Leinwand aufnehmen sollte als auch den Raum dahinter abdecken
in dem die Frontlautsprecher und der Subwoofer untergebracht werden
sollten. Das Konstrukt wurde mittels Kantholzern in etwa 90 cm von
der dem Beamer gegenüberliegenden Wand in den Wänden verankert und
so konstruiert, das ein Rahmen in der Mitte entstand, der genau den
späteren Keilrahmen inkl. Leinwand aufnehmen konnte. Hier stellte
es sich als sehr förderlich heraus, dass ich den Beamer schon am
Anfang der Bauarbeiten erworben hatte und somit im Raum sehen
konnte wie hoch die Leinwand angebracht werden muss, damit später
niemand im Lichtweg sitzt. Im nächsten Schritt wurde dann der
Bereich um die Leinwand herum mittels Rahmen, die mit Moltonstoff
bezogen waren, abgedeckt. Ich habe Molton gewählt da dieser Stoff
das Licht bestmöglich schluckt. Dies ist erforderlich, wenn ich auf
die 21:9 Leinwand projizieren und die schwarzen Balken des 16:9
Beamers über und unter der Leinwand nicht sichtbar sein sollen. Das
Ergebnis ist perfekt geworden. Im unteren Bereich der Konstruktion
wurden mit Akustikstoff bezogene Rahmen eingesetzt, weil hier
später der Subwoofer seinen Platz finden sollte und ich ihn auf der
gesamten Breite frei platzieren können wollte. Außerdem wollte ich
mir die Option offen halten später ohne größere Umbauten eventuell
auch zwei Subwoofer stellen zu können. Auch diese Planung ist sehr
gut aufgegangen. Die mit Stoff bezogenen Rahmen in der
Fronkonstruktion sind allesamt mittels Holzdübeln auf die
Kantholzer gesteckt, um diese jederzeit wieder entfernen zu können
und problemlos hinter die Leinwand zu gelangen.
Da es mir wichtig war sowohl ein
optimales 21:9 als auch 16:9 Bild zu erhalten, stand für mich von
Anfang an fest, dass bei einer 16:9 Projektion auf jeden Fall der
überschüssige 21:9 Leinwandanteil, der links und rechts auf der
Leinwand entsteht, maskierbar sein sollte. Dies
haben wir mittels Moltonbezogener Tischlerplatten gelöst, die auf
Schubladenschienen montiert wurden und dann problemlos vor die
Leinwand gefahren werden können. Grundsätzlich habe ich mit meinem
Freund Christian, der Elektriker ist, den Vorgang der Maskierung
motorisch gelöst. Das System weist allerdings aktuell noch
Schwächen auf und muss noch einmal überarbeitet werden, so dass ich
die Maskierungsbretter aktuell von Hand bediene.
Dann wurde der Raum
schwarz gestrichen. Ziel war es, den Raum durch
die Farbe möglichst dunkel zu bekommen, um den Kontrast zu
optimieren. Hierfür hatte ich mir aus dem Fachhandel eine spezielle
schwarze Farbe besorgt, die absolut matt war und normalerweise in
Theatern und Opernhäusern gern eingesetzt wird. Das Ergebnis war
perfekt „man sah nichts mehr in dem Raum“.
Im nächsten Schritt hat dann eine
Fachfirma den Teppich verlegt.
Es folgte die Installation der
Seiten und Deckenabsorber .
Und dann … gut ein Jahr nach
Bestellung der Sessel wurden diese geliefert. Ein
tolles bequemes Sitzgefühl und … es passte alles an die
vorgesehenen Stellen. Was für eine Erleichterung.
Danach war es mir möglich die
Lautsprecher endgültig mittels Lautsprecherhalterungen von Vogels hinter der noch anzubringenden
Leinwand und im hinteren Bereich von B-Tech anzubringen. Für die Sidesurrounds musste ich
selbst Lautsprecherhalter bauen, da hier nichts
Industriegefertigtes geeignet war.
Es folgte das Anbringen der
RGB LED Beleuchtung am Podest und an den
Absorbern. Hierfür bestelle ich mir aus optischen Gründen extra
Aluminiumschienen, das das ganze aufgeräumt und ordentlich aussehen
lassen.
Desweiteren wurde in der
Frontkonstruktion ein IR Empfänger eingebaut, der eine Marmitek
Infraroterweiterung IR Control Pro8 (ca. 120 EUR) im Technikraum
ansteuert und so das Fernbedienen sämtlicher Geräte aus dem
Heimkino heraus ermöglicht.
Dann kam der große Moment. Der
Keilrahmen (von keilrahmen.de – Kosten ca. 190
EUR) sollte mit der schalldurchlässigen Aufprojektionsfolie
Gammalux Micro (von der Firma Gerries – Kosten ca. 450 EUR) bezogen
werden. Wenn hier geschlampt wird, ist natürlich das ganze Bild
nichts. Auch hier hatte ich mich im Vorwege genau informiert wie so
ein Rahmen wohl am besten zu beziehen wäre. Wir haben uns genau an
die auf der Seite des Keilrahmenherstellers genannte Vorgehensweise
gehalten (http://www.keilrahmen.de/Bauanleitungen/).
Ich habe dies mit der
Unterstützung von Christian in äußerst penibler Arbeit und viel
Angstschweiß auf der Stirn an einem ruhigen Abend sehr gut
hinbekommen. Der aufregendste Moment war dabei, das Drehen des
Rahmens auf die Seite, auf die projiziert werden sollte. Sind
Falten vorhanden? Nein, alles war perfekt. Gott sei
Dank.
Den Leinwandrahmen haben wir dann
im Anschluss mittels Winkeln in der Frontkonstruktion verankert und
direkt im Anschluss einen ersten Blick auf das Bild geworfen. „Es
war giganitisch“.
Welche Schwierigkeiten gab
es?
Beim Verschrauben der MDF Platten
für die Absorber hatten wir am Anfang damit zu kämpfen, dass die
Platten beim Verschrauben auseinanderbrachen (Splissten) und somit
die Kästen nicht hielten. Dies ist auch nicht mit den speziell
dafür vorgesehenen Fischer MDF Torx Schrauben in den Griff zu
bekommen gewesen. Insofern hieß es dann ausprobieren und jedes
einzelne Loch soweit vorbohren, dass die Schrauben noch Halt
bieten, aber die Platten nicht splissen. Eine Arbeit, die uns um
Tage zurückgeworfen hat, und einen gigantischen Aufwand
bedeutete.
Bei der Installation der
Deckenabsorber sind wir leider beim Löcher bohren immer wieder auf
Metall in der Decke gestoßen. Hier zahlt es sich aus einen
Elektriker im Team zu haben, der sich dadurch nicht aus der Ruhe
bringen lässt und solange mit dem Bohrhammer auf die Stelle hält
bis der Bohrer durch das Metall ist. Außerdem war es gut, dass ich
extra fünf Mann um Hilfe gebeten hatte, die mit anpacken sollten.
Dem anfänglich „Was sollen denn so viele Leute hier“ folgte relativ
schnell ein „Ich kann das langsam nicht mehr halten“, so dass zu
guter Letzt doch alle froh waren, das wir bei der Installation der
Decke so viele Personen waren.
Ein weiteres schwieriges Thema ist
das Stoffbeziehen der Rahmen. Hier habe ich sehr genau gearbeitet
und mich auch an die goldene Regel gehalten immer zuerst mittig vom
Rahmen den Stoff anzubringen und zwar immer auf zwei
gegenüberliegenden Seiten und dann zu den Seiten hin zu tackern.
Nichts desto trotz werde ich hier noch einmal Stellenweise
nacharbeiten müssen, weil der Stoff trotzdem teilweise Falten
wirft.
Absolut in die Hose gegangen war
der erste Versuch den Türrahmen schwarz zu streichen. Nachdem ich
das ganze zwar abgeschliffen hatte, aber wohl nicht gründlich
genug, bin ich nach dem dritten überstreichen dazu übergegangen und
habe alles in einer Mordsarbeit wieder abgebeizt und abgeschliffen,
weil der Lack nicht vernünftig gedeckt hat. Der zweiter Versuch
klappte dann allerdings umso besser.
Welche Maßnahmen wurden
zur Beleuchtung ihres Heimkinos getroffen?
Neben den Deckenabsorbern wurde
Holzkästen angebracht, die ich schwarz gestrichen habe. In diesen
wurden jeweils in gleichmäßigen Abständen pro Raumseite (links und
rechts) jeweils 6 Halogenstrahler a 50 Watt eingelassen.
Ursprünglich gab es einen Funkdimmer hierfür, der aber immer wieder
Probleme bereitete und vor kurzem gegen eine Dimmung direkt am
Schalter ausgetauscht wurde.
Des Weiteren besteht zur besseren
Orientierung im Dunkeln eine RGB Leiste unter der Ablage des
Podestes. Als Ambientebeleuchtung wurden weitere RGB LED Leisten
auf und unter den Seitenabsorbern angebracht. Die LED Leisten sind
jeweils per Fernbedienung komplett steuerbar. Das heißt es kann
jede Farbe des Farbspektrums angewählt werden, die Helligkeit
gedimmt und das Licht ein- und ausgeschaltet werden.
Ebenso ist die Leinwand von unten
per RGB LED Leiste zu beleuchten (selbstverständlich auch per
Fernbedienung), was vor den Vorstellungen genutzt werden kann oder
wenn ich einfach nur Musik hören möchte.
Kino-Sessel
Für mich war es extrem wichtig
Sitzgelegenheiten in meinem Heimkino zu haben, die es ermöglichen
auch mal zwei Filme am Stück zu schaue ohne dabei Rückenschmerzen
zu bekommen. Mit diesem Ziel habe ich mich in diversen
Internetforen auf die Suche gemacht und bin im Heimkinobauforum von
beisammen.de dann auf die Firma Milanetti gestoßen. Da es in diesem
Forum diverse Besitzer ähnlicher Sessel gab, die sehr zufrieden
waren und die Sessel anscheinend ein gutes
Preis-/Leistungsverhältnis boten, habe ich sie mir einmal näher
angesehen.
Nachdem ich die Sessel direkt bei
der Firma ms-company (besteht lt. Internet nicht mehr)
probegesessen hatte, habe ich sie bestellt. Es handelt sich um mit
Lederpolstern versehene Reclinersessel, die elektrisch eine
Fußlehne ausfahren und die Rücklehne verstellen. Sie haben den
Vorteil, dass sie gut den Schall an die Ohren lassen, auch von
hinten, aber dennoch die Möglichkeit bieten den Kopf anzulehnen und
es dennoch ermöglichen den Film ohne weitere Verrenkungen genießen
zu können. Des Weiteren wurden hier direkt vom Hersteller zwischen
den Sitzen Ablagen integriert, die Stauraum bieten und die
Möglichkeit zwischen den Sitzen Getränke abzustellen.
Geschrieben: 04 Apr 2014 16:29
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flash77 chillt im FlashplexX
Wow - wirklich ein sehr starkes Projekt! Die "Beamer-Lösung" finde
ich auch sehr stark!
Ich bin im Prinzip auch schon am Planen für mein FlashplexX 2.0 -
wenn ich mal in ein Eigenheim ziehe... oder sagen wir's so - das
Eigenheim ist noch nicht geplant, aber das Heimkino dazu :D
Ansonsten kann ich nur sagen, schwarz/rot geht immer ;)
LG OLED83C17 • Sony VPL-VW270 • Denon AVR-X4400H • Pioneer
UDP-LX500 • Apple TV 4K • Intel NUC @Kodi • PlayStation 5 •
Dreambox DM800 • Canton Vento + 2x Arendal 1723 Subwoofer 1
(7.2.2)
Geschrieben: 15 Apr 2014 10:24
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Erhielt 503 Danke für 368 Beiträge
Affenkopp neues Haus neues Glück...endlich mit Heimkinokeller!!! :-)
Ein absoluter Traum! Hut ab...Ich ziehe nächsten Monat um und habe
mir nach meinem ersten Haus ohne Keller, nun den Traum mit dem
Wohnkeller erfüllt. Leider ist er ungünstig geschnitten, sodass ich
für den Heimkinobereich nur 17 m² zur Verfügung habe und vieles
nicht umsetzen kann. Dennoch sehe ich hier einige Anregungen die
ich evtl. auch umsetzen kann... :)
Geschrieben: 15 Apr 2014 11:15
Serientäter
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Erhielt 519 Danke für 349 Beiträge
Ganz tolles Heimkino! Viel Spaß damit und besten Dank für die
schöne Dokumentation!
Geschrieben: 19 Apr 2014 13:46
Bigscreener
Blu-ray Starter
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Hi Arne,
Klasse Leistung und Topp-Heimkino!!
Mal kurz ne Frage, wegen Deinen Audiovisions-Artikels:
Darf man denn den Artikel hier (auszugsweise) einfach so
veröffentlichen?
Hab das ja auch schon hinter mir mit der audiovison. Dachte
eigentlich, das geht jetzt nur mit dem Einverständnsi von
denen.
binap
Geschrieben: 20 Apr 2014 08:52
Blu-ray Starter
Aktivität:
Den Artikel darf man ganz sicher nicht einfach so veröffentlichen.
Bei meinen eigenen schriftlichen Ausführungen sehe ich da
allerdings "gar kein" Problem und da ich denen auch nichts
Unterschrieben habe, geschweige denn eine Leistung erhalten habe,
wird da wohl auch niemand sonst ein Problem sehen.
Geschrieben: 20 Apr 2014 12:41
Bigscreener
Blu-ray Starter
Aktivität:
Ah, stimmt, das war ja dieser Fragenkatalog zum Selberausfüllen,
der als Grundlage für den Artikel dienen sollte. :D
Jetzt kann ich mich auch wieder daran erinnern. :thumb:
Geschrieben: 14 Mai 2014 16:53
Steeljunkie Extreme
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Clubposts: 844
seit 10.07.2013
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Steel-Status:
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Erhielt 653 Danke für 283 Beiträge
Rakezz Verkauft günstig Zavvi Disney Steels! OVP PM me.
Tja was soll man dazu sagen,.. Fantastisch!!
Ich habe noch ein paar Jahre bis es soweit ist, aber wir weden
früher oder später unser altes Haus über den Haufen schieben und
dann neu gebaut. Da wird direkt ein Kino mit geplant wie bei
dir!
Du hast hier ein super großes Projekt, spitze umgesetzt! RESPEKT ;)
Es tut nicht weh, ab und zu den DANKE
Button zu drücken!!
LG Mike
Geschrieben: 17 Mai 2014 16:12
Blu-ray Starter
Aktivität:
Danke für das Lob :D.
Ich bin auch immer gern in meinem Kino :-)