Inhalt:
Dallas, Mitte der 80er Jahre. Der konservative Texaner Ron Woodroof
(Matthew McConaughey) führt ein draufgängerisches Leben voller
Alkohol, Drogen und Frauen. Als er nach einem Unfall im Krankenhaus
landet, eröffnen ihm die Ärzte, dass er HIV-positiv ist und nicht
mehr lange zu leben hat. Da ihm die angebotenen Medikamente nicht
helfen schaut er sich nach alternativen Mitteln um. Fündig wird er
jenseits der Grenze in Mexiko. Woodroof beginnt die Arzneien über
die Grenze zu schmuggeln und lässt sich dafür auf eine
Partnerschaft mit der Transsexuellen Rayon (Jared Leto) ein. Sie
gründen den "Dallas Buyers Club", dessen Mitglieder gegen eine
Monatsgebühr mit den Medikamenten versorgt werden. Ihr lukratives
Geschäft zieht jedoch schon schnell die Aufmerksamkeit der Behörden
auf sich, die dem Unternehmen Einhalt gebieten wollen.
Besetzung:
Matthew McConaughey, Jared Leto, Jennifer Garner
Regie:
Jean-Marc Vallée
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=tb5-PT78v-Q Bewertung (7/10)
Das diesjährige Oscar Rennen um den besten Hauptdarsteller wird ein
erbitterter Zweikampf zwischen Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
und Matthew McConaughey. Zwar liegt ersterer mit 16 zu 11
Kritikerpreisen knapp vorne, doch McConaughey ist spätestens seit
seinem Golden Globe ihm wieder dicht auf den Fersen.
Und wenn er es schaffen sollte, einen Oscar zu gewinnen, dann hat
er mit Dallas Buyers Club den bestmöglichen Film dazu. Der Film ist
eine einzige Schaubühne von seinem schauspielerischen Talent und
90% der Szenen sind auf ihn und seine Leistung ausgerichtet. Und
diese nutzt er grandios. Ohne Zweifel ist Dallas Buyers Club der
vorzeitige Höhepunkt in seiner beispiellosen Karriere vom
Schnulzenkönig zu einem der renommiertesten Schauspieler in
Hollywood. Filme wie Contact und Die Jury (und zuletzte auch Wolf
of Wall Street) haben schon gezeigt, dass viel mehr in ihm steckt
als ihm bisher meistens zugetraut wurde. Und mit dem neuen
Christopher Nolan Film Interstellar hat er bereits das nächste
heiße Eisen im Feuer.
Wenn ich sage, dass ihm der Film zu 90% gehört, dann nur weil Jared
Leto es schafft mit seinen EINZELszenen ebenfalls sehr stark
aufzuspielen. Leider finde ich aber, dass mMn der Preisregen für
Leto ein kleines bisschen übertrieben ist. Zwar ist seine Wandlung
vom Rockstar zum Transsexuellen beeindruckend, aber gemeinsame
Szenen mit McConaughey machen wiederum deutlich, dass eben auch
mehr dazu gehört, als nur eine optische Wandlung. Das soll auf
keinen Fall seine Leistung herabsetzen, aber der Hype, der um seine
Figut gemacht wird ist nicht vollkommen nachvollziehbar. Das
scheint am Ende wieder mehr ein politisches/soziales Statement der
Academy zu werden, als ein wirklicher direkter Vergleich mit
Performances von Jonah Hill oder Michael Fassbender z.B..
Den zweiten kleinen Abstrich musste ich bei der Machart des Films
machen. Man merkt schon sehr, dass darauf geachtet wurde so
realitätsnah wie möglich die Geschichte zu erzählen. Aber leider
ist das Resultat am Ende zu trocken geworden. Es wird ein
beeindruckendes Bild gemalt der damaligen Situation und der Umgang
mit dieser neuen Krankheit und die Reaktionen der Menschen darauf.
Aber es fehlt ein guter Soundtrack und es sind zu wenig
auflockernde Momente vorhanden, um die Zeit über durchgehend zu
unterhalten.
Dallas Buyers Club ist ein sehenswerter Film mit einem grandiosen
Matthew McConaughey in der Rolle seines Lebens mit einer
beeindruckenden Story. Aber irgendetwas hat am Ende dann doch
gefehlt für eine höhere Bewertung.